• 11.04.2014 18:18

  • von Roman Wittemeier

Auto nicht fertig: Lotus sagt Silverstone-Start ab

Lotus bekommt den neuen LMP1-Wagen nicht rechtzeitig zum Saisonstart der WEC fertig: Wechsel des Motorenpartners brachte entscheidende Verzögerungen

(Motorsport-Total.com) - Die privaten LMP1-Teams in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) müssen weiter auf ihre neuen Autos warten. Während Rebellion wegen Verzögerungen beim Bau des neuen R-One beim Saisonauftakt am Osterwochenende in Silverstone noch einmal mit dem alten Lola-Toyota ausrückt, wird Lotus sogar erst in Spa-Francorchamps an den Start gehen. Das Team, das in diesem Jahr unter rumänischer Flagge antritt, sagte seinen Start beim Sechs-Stunden-Rennen in Großbritannien ab.

Titel-Bild zur News: Lotus T129

Der Lotus T129 wurde ursprünglich für den Einbau eines V8-Benziners entwickelt Zoom

Hintergrund sind Verzögerungen bei der Entwicklung und beim Bau des neuen T129, die nach Teamangaben durch einen kurzfristigen Wechsel des Motorenpartners zustande kamen. "Es war extrem frustrierend, dass uns der ursprüngliche Partner hängen ließ", sagt Lotus-LMP-Leiter Boris Bermes. Das Team wollte eigentlich den Audi-DTM-Motor von Neil Brown Engineering (NBE) beziehen. Doch der Brite, der anfangs offenbar sehr kooperativ war, sagte plötzlich ab.

"Erst im Dezember hat uns der Lieferant des V8-Saugmotors darüber informiert, dass er nicht liefern kann. Wir haben dann schnell entschieden, den V6-Turbo von AER zu nehmen. Mit der bisherigen Zusammenarbeit sind wir sehr zufrieden. Seit der Umstellung auf AER haben wir unter Hochdruck gearbeitet, damit der Lotus-LMP1 so schnell wie möglich fertig wird", so Bermes. Der erste Start ist für Spa-Francorchamps vorgesehen. Bald sollen die Crashtests absolviert werden.

"Als professioneller Racer macht man sich die Entscheidung, ein Rennen auszulassen, natürlich niemals leicht", so der erfahrene Lotus-Technikchef. "Man ist immer in Versuchung, die Entwicklungsprozesse zu überstürzen, nur um auf die Strecke gehen zu können. In diesem Fall haben wir uns für den vorsichtigen Weg entschieden, damit für unseren Shakedown in der Woche nach Silverstone alles wirklich bereit ist. Wir haben ein tolles Team. Ich bin sicher, dass uns die aktuelle Verzögerung nicht aufhalten kann."