• 02.05.2017 14:09

WEC Spa 2017: Toyotas Generalprobe mit drei Autos

Mit einem TS050-Trio zum ersten von drei WEC-Heimrennen der Saison 2017: Toyota blickt voller Zuversicht auf die Le-Mans-Generalprobe in Belgien

(Motorsport-Total.com) - Toyota reist zum ersten von drei Heimrennen der diesjährigen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC): Gerade einmal 120 Kilometer von der Kölner Motorsport-Zentrale entfernt findet am kommenden Samstag das 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps statt. Mit einem Trio will das Team an den erfolgreichen Saisonauftakt anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Mike Conway, Kamui Kobayashi, Jose-Maria Lopez

Toyota will auch beim WEC-Rennen in Spa von der Spitze agieren Zoom

Die Ardennen-Achterbahn ist die älteste Rennstrecke im WEC-Kalender: Eröffnet 1922, wechseln sich Vollgas-Passagen sowie schnelle und langsame Kurven ab - bei Höhenunterschieden von 100 Metern. Der Rundkurs unterscheidet sich deutlich vom Auftaktrennen in Silverstone, das Toyota gewinnen konnte, und bildet zugleich die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans. Der Langstreckenklassiker ist der Höhepunkt im WEC-Kalender.

Aus diesem Grund gehen gleich drei Toyota TS050 Hybrid auf unterschiedlichen Strategien ins Rennen: Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez starten im Hybrid-Rennwagen mit der Startnummer 7, mit dem sie bereits die Pole-Position in Silverstone herausgefahren haben. Nachdem ein Unfall ihr Rennen vorzeitig beendete, wollen sie in Belgien erneut voll angreifen.

Den Toyota TS050 Hybrid #8 teilen sich die Silverstone-Gewinner Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima, die ebenfalls auf die Abstimmung aus dem vorherigen Rennen vertrauen. Mit dem hohen Anpressdruck der Fahrzeuge macht Toyota Zugeständnisse bei der Höchstgeschwindigkeit, erhält im Gegenzug aber mehr Grip in den Kurven.

Der dritte Toyota-Bolide, der mit der Startnummer 9 sein Renndebüt gibt, setzt dagegen auf möglichst wenig Anpressdruck. Stephane Sarrazin, der WEC-Debütant Yuji Kunimoto und Toyota Rückkehrer Nicolas Lapierre wählen damit eine Abstimmung, die für lange Geraden prädestiniert ist, wie sie in Le Mans typisch sind.


Trailer 6 Stunden von Spa-Francorchamps

Der Spirit of Le Mans kommt nach Belgien - Die WEC-Vorschau auf die 6 Stunden von Spa-Francorchamps Weitere Langstrecke-Videos

Mit dieser Mischung will Toyota auch in Spa um den Sieg mitkämpfen und die WM-Führung ausbauen, gleichzeitig aber die Vorbereitungen auf das Traditionsrennen in Frankreich unter realen Rennbedingungen vorantreiben. Unterstützt wird das Team in Spa von Mitarbeitern aus der Kölner Zentrale, die zum ersten von insgesamt drei WEC-Heimrennen auch ihre Familien mitbringen.

"Wir sind stark in die Saison gestartet und hoffen, dies in Spa fortzusetzen. Das Duell mit Porsche war intensiv und wir rechnen erneut mit einem engen Kampf", erklärt Team-Präsident Toshio Sato. "Unsere TS050 Hybrid mit hohem Anpressdruck zeigten in Silverstone eine sehr gute Performance, doch Spa ist eine andere Rennstrecke. Wir haben hart gearbeitet, um uns vorzubereiten. In diesem Jahr starten wir erstmals mit drei Rennwagen, wodurch wir ein Fahrzeug mit weniger Abtrieb unter Rennbedingungen testen können."

Toyota-Fahrerstimmen vor dem Spa-Wochenende

Mike Conway: "Spa ist eine meiner Liblingsstrecke, ich freue mich schon sehr. Der Streckenverlauf ist einfach cool mit all den Höhenunterschieden und schnellen, flüssigen Passagen. Es ist wirklich schwierig, aber das mag ich sehr. Ich hoffe, dass unser Silverstone-Paket in Spa ähnlich gut funktionieren wird. Es gibt sicherlich noch Verbesserungspotenzial, aber ich bin zuversichtlich. Es wird bestimmt im Wettkampf gegen Porsche wieder eng-. Wir bleinen voll fokussiert."

Kamui Kobayashi: "Ich freue mich auf Spa. Wir haben in Silverstone ein tolles Tempo gezeigt, dürfen daher guten Mutes an das zweite Saisonrennen herangehen. Wir sind hoch motiviert und wollen gewinnen. Das würde uns einen Schub für Le Mans geben. Ich freue mich ganz besonders auf die Atmosphäre in Spa, denn dort werden viele leidenschaftliche Fans vor Ort sein. Außerdem unterstützen uns die Mitarbeiter aus dem Kölner Werk."

Jose Maria Lopez: "Es ist fantastisch, mit einem LMP1-Auto in Spa zu fahren. Ich bin dort seit meinen GP2-Tagen nicht mehr gefahren, freue mich nun also umso mehr. Am kommenden Wochenende gibt es die nächste Gelegenheit, um den Sieg zu kämpfen. Es ist auch für mich die Chance, weitere Runden zu drehen. Es war enttäuschend, wie das Rennen in Silverstone für uns endete. Ich habe viel daraus gelernt und nehme die Erfahrung mit. Ich habe das nötige Tempo und lerne schnell die Aspekte des Langstreckensports, wie zum Beispiel Verhalten im Verkehr, kennen."


Fotos: WEC in Silverstone


Sebastien Buemi: "Wir hatten einen tollen Saisonstart und gehen dementsprechend hoffnungsvoll nach Spa. Es wird aufregend und interessant sein, weil wir erstmals mit drei Autos starten. Ich will möglichst viele Punkte holen und natürlich auch viel für Le Mans lernen. Spa ist das letzte Rennen vor dem 'Big One'. Wir geben alles, um unser Ergebnis aus Silverstone zu wiederholen."

Anthony Davidson: "Ich freue mich aus Spa, weil ich die Strecke sehr gern mag. Es ist immer klasse, auf einer solchen Bahn ein LMP1-Auto zu fahren. Nach unserem Sieg in Silerstone hoffe ich natürlich, dass wir wieder ganz vorn mitkämpfen können. Die Gegenwehr von Porsche dürfte aber noch stärker ausfallen. Das Wetter kann in Spa immer ein Faktor sein. Wir hatten in den Vorjahren immer schönes Wetter an den Renntagen, aber wer weiß? Unser Auto ist auch gut im Regen. Von daher sind wir auf alles vorbereitet."

Kazuki Nakajima: "Es ist schwierig vorherzusagen, was in Spa passieren wird, weil die Aeropakete so unterschiedlich sind. Wir hatten einen guten Saisonstart und wollen das nun fortsetzen. Die Strecke in Spa ist ganz besonders, vor allem wenn ih an Eau Rouge denke. Die Fliehkräfte sind dort so hoch wie sonst nirgends. Es ist eine schnelle Strecke mit großen Herausforderungen. Daher freue ich mich sehr darauf. Unser Auto wird dort super zu fahren sein."

Nicolas Lapierre

In Spa und Le Mans zurück im Toyota-LMP1-Auto: Nicolas Lapierre Zoom

Stephane Sarrazin: "Ich freue mich sehr, den TS050 wieder fahren zu dürfen - vor allem nach der großartigen Performance in Silverstone. Es war toll anzuschauen. Ich hoffe, dass unser Auto auch mit dem Paket für weniger Abtrieb so gut läuft. Man will immer das bestmögliche Ergebnis einfahren, aber speziell in unserem Fall steht die Vorbereitung auf Le Mans ganz oben auf der Prioritätenliste. Wir müssen möglichst viele Daten sammeln und uns als Team ganz schnell aufeinander einspielen."

Yuji Kunimoto: "Es wird mein erstes WEC-Rennen und mein erstes Rennen in Spa. Das ist aufregend. Ich habe so viel über Spa von anderen Piloten gehört und habe es in Spielen und im Fernsehen gesehen. Ich kann das Erlebnis im TS050 kaum erwarten. Ich bin froh, dass ich Teamkollegen wie Stephane und Nicolas habe, denn deren Tipps werden sehr hilfreich sein. Ich kann den Start kaum noch erwarten."

Nicolas Lapierre: "Spa ist ein toller Kurs und für mich ein ganz besonders guter. Anthony, Sebastien und ich haben dort 2004 gewonnen, im vergangenen Jahr war ich in der LMP2-Klasse vorn. Ich habe also einige gute erinnerungen. Ich freue mich auf mein erstes Rennen im TS050. Spa ist der perfekte Schauplatz dafür. Ich freue mich ebenso auf die Zusammenarbeit mit Stephane und Yuji. Wir haben bereits ein tolles Verhältnis miteinander. Wir arbeiten gut zusammen und peilen ein starkes Ergebnis in Spa an."