• 04.03.2017 13:43

  • von Roman Wittemeier

Porsche-Fahrerkader: Jani/Lotterer/Tandy die Favoriten?

Vor dem Start in die WEC-Saison 2017 gelten Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy als das Toptrio der Szene: Vorsicht vor der Konkurrenz im eigenen Hause

(Motorsport-Total.com) - Trotz des Le-Mans-Sieges und des Titelgewinns in der WEC-Saison 2016 hat Porsche einige Veränderungen im Fahrerkader vorgenommen. Aufgrund des Karriereendes von Mark Webber war man gezwungen, einen neuen Teamkollegen für Timo Bernhard und Brendon Hartley zu finden. Earl Bamber nimmt diese Position ab diesem Jahr ein. Nick Tandy, der 2015 gemeinsam mit Bamber und Nico hülkenberg in Le Mans triumpierte, fährt im Schwesterauto mit Neel Jani und Neuzugang Andre Lotterer.

Titel-Bild zur News: Earl Bamber

Earl Bamber hat die Position von Mark Webber im Porsche #2 eingenommen Zoom

Als Audi seinen Rückzug aus der Szene verkündete stand Lotterer vor der Wahl: Porsche oder Toyota? Der gebürtige Duisburger schätzte seine Möglichkeiten ab und entschied sich schließlich für den Schritt zur Audi-Konzernschwester. Der dreimalige Le-Mans-Sieger zählt in den Augen vieler Beobachter zu den schnellsten Piloten auf der Langstrecke - ebenso wie Jani und Tandy. Ist das neue Trio im Porsche mit der Startnummer 1 also ab sofort die Messlatte für alle Mitbewerber?

"Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy werden zweifellos ein starkes Trio bilden. Dennoch wundere ich manchmal über die Darstellung und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Diese klare Favoritenstellung, von der dort oftmals die Rede ist, sehe ich nicht so", erklärt Teamchef Andreas Seidl im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Der Rennleiter von Porsche hat gute Gründe für seine Aussagen. Ein Blick auf die Statistik der vergangenen beiden Jahre zeigt: Niemand hat mehr Rennen gewonnen als Bernhard/Hartley/Webber.

Die Ex-Weltmeister als Messlatte für alle anderen?

"Man muss sich nur mal anschauen, welches in den vergangenen Jahren die stärkste Aufstellung war - vielleicht sogar eine der stärksten aller Zeiten im Langstreckensport", sagt Seidl. "Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber haben den Titel 2015 geholt und insgesamt in der WEC mehr Rennen gewonnen als alle anderen. Jetzt hat Mark Webber aufgehört und an seine Stelle rückt in Earl Bamber ein Le-Mans-Sieger. Da wundert es mich, dass man dieses Auto eher in den Hintergrund schiebt."

"Das andere Auto wird schnell sein, aber ich bin auch ganz zufrieden", sieht Timo Bernhard die bisherigen Einschätzungen von außen mit großer Gelassenheit. "Wir müssen uns auf keinen Fall verstecken. Wir hatten eine sensationelle zweite Saisonhälfte. Wir tauschen ein gutes Teammitglied aus und haben in Earl einen schnellen Mann neu an Bord. Ich sehe das alles positiv. Earl ist ein guter Fahrer mit unheimlich viel Potenzial. Er ist ein guter Typ. Ich denke, der kann diesen Mark-Webber-Spirit fortführen"

Mark Webber, Timo Bernhard

Siegesserien 2015 und 2016: Brendon Hartley, Mark Webber und Timo Bernhard Zoom

"Alle Autos sind top besetzt", sagt Lotterer. "Die Jungs im Schwesterauto waren in den Vorjahren bärenstark. Jetzt ist Mark zwar weg, aber ich bin sicher, dass Earl richtig Gas geben wird. Auch die Toyota-Piloten sind verdammt schnell. Alle Fahrer in der LMP1 sind auf sehr, sehr hohem Niveau. Da schläft keiner", meint der Ex-Audi-Pilot, der sich bei den zurückliegenden Testfahrten an die Eigenheiten des Porsche 919 Hybrid zunächst gewöhnen musste.

Teamchef hat Freude: Fahrer machen null Sorgen

"Neel und Nick haben auch beide schon in Le Mans gewonnen. Beide haben oft genug bewiesen, dass sie super schnell sind. Ich bin da gut aufgehoben und muss mir bezüglich Talent und Tempo überhaupt keine Sorgen machen. Das ist allererste Sahne", freut sich der Deutsche auf ein top besetztes Auto mit der Startnummer 1. "Wir wollen als Freunde agieren. So funktioniert das auf der Langstrecke. Jeder muss sein Ego etwas zurücknehmen. Dann wird daraus eine positive Spirale", erklärt Lotterer.

Im Lager von Porsche ist bereits ein gesunder Konkurrenzkampf entbrannt. "Nach den ersten drei Testfahrten mit unserem Fahrerkader kann ich eines ganz klar sagen: Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir sechs Fahrer haben, die auf dem gleichen Level operieren. Da haben sich bislang auch keine großen Unterschiede bezüglich der Abstimmung der Autos gezeigt", fasst Teamchef Andreas Seidl seine bisherigen Eindrücke zusammen.


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"Dies führt uns unserem Ziel ganz nahe. Und dieses Ziel lautet: im Rennverlauf keine Rücksicht darauf nehmen müssen, welchen Fahrer man gerade ins Auto setzt. Wenn dies anders wäre, dann hätte man eine Einschränkung bezüglich der Strategie und Einsatzzeiten", meint der Bayer. Die beiden Trios in den 919 sollen schnell zusammenfinden, sodass man sich fortan nur noch auf den Wettbewerb konzentrieren kann.
"Oberstes Ziel ist es, sich bei den Fahrern einfach gar keine Gedanken machen zu müssen", sagt Seidl.

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