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12h Sebring 2017: WTR besiegt Action Express erneut

Wayne Taylor Racing gewinnt auch bei den 12 Stunden von Sebring 2017 gegen Action Express - Viele Prototypen in Problemen - Ford verliert GT-Sieg in der Nacht

(Motorsport-Total.com) - Die Revanche für Daytona ist nicht geglückt: Joao Barbosa, Christian Fittipaldi und Filipe Albuquerque von Action Express mussten sich auch bei den 12 Stunden von Sebring dem Cadillac von Wayne Taylor Racing geschlagen geben. Jordan Taylor, Ricky Taylor und Alex Lynn feierten ihren ersten Sieg beim Langstreckenklassiker. Cadillac war auch beim zweiten Lauf zur IMSA SportsCar Championship 2017 nicht zu schlagen und feierte beim Premierensieg der Marke in Sebring gleich einen Dreifacherfolg.

Titel-Bild zur News: Alex Lynn

Wayne Taylor Racing beginnt die IMSA-Saison 2017 mit einem Doppelschlag Zoom

Der WTR-Caddy hielt sich lange zurück und trat erst nach siebeneinhalb Stunden wirklich in Erscheinung, als der Bolide die Führung bei einem Boxenstopp vom lange führenden AXR-Cadillac #5 übernahm. Die kürzere Standzeit von Wayne Taylor Racing zog sich wie ein roter Faden durch das ganze Rennen - immer wieder machte der schwarze Bolide beim Tanken und Reifenwechseln Boden gut. WTR hatte entweder eine bessere Spriteffizienz oder konnte schneller tanken. Die Führung wechselte anschließend ein paar Mal hin und her - sei es durch Boxenstopps oder Überrundungen.

Beim letzten Restart 55 Minuten vor Schluss trennte nur eine Sekunde die beiden Cadillacs, die noch einmal an die Box kommen mussten. Es geschah dasselbe wie in den Stints zuvor: Nach dem Stopp lagen neun Sekunden zwischen Ricky Taylor und Joao Barbosa - die Entscheidung war gefallen. Es ist der erste Sieg für alle drei Fahrer, lediglich Teambesitzer Wayne Taylor konnte die 12 Stunden von Sebring bereits 1996 als Fahrer für sich entscheiden - damals auf einem Riley & Scott Mk. III gemeinsam mit Jim Pace und Eric van de Poele.

Rebellion wieder im Pech

Der berüchtigte Sebring International Speedway forderte zahlreiche Opfer unter den noch brandneuen LMP2- und DPi-Prototypen. Nur drei Fahrzeuge aus der P-Kategorie kamen ohne Probleme über die Distanz, darunter die beiden Cadillacs, die den Sieg unter sich ausmachten. Das dritte Fahrzeug, das ohne Zwischenfall die zwölf Stunden packte, war der JDC-Miller-Oreca #85 (Miller/Simpson/Goikhberg), der nach einem starken Rennen Vierter wurde. gegen die Cadillacs konnte er trotz der gewaltigen Einbremsungen der GM-Boliden im Vorfeld des Rennens nichts ausrichten.

Die Favoriten wurden schnell gerupft: Der von der Pole-Position gestartete Rebellion-Oreca #13 (Buemi/Heidfeld/Jani) konnte schon beim ersten Boxenstopp nicht aufgebockt werden, kassierte eine Durchfahrtsstrafe wegen fehlendem Feuerlöscher beim Chaos-Stopp und musste nach fünf Stunden mit Lichtmaschinendefekt aufgeben. Nachdem es bei den 24 Stunden von Daytona schon nicht richtig lief, gab es keine Wiedergutmachung für die Schweizer. Doch die Rebellen waren nicht allein.

Noch viel Arbeit für Nissan und Mazda

Mazda und Nissan erlebten ein Desaster auf der Buckelpiste. Beide ESM-Nissans schieden aus. Der Erste davon, Fahrzeug #2 (Sharp/Dalziel/Derani), bereits in der ersten Stunde. Das zweite Fahrzeug, die #22 (Brown/van Overbeek/Senna) fiel später mit einem technischen Defekt aus, aber nicht, ohne zuvor entscheidend ins Rennen einzugreifen. Nach knapp zweieinhalb Stunden wollte Spitzenreiter Eric Curran im AXR-Cadillac #31 (Cameron/Curran/Conway) Johannes van Overbeek in der Sunset Bend innen überholen, als dieser sich kurzfristig entschloss, an die Box abzubiegen. Er übersah den Cadillac, der sich drehte und nicht mehr ansprang. Das kostete den Action-Express-Boliden drei Runden und die Chance auf den Sieg.

Mazda machte bereits nach einer Stunde mit einem spektakulären Unfall auf sich aufmerksam. Am RT24-P #70 (Long/Miller/Franchitti) versagten die Bremsen und Joel Miller krachte volles Programm in die Reifenstapel in der Sunset Bend. Weil mehrere Reihen Reifenstapel mit Zwischenabständen aufgebaut waren, wurde die Energie effizient abgebaut. Tatsächlich konnte der Bolide sogar noch einmal ins Rennen eingreifen, schied später aber mit Defekt aus. Das Schwesterfahrzeug #55 hatte diverse Probleme, sah aber zumindest mit 29 Runden Rückstand die Zielflagge.

Die zwei weiteren privat eingesetzten LMP2-Prototypen hatten ebenfalls Pech: Sowohl der PR1/Mathiasen-Ligier #52 (Guasch/Gutierrez/Kimber-Smith) als auch der Florida-Riley #90 (Goossens/van der Zande/Rast) hatten zahlreiche technische Gebrechen. Während der Onroak-Renner ausschied, konnte VisitFlorida Racing den Rest des Rennens noch als ausgedehnten Test nutzen.

Ford-Dominanz fällt in der Nacht

Solange es hell war, war das GTLM-Rennen eine klare Angelegenheit für die drei Ford GT, die dem Feld stundenlang ihren Stempel aufdrückten. Doch mit Einbruch der Dunkelheit waren plötzlich Corvette und Porsche zur Stelle. Antonio Garcia wurde zum Helden für Chevrolet; er servierte die drei Ford GT der Reihe nach ab und nahm in der Corvette #3 den letzten Stint als Spitzenreiter in Angriff. Er machte im Schlussstint keine Fehler mehr und sicherte den Sieg für sich und seine Teamkollegen Jan Magnussen und Mike Rockenfeller. Das war mehr als ein Trost für den frühen Ausfall der Corvette #4 (Gavin/Milner/Fässler) durch Überhitzung.

Es war ein hartes Stück Arbeit, denn nach dem letzten Restart machte Joey Hand im Ford #66 (Müller/Hand/Bourdais) Druck. Als die Angriffe ins Leere liefen, schaltete sich Patrick Pilet im Porsche #911 (Pilet/Werner/Makowiecki) ein und schnappte sich den Ford 40 Minuten vor Schluss. Nun machte der Franzose Jagd auf Spitzenreiter Magnussen, als ein schleichender Plattfuß alles zunichtemachte. Pilet prügelte frustriert aufs Lenkrad ein und fuhr zu allem Überfluss noch über den Schlagschrauber, was zu einer Durchfahrtsstrafe führte - doch war ohnehin schon alles gelaufen. Am Ende blieb Rang sieben.

Garcia fuhr daraufhin entspannt mit einem Vorsprung von 4,5 Sekunden den Sieg vor Hand ein. Der Rest des GTLM-Feldes konnte nicht mithalten und wurde im letzten Stint von Richard Westbrook im Ford #67 (Briscoe/Westbrook/Dixon) aufgehalten. Dieses Fahrzeug war beim Start in die Einführungsrunde nicht angesprungen und musste hinterherstarten, lag aber zwischenzeitlich an der Spitze. In der letzten Runde gipfelten die Ereignisse in einem Fehler Westbrooks, der sich drehte und so den Weg für James Calado im Risi-Ferrari #62 (Vilander/Calado/Fisichella) freimachte.

Ein frustrierter Westbrook kreuzte die Ziellinie auf Rang vier, gefolgt vom dritten Ganassi-Ford, dem Fahrzeug #68 (Mücke/Pla/Johnson). Für die deutschen Hersteller gab es wenig zu feiern: Nachdem es schon in Daytona nicht wirklich lief, erlebte BMW bei den 12 Stunden von Sebring wieder viel Frust. Der M6 GTLM #24 (Edwards/Tomczyk/Catsburg) kam schon nach 40 Minuten zum Reparaturservice und schied später durch einen Unfall in Kurve 1 aus.


Fotos: IMSA: 12 Stunden von Sebring, Rennen


Das Schwesterfahrzeug #25 (Auberlen/Sims/Wittmer) verlor im Laufe des Rennens die Führungsrunde. In jeder Gelbphase verpasste es der BMW ganz knapp, die Runde zurückzugewinnen. Erst in der letzten Gelbphase gelang es Bill Auberlen doch noch, was wichtig war, denn so konnte er noch vom Pech von Pilet profitieren. Für das RLL-Team blieb somit ein sechster Platz. Der Porsche #912 musste bei Rennhälfte einen Dämpfer wechseln lassen und verlor drei Runden - Platz acht.

Bleekemolen serviert Balzan ab

In der GTD-Kategorie nahmen zehn Fahrzeuge den Schlussprint in der Führungsrunde auf. Alessandro Balzan lag im Scuderia-Corsa-Ferrari #63 (Nielsen/Balzan/Cressoni) in Führung, ließ sich aber schon bald von Jeroen Bleekemolen im Riley-Mercedes #33 überrumpeln. Das war das rennentscheidende Manöver - Jeroen Bleekemolen, Ben Keating und Mario Farnbacher sicherten den Sieg für Riley Motorsports. Scuderia Corsa sicherte Platz zwei ab.

Im Kampf um Rang drei wurde es auch in der GTD dramatisch: Zunächst hatte Jeroen Mul im Change-Lamborghini #16 (Lewis/Mul/Sandberg) den letzten Podiumsplatz inne, machte aber in der vorletzten Runde einen Fehler, als er einem überrundenden Prototypen Platz machen wollte. Das nutzte Christopher Mies im Land-Audi (Mies/de Phillippi/Gounon) eiskalt aus. Doch dem Team von Wolfgang Land war der Podiumsplatz beim ersten Anlauf in Sebring nicht vergönnt, denn in der letzten Runde ging Tristan Vautier im SunEnergy-Mercedes #75 (Vautier/Habul/Said) vorbei und brachte einen zweiten AMG GT3 aufs Podium.

Land Motorsport blieb der vierte Platz, gefolgt vom Paul-Miller-Lamborghini #48 (Sellers/Snow/von Moltke) und dem Park-Place-Porsche #73 (Lindsey/Bergmeister/McMurry). Auch der Stevenson-Audi #57 (Aschenbach/Bell/Davis) und der Michael-Shank-Acura #86 (Segal/Negri/Dyer) kamen noch in der Führungsrunde ins Ziel.

Als Geschlagene gehen hier unter anderem die beiden Lexus RC F GT3 vom Platz. Wieder einmal wurde eine vielversprechende Vorstellung nicht belohnt. Acht Stunden lang fuhren die Farnbacher-Boliden in der Spitzengruppe mit, dann schlugen innerhalb einer halben Stunde bei beiden Fahrzeugen Probleme zu.

Letzter PC-Sieg in Sebring geht an Performance Tech

Nur ein Team aus der PC-Kategorie überstand die zwölfstündige Tortur ohne Zwischenfälle. James French, Patricio O'Ward und Kyle Masson holten für Performance Tech den letzten Klassensieg eines Oreca FLM09 in Sebring - die Klasse wird Ende des Jahres eingestampft. Die Entscheidung fiel drei Stunden vor Schluss, als beim einzigen ernsthaften Konkurrenten, dem Starworks-Oreca #8 (Grist/Hanratty/Rayhall) Feuer beim Boxenstopp ausbrach. Der Brand war schnell gelöscht und das Rennen konnte wieder aufgenommen werden, zwei Runden waren aber verloren.

An die 65. Ausgabe der 12 Stunden von Sebring werden sich die Organisatoren gerne zurückerinnern: Die ganze Woche über herrschte bestes Wetter und die Zuschauerzuspruch war riesig. Sämtliche Infields der Strecke waren mit Wohnwagen zugepflastert. Als Highlight gab es für die Zuschauer den Start einer Rakete vom Cape Canaveral zu sehen, die unweit der Strecke mit einem Militär-Satelliten in den Weltraum aufstieg. Kaum zu glauben, aber wahr: Die NASA wartete extra eine Gelbphase im Rennen ab, um den Zuschauern eine Show bieten zu können.

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