• 15.04.2016 15:18

  • von Roman Wittemeier

WEC in Silverstone 2016: Porsche startet mit Bestzeit

Timo Bernhard fährt im ersten Freien Training der WEC in Silverstone am schnellsten - Porsche vor Toyota und Audi - Ferrari bestimmt Tempo in GTE-Pro

(Motorsport-Total.com) - Die erste offizielle Session der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 ist absolviert. In der Ergebnisliste lässt sich jedoch kaum ein Unterschied zum Vorjahr ausmachen. Weltmeister Porsche bestimmte auch im ersten Freien Training zum WEC-Rennen in Silverstone das Tempo. In 1:42.182 Minuten war Timo Bernhard im Porsche 919 der Champions mit der Startnummer 1 um 0,814 Sekunden schneller als Marc Lieb im Schwesterauto.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Bestzeit für Porsche: Timo Bernhard gelang die schnellste Trainingsrunde Zoom

"Zu Beginn waren die Bedingungen schwierig, weil es nass war. Zu jenem Zeitpunkt war Romain im Auto. Als ich dann eingestiegen bin, war es viel besser - nur noch etwas knifflig zum Beispiel in Becketts oder in einigen Bremszonen. Zum Schluss war die Linie aber komplett trocken", berichtet Neel Jani nach dem ersten Durchgang im kühlen Silverstone. Hinter den beiden Porsches hatte die Konkurrenz von Audi und Toyota nicht allzu großen Rückstand.

Kazuki Nakajima (3./+1,583 Sekunden) und Oliver Jarvis (4./+1,735) stellten das Potenzial des Toyota TS050 und des neuen Audi R18 dar. Die jeweiligen Schwesterautos waren auf anderen Programmen unterwegs und hielten sich somit mit schnellen Runden zurück. Vor allem Toyota agierte im ersten Training sehr vorsichtig. Die Japaner ließen die Mitbewerber zunächst viel fahren, um bei abtrocknender Ideallinie erheblich später in die Session zu starten.

Neue Nase am P1/01 von ByKolles

Aufgrund der veränderlichen Bedingungen waren keine echten Longruns zu sehen. Der Wechsel von Regenreifen über Intermediates zu Slicks machte konsequente Arbeit schwierig. Allerdings: Die Bestzeit von Bernhard war auf dem Niveau des Vorjahres. Somit darf man davon ausgehen, dass die LMP1-Werksautos trotz der geringeren Energiezuweisungen in diesem Jahr kaum langsamer fahren werden als in der Saison 2015.

In Reihen der privaten LMP1-Mannschaften war am P1/01 von ByKolles viel Neues zu sehen. Das Team rückte mit einer neuen, sehr hohen Nase aus, die durchaus an die Variante des Audis erinnert. Das neue Paket ermöglichte Rossiter/Trummer/Webb eine Runde in 1:48.860 Minuten. Man war über 1,5 Sekunden schneller als die Konkurrenz von Rebellion, die ab sofort wieder mit der gleichen Spezifikation des AER-Turbos fährt wie ByKolles.

In der LMP2-Klasse war G-Drive am Freitagmittag das Maß der Dinge. Rene Rast brachte den Ligier-Nissan an die Spitze der Klasse. Der Deutsche ließ dabei sogar beide LMP1-Autos von Rebellion hinter sich. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Alpine #35 und der Ligier-Nissan von RGR. Die Abstände in der hart umkämpften und in diesem Jahr extrem stark besetzten LMP2-Klasse waren im ersten Freien Training äußerst gering. Ein Kräfteverhältnis lässt sich nicht ablesen.

In der GTE-Pro-Kategorie war Ferrari unter allen Bedingungen an der Spitze. Die Italiener realisierten mit Bruni/Calado (#51) und Bird/Rigon (#71) die schnellsten Runden. Der schnellere der beiden neuen 488 GTE hatte am Ende deutlich über eine Sekunde Vorsprung auf den drittplatzierten Porsche #77 mit Richard Lietz am Steuer. Ford ging das Tempo zu Beginn nicht ganz mit, Aston Martin verschleierte die wahre Performance wie gewohnt. Die Bestmarke der GTE-Am-Klasse ging an den Ferrari #83.


Fotos: WEC in Silverstone, Freitag