Wurz über Toyota-Probleme: Alles eine Frage des Geldes

Alexander Wurz analysiert die Problem von Toyota in der WEC und macht sich auch für die verbleibenden Rennen nur wenige Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Vom Klassenprimus zur dritten Geige. Sportlich ist Toyota in der Saison 2015 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) abgestürzt. Hatte das Team in der zweiten Hälfte der Saison 2014 die Rennen noch dominiert und folgerichtig den WM-Titel gewonnen, sind Toyota in diesem Jahr gegen die Porsche und Audi chancenlos. Zwar hat sich Toyota im Vergleich zum vergangenen Jahr gesteigert, doch die deutschen Hersteller haben deutlich größere Schritte nach vorne gemacht.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Mike Conway

Toyota fährt der LMP1-Konkurrenz in diesem Jahr hinterher Zoom

Für Alexander Wurz hat das vor allem eine Ursache: das liebe Geld. "Es liegt nicht daran, dass wir etwas falsch gemacht haben oder nicht wissen, wie es geht, sondern wir haben einfach nicht die notwendigen Ressourcen", so Wurz im Interview mit 'dailysportscar.com'. "Das ist nicht die einzige Antwort, aber ein großer Teil des Problems, das wir in dieser Saison haben."

Dass Toyota mit einem deutlich geringeren Budget als Audi oder Porsche operieren muss, ist ein offenes Geheimnis. Aus diesem Grund verzichtet das Team mit Sitz in Köln, im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, bei den 24 Stunden von Le Mans auch auf den Einsatz eines dritten Autos. Und diese finanziellen Ressourcen hätten es Audi und Porsche ermöglicht, den Rückstand auf Toyota in einen Vorsprung umzuwandeln.

"Unter den neuen Regeln hatte Toyota in der vergangenen Saison bei der Aerodynamik ein sehr hohes Niveau erreicht. Unsere Konkurrenten haben das gesehen und ihre Ressourcen genutzt, um ihre Aerodynamik zu verbessern und haben damit ihre Rundenzeiten deutlich gesenkt", sagt Wurz. Doch nicht nur bei der Aerodynamik haben die Konkurrenten Toyota überholt.


Das 24h-Rennen in LeMans im Zeitraffer

Das Team von Nissan hat sich die Arbeit gemacht und das 24h-Rennen in LeMans im Zeitraffer zusammengefasst. Sehr coole Bilder!e

Auch der Antriebsstrang mit seinem V8-Saugmotor und dem Hybridsystem mit Superkondensatoren bietet kaum noch Entwicklungsspielraum. Daher konzentriert sich Toyota jetzt bereits auf die Entwicklung des neuen Autos für die kommenden Saison. Der TS050 Hybrid soll im Januar oder Februar 2016 seine ersten Meter fahren.

Für die verbleibenden fünf Saisonrennen macht sich Wurz nur wenig Hoffnung auf eine deutliche Leistungssteigerung. "Ich denke es wird überall schwierig für uns. Schanghai hat uns, aus Gründen die wir selbst nicht kennen, in der Vergangenheit immer gelegen. Im vergangenen Jahr lag es vielleicht an der Reifenwahl, vielleicht spielt uns das wieder in die Karten", hofft er. "Wenn man bei der Effizienz des Antriebsstrangs im Nachteil ist, wird es aber auf allen Strecken schwierig."