• 22.08.2015 17:21

Mark Webber: Zurück am Ort des ersten Formel-1-Siegs

Auf dem Nürburgring gewann Mark Webber sein erstes Formel-1-Rennen - Mit einem speziellen Aerodynamikpaket will er in der Meisterschaftswertung angreifen

(Motorsport-Total.com) - An den Nürburgring dürfte LMP1-Pilot Mark Webber gute Erinnerung haben. 2007 gelang dem Australier vor den Toren der Grünen Hölle sein zweiter Podiumsbesuch in der Formel 1, 2009 errang er dort den ersten seiner später insgesamt neun Siege in der Königsklasse. In der kommenden Woche nimmt die Langstreckenweltmeisterschaft WEC den Grand-Prix-Kurs unter die Räder. Webber freut sich insbesondere auf den Vergleich mit der Formel 1, die zuletzt 2013 in der Eifel gastierte.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Nach der Schlappe von Le Mans will Webber in der Meisterschaft angreifen Zoom

"Ich komme immer sehr gerne in die Eifel", so Webber, der sich bei Porsche das Cockpit mit dem Deutschen Timo Bernhard und dem Neuseeländer Brandon Hartley teilt: "Die Strecke hat Charakter mit ihren Old-School-Kurvenkombinationen. Mein Favorit sind die Kurven fünf und sechs, wo man aus dem schnellen Linksknick in die enge Rechtskurve und dann zum tiefsten Punkt der Strecke fährt. Es wird spannend sein, unseren Porsche 919 Hybrid dort hindurchzusteuern und zu sehen, wie er sich im Vergleich zum Formel-1-Auto schlägt."

Neben dem höheren Fahrzeuggewicht macht den Piloten auch zu schaffen, dass längst kein so individuelles Setup wie in der Formel 1 ausgearbeitet werden kann. "Fahrerisch ist es in meinen Augen durch die Fahrerwechsel und die Phasen in der Dämmerung sogar etwas härter (als die Formel 1; Anm. d. Red.). Hinzu kommt die Dauer von sechs Stunden", so der 38-Jährige, der zusammen mit Hartley und Bernhard derzeit auf Rang fünf der Meisterschaftswertung liegt und mit einem Sieg Meisterschaftschancen wahren will.

Um für den Wettkampf gut gerüstet zu sein, setzt Porsche dabei auf eine neue Aerodynamik. Denn im Unterschied zu Le Mans spielen lange Geraden auf dem Nürburgring eine untergeordnete Rolle: "Diese Strecken kann man nur schwer vergleichen. Der Nürburgring unterscheidet sich deutlich vom Circuit de la Sarthe mit seinen scheinbar endlosen Geraden. Porsche hat ein High-Downforce-Aerodynamikpaket entwickelt, das auf dem Nürburgring erstmals zum Einsatz kommt und uns einen Schritt nach vorne bringen sollte."

Zudem verrät er, weswegen sich Motorsportbegeisterte die Veranstaltung, die vom 28. bis 30. August in Deutschland gastiert, nicht entgehen lassen sollten. "Was die Technologie und Komplexität angeht, gibt es nichts, was der Formel 1 näher kommt als unsere Le-Mans-Prototypen. Sie sind superschnell, die Fans bekommen viele enge Zweikämpfe und zahlreiche Überholmanöver zu sehen. Die Langstrecken-WM ist dabei aber offener und nicht so klinisch wie die Formel 1", findet der ehemalige Red-Bull-Teamkollege von Sebastian Vettel.


Fotostrecke: Die Technik des Porsche 919 Hybrid