• 07.05.2015 07:45

  • von Roman Wittemeier

Vor Le Mans: Was ist mit Toyota los?

Toyota ist auf dem Weg in Richtung Le Mans 2015 im Hintertreffen: Rückstand wirklich so groß? - Porsche und Audi haben auf unterschiedlichen Wegen überholt

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat sich nach dem Gewinn der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2014 ein klares Ziel gesetzt: in diesem Jahr soll endlich der ersehnte Le-Mans-Sieg her. Nimmt man allerdings die Ergebnisse des Prologs in Le Castellet und der bisherigen Rennen in Silverstone und Spa-Francorchamps als Grundlage, dann wird deutlich, dass die Japaner sportlich etwas im Hintertreffen sind. Audi und Porsche haben die Japaner auf ihre jeweils ganz eigene Art überholt.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Mike Conway, Lucas di Grassi, Loic Duval, Oliver Jarvis

Das Bild trügt: Toyota hat 2015 bislang nicht die Nase vor der Konkurrenz Zoom

Beim Test auf dem Circuit Paul Ricard Ende März agierte Toyota vorsichtig. Man wollte die Karten noch nicht aufdecken. Daher wurde der erhebliche Rückstand auf Porsche von rund zwei Sekunden nicht allzu ernst genommen - immerhin hatte sich das Team mit Sitz in Köln auch im Vorjahr an gleicher Stelle nicht gerade als haushoher Favorit gezeigt. In Silverstone zeigte sich anschließend jedoch, dass Toyota tatsächlich einen erheblichen Abstand zur Spitze hat.

2014 konnte Toyota annähernd auf Augenhöhe mit Audi agieren, man hatte Porsche auf der britischen Bahn jederzeit im Griff. Im Mittelsektor mit den schnellen "Esses" verlor man auf den abtriebsstarken Audi damals nur gut eine halbe Sekunde, in diesem Jahr war es fast eine ganze Sekunde. Im Vergleich der Topspeeds hat sich unterdessen wenig verändert. Porsche war in Silverstone fast 20 km/h schneller als Toyota und Audi, die in etwa auf gleichem Niveau unterwegs waren.

Nun der Blick auf das Rennen in Spa-Francorchamps: Dort war Toyota im Vergleich der besten Rennrunden nahezu im Nirgendwo. Der schnellste Umlauf im TS040 gelang Anthony Davidson in 1:59.928 Minuten. Brendon Hartley (Porsche) war um 1,556 Sekunden schneller, Andre Lotterer (Audi) um 1,532 Sekunden. Im Vorjahr hatte Toyota die Tabelle der besten Rundenzeiten im Spa-Rennen noch angeführt. Damals hatte vor allem Audi einen erheblichen Nachteil diesbezüglich gehabt.

Keine Stärken: Entweder Audi oder Porsche vor der Nase

2014 konnten die Japaner im ersten und dritten Sektor bestens mit Porsche mithalten, im Mittelsektor mit vielen mittelschnellen Kurven war man rund 1,3 Sekunden langsamer als Audi gewesen. In diesem Jahr wird beim Blick auf die einzelnen Abschnittszeiten klar, dass Toyota quasi links und rechts von der Konkurrenz überholt wurde. Porsche war allein im ersten Sektor rund eine Sekunde schneller, im dritten Sektor verlor Toyota noch einmal eine halbe Sekunde. Audi baute den Vorsprung im mittleren Abschnitt auf mindestens 1,5 Sekunden aus.

Fazit: Toyota hat offenbar immer noch ein gutes Allrounder-Auto, das auf jeglichen Streckenabschnitten solide Zeiten zulässt, aber die Konkurrenten haben ihre jeweiligen Stärken dermaßen ausgebaut, sodass die Japaner in jeder Situation entweder Audi oder Porsche vor der Nase haben. Die Ingolstädter haben intensiv an der Aerodynamik gefeilt und die große Stärke, den Abtrieb, weiter ausgebaut. Porsche lässt die Gegner auf langen Geraden und in Beschleunigungsphasen noch mehr stehen als 2014.

"Wir können nicht zufrieden sein, weil wir davon ausgegangen sind, näher dran zu sein", gibt TMG-Geschäftsführer Rob Leupen im Gespräch mit 'Autosport' zu. "Wir sind schneller als im vergangenen Jahr, aber es reicht nicht. Nach Le Mans fahren wir nun als Außenseiter." Ob die Japaner es an der Sarthe wirklich so schwer haben werden, steht indes nicht fest. Nur Audi hat bislang sein Le-Mans-Paket gezeigt. Man darf gespannt sein, was für eine spezielle Spezifikation in den beiden TMG-Windkanälen entwickelt wurde.


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Mehr als die Plätze fünf und acht war für Toyota in Belgien nicht drin

Die Aerodynamik für das 24-Stunden-Rennen in Frankreich werde man "optisch durchaus erkennen können", meint LMP1-Projektleiter John Litjens. Die Bauteile für geringeren Abtrieb sind bereits bei einem Dauerlauf getestet worden, in der kommenden Woche wird man zwei weitere Tage in Spa-Francorchamps fahren - allerdings ist neben einem Test für Nakajima-Ersatzmann Kamui Kobayashi eine nicht allzu große Kilometerleistung geplant.

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