• 05.05.2015 09:06

  • von Roman Wittemeier

LMP1 werden zu schnell: ACO und FIA reagieren

Die LMP1-Fahrzeuge kommen in Le Mans in kritische Bereiche: ACO und FIA arbeiten an Einschränkungen für 2016 - Diskussionen über den Weg zu weniger Performance

(Motorsport-Total.com) - Als Andre Lotterer im Qualifying zum WEC-Rennen in Spa-Francorchamps mit seinem Audi R18 e-tron quattro eine Rundenzeit von 1:55.114 Minuten realisierte - und der Deutsche damit nicht einmal der schnellste Fahrer im Feld war -, da hatte der dreimalige Le-Mans-Sieger die sieben Kilometer lange Strecke in den Ardennen so schnell wie nie zuvor in einem LMP1-Auto gemeistert. Im Vorjahr mit dem Formel-1-Fahrzeug von Caterham war Lotterer nur eine Sekunde schneller gewesen.

Titel-Bild zur News: Porsche

Beeindruckende LMP1-Bilder in Spa-Francorchamps: Vollgas und Funken Zoom

Dieser Vergleich zeigt einmal mehr, wie schnell die LMP1-Boliden der drei Werksteams von Audi, Porsche und Toyota mittlerweile geworden sind. Auf den Strecken von Le Castellet, Silverstone und Spa war man jeweils um deutlich mehr als drei Sekunden schneller als im Vorjahr. Insgesamt ist man noch längst nicht so schnell wie die besten Formel-1-Fahrzeuge, aber man kommt der Szene in großen Schritten immer näher.

Ein kurzer Vergleich: Formel-1-Rennsieger Daniel Ricciardo benötigte bei seinem Sieg in Spa 2014 rund 84 Minuten für die insgesamt 44 Runden, Andre Lotterer war über die gleiche Distanz (Boxenstopps jeweils abgezogen) circa fünf Minuten länger unterwegs. Der Audi hätte sich auf das Formel-1-Auto in einem Rennen also über zwei Runden Rückstand eingefangen. Viel ist das nicht, wenn man bedenkt, dass die LMP1-Autos rund 250 Kilogramm schwerer und konsequent auf die besondere Strecke in Le Mans zugeschnitten sind.

Die Fortschritte in der Performance, die in den bisherigen zwei Saisonrennen deutlich wurden, werden beim Klassiker an der Sarthe im Juni noch viel deutlicher ausfallen. Die Simulation eines Herstellers hat ergeben, dass bei optimalen Bedingungen (trockene Strecke, kein Zeitverlust im Verkehr) Rundenzeiten im Bereich von 3:12 Minuten erreichbar sein könnten. So schnell waren die modernen Sportwagen auf der aktuellen Streckenvariante des Circuit de la Sarthe noch nie. Es werden vermutlich die Rekorde purzeln.

ACO und FIA wollen die LMP1 etwas bremsen

Angesichts dieses Tempos sind ACO und FIA bereits alarmiert. Der Veranstalter des 24-Stunden-Rennens ist seit Jahren bemüht, die Rundenzeiten auf dem Niveau von 3:30 Minuten zu halten, um die Risiken auf der vergleichsweise gefährlichen Strecke im Rahmen zu halten. Nun entwickeln sich die LMP1-Rundenzeiten viel rasanter als sich das alle hatten vorstellen können. Man wird offenbar in den kommenden Wochen Maßnahmen verabschieden, um 2016 wieder langsamer in Le Mans unterwegs zu sein.

"Wenn wir mal Silverstone nehmen, dann haben wir im Vergleich zum Vorjahr um rund 3,5 Sekunden pro Rennrunde zugelegt - ein ganz enormer Schritt", sagt Audi-Technikchef Jörg Zander im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wenn man das simpel auf Le Mans hochrechnet, dann muss man davon ausgehen, dass wir dort sieben, acht oder neun Sekunden schneller sein werden. Da sind wir in Bereichen unterhalb der Marke von 3:20 Minuten - weit darunter. Da geht es in Bereiche, wo es möglicherweise kritisch wird."

"Es gibt Überlegungen bei ACO und FIA, für das kommende Jahr eventuell entsprechende Reduktionen bei den zugewiesenen Energien umzusetzen. Da sind wir in der Findung", meint Zander. Auf dem Tisch liegt nicht nur der Vorschlag, die Energiezuweisungen zu reduzieren. Von Toyota kommt der Vorschlag, das Fahrzeuggewicht einfach anzuheben. Dies wäre die wohl kostengünstigste Lösung. "Aber das wäre eigentlich das falsche Signal", meint Porsche-Technikchef Alexander Hitzinger.


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Die Verantwortlichen der drei Hersteller sowie von ACO und FIA sind sich einig: weniger Energie allein wird nicht helfen, denn die Risiken liegen in den hohen Kurvengeschwindigkeiten der Fahrzeuge. Man wird also wohl die Aerodynamik beschneiden müssen. "In den kommenden zwei bis drei Wochen müssen wir da etwas gefunden haben, weil solche Maßnahmen auch wieder die Konzepte beeinflussen. Die Fahrzeuge werden derzeit konstruiert", sagt Zander. "Da müssen wir recht schnell jetzt die Definitionen bekommen."

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