• 13.05.2015 15:19

  • von Roman Wittemeier

Cox: "Haben es doppelt so schwer wie Honda in der Formel 1"

Nissan-Motorsportchef Darren Cox über die Probleme mit dem Hybridsystem, den Zeitdruck bei der Entwicklung und den Plan für den Le-Mans-Testtag

(Motorsport-Total.com) - Trotz der Absage bei den ersten beiden Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2015, plant Nissan konsequent die Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans. Die Japaner mit Entwicklungsstandort in den USA (Indianapolis) haben drei GT-R LM Nismo für den Klassiker an der Sarthe gemeldet. In den vergangenen Wochen hat Nissan den neuen LMP1-Fronttriebler bei Testfahrten in Kentucky auf das Debüt in Frankreich vorbereitet.

Titel-Bild zur News: Nissan

Viele Fans fragen sich: Was kann der Nissan GT-R LM Nismo leisten? Zoom

"Zeit hat man nie genug im Motorsport, aber seit April des vergangenen Jahres haben wir erheblichen Aufwand betrieben. Natürlich hätten wir gern noch mehr Zeit, aber der ACO wird das Rennen kaum auf Dezember verschieben", meint Nissan-Motorsportchef Darren Cox im Interview mit 'dailysportscar.com'. "Im kommenden Jahr gibt es auch noch ein Rennen, aber wir wollen unbedingt schon dieses Jahr dabei sein."

Bei den Einsätzen in Le Mans und in der zweiten WEC-Saisonhälfte will man lernen, um 2016 ultimativ anzugreifen. "Was auch immer 2015 passieren wird, es wird uns in Richtung 2016 enorm voranbringen. Die steilste Entwicklungskurve steht uns noch bevor", ist sich Cox sicher. "Porsche ist im vergangenen Jahr mit einem Auto ins Ziel gekommen, und zwar auf Platz elf. Und nun schaue man sich mal an, wo sie jetzt stehen. Für viele Leute sind sie jetzt der Favorit."

Hybridsystem macht viele Probleme

Hatte der ehemalige Marketingchef Andy Palmer (jetzt Chef von Aston Martin) noch vollmundig verkündet, man werde 2016 in Le Mans um den Sieg fahren, so äußert man sich nun vorsichtiger. "Wir haben es doppelt so schwer wie Honda bei der Rückkehr in die Formel 1", sagt Cox. "Sie mussten 'nur' einen guten Antrieb bauen, diesen dann an ein etabliertes Team mit zwei Weltmeistern liefern. Wir mussten hingegen komplett alles neu entwerfen und bauen - und das in nur zehn Monaten."

"Das KERS ist eine enorme Herausforderung für uns", erklärt der Nissan-Motorsportboss, der für seine PR-lastige Arbeit in der Szene bekannt ist. Man werde mit "hundertprozentiger Sicherheit" mit einem Hybridsystem fahren, vermutlich in der kleinen 2MJ-Klasse. "Dieses System ist ein solch integraler Bestandteil des Autos, dass du quasi alles stoppen musst, wenn es nicht funktioniert. Wir haben einige Testtage verloren, weil das KERS nicht richtig lief."

In Indianapolis läuft derzeit der Aufbau des dritten GT-R LM. Dieses Fahrzeug soll pünktlich zum Le-Mans-Testtag (31. Mai) in Frankreich bereitstehen. "Wir müssen Daten sammeln. Wir haben beispielsweise keine Ahnung, wie sich unsere Reifen verhalten werden. Unsere hinteren Reifen sind schmaler. Wer weiß? Vielleicht halten sie einen Stint, vielleicht halten sie neun Stints", orakelt Cox."Wir werden die Strategie unter den drei Autos aufteilen."


Fotos: Nissan-Test in Bowling Green


"Ein Auto wird am Testtag eher Longruns mit Blick auf die Reifen fahren, ein anderes am Setup arbeiten und das dritte Benzinstrategien herausfahren", erklärt der Brite. Sportlich dürfe man in diesem Jahr nicht allzu viel erwarten, aber man rechne sich wegen der langen Geraden vor allem in Fuji recht gute Chancen aus. "Man sollte uns auf jeden Fall nicht anhand der Ergebnisse dieses Testtages in Le Mans beurteilen", warnt Cox vor zu schnellen Schlüssen.

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