• 27.04.2015 16:20

  • von Roman Wittemeier

Nico Hülkenberg im LMP1: Wenn es Nacht wird...

Porsche-Pilot Nico Hülkenberg über seinen Test im ACO-Simulator, die Erfahrungen im dichten Verkehr und die Fahrten bei Dunkelheit: "Nur das Auto und ich"

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Samstag absolviert Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg sein erstes Rennen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Der Emmericher, der in Spa und Le Mans an der Seite von Earl Bamber und Nick Tandy im dritten Porsche 919 fahren wird, betrachtet den Einsatz in Belgien als wichtige Vorbereitung auf sein Debüt an der Sarthe im Juni. Vor der Abreise in Richtung Ardennen saß Hülkenberg am vergangenen Mittwoch im AOTech-Simulator, um die vom ACO vorgeschriebenen Rookietests zu durchlaufen.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg absolvierte im Dezember in Aragon seinen ersten Porsche-Test Zoom

"Es werden gewisse Dinge wie Slow-Zones oder Safety-Car-Einsätze simuliert. Es geht um das richtige Verhalten in bestimmten Situationen und darum, was auf mich zukommt", erklärt der Deutsche nach getaner Arbeit im Simulator in Corbeil-Essonnes nahe Paris. "Es ist sinnvoll, diese Dinge erst einmal im Simulator zu durchlaufen. Wenn ich das erste Mal auf der realen Strecke fahre, dann passiert alles in der Öffentlichkeit. Da ist es besser, gewisse Dinge vorab schon einmal erfahren zu haben."

Die "Trockenübungen" im Simulator können den Force-India-Piloten nicht auf die gesamte neue Herausforderung vorbereiten. Hülkenberg lernte auch bei seinen Testeinsätzen in Aragon, Bahrain und Le Castellet nur die halbe Wahrheit über den Sport in der WEC. "Als ich am Montag in Le Castellet getestet habe, da waren auch ein paar andere Autos unterwegs - aber nicht einmal ansatzweise so viele wie im richtigen Rennen", sagt er.

"Das Fahren im Verkehr mit verschiedenen Klassen ist ganz klar etwas, an das ich mich ganz schnell gewöhnen muss. Ich muss es lernen und mich anpassen", meint der deutsche Porsche-LMP1-Fahrer. "Die Fahrten im Verkehr und das Abschätzen der damit verbundenen Risiken sind wichtig. Man will einerseits keine Zeit verlieren, aber andererseits natürlich auch sicher ins Ziel kommen. Man muss die passende Balance finden. Das wird eine große Herausforderung."

Nachteule Hülkenberg: Im Dunkeln ist gut Gas geben

Eine weitere neue Herausforderung, die in der Formel 1 dank des Flutlichts bei Nachtrennen nicht existent ist, besteht im Fahren bei Nacht. "Beim Test im Dezember und auch am vergangenen Montag bin ich in der Dunkelheit gefahren. Ich muss sagen: Ich mag das. Die Atmosphäre ist cool. Wenn es komplett dunkel ist, dann hast du nur die Scheinwerfer. Im Cockpit wird es richtig gemütlich. Es ist dann nur noch das Auto und der Fahrer. Man dreht Runde um Runde. Ich habe es genossen."

"Ich habe das sofort gemocht, habe in der Dunkelheit meine schnellsten Zeiten erzielt. Vielleicht bin ich so schnell, weil ich mich so sehr wohlfühle in der Nacht. Das Licht der Autos ist sehr gut. Man kann alle Scheitelpunkte wunderbar sehen - gar kein Problem", schwärmt Hülkenberg. "Ich lerne unheimlich viel - vor allem wenn es um den Einsatz des großen Hybridsystems geht. Ich nehme so viele Dinge mit. Nicht alle davon kann ich in die Formel 1 übertragen, aber es sind auch Sachen dabei, die mir in der Formel 1 helfen könnten."

"Ich gehe ganz offen und ohne konkretes Ziel an Le Mans heran. Porsche will natürlich siegen. Ich komme als Rookie dorthin. Es wäre vermessen, wenn ich sagen würde, dass ich den Sieg als Ziel habe", schildert der Emmericher seine Haltung zum Debüt an der Sarthe. "Es gibt noch so viel zu lernen. Ich will es tun und es genießen. Ich will natürlich einen guten Job für Porsche abliefern. Mal schauen, was dann am Ende dabei herauskommt."


Vorschau auf die 6 Stunden von Spa

Der zweiten Saisonlauf der WEC findet am 2. Mai in Spa-Francorchamps statt. Dort werden Porsche, Audi und Toyota um den Sieg in der LMP1 kämpfen

Hülkenberg kennt den 13,6 Kilometer langen, sehr besonderen Circuit de la Sarthe noch nicht. "Ich bin die Strecke tatsächlich erstmals jetzt im Simulator gefahren. Mit der Formel 3 bin ich mal auf der kleinen Strecke gefahren. Alle sagen, die Porsche-Kurven seien wirklich cool. Dort geht man mit hohem Tempo durch und das Auto baut extremen Anpressdruck auf", sagt er vor seinem ersten Einsatz beim berühmten 24-Stunden-Rennen. "Ich freue mich darauf."

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