• 22.06.2012 17:09

Scirocco R-Cup: Siegt Nilsson auch am Norisring?

Während Ola Nilsson seine Tabellenführung ausbauen will, freut sich Junior Lukas Schreier auf sein Heimspiel am Norisring

(Motorsport-Total.com) - Ola Nilsson kommt als Tabellenführer zum Gastspiel Volkswagen Scirocco R-Cup zum nächsten Rennen an den Norisring. Der Schwede ist mit bisher vier Saisonsiegen und 230 Punkten souveräner Halbzeitmeister: Seinem Auftaktsieg in Hockenheim folgten ein vierter Platz auf dem Lausitzring sowie Erfolge in Brands Hatch und bei den beiden Rennen in Spielberg. Nilsson ist nicht nur wegen seiner aktuellen Erfolge der Top-Favorit in Nürnberg. Schon mit seinem Sieg im Vorjahr hat der 24-Jährige bewiesen, dass ihm auch der Norisring liegt. Rang zwei ging damals an Stefano Proetto, Position drei an den späteren Cup-Sieger Mateusz Lisowski.

Titel-Bild zur News: Startphase Norisring

Das Rennen am Norisring ist auch für den Scirocco R-Cup ein Höhepunkt

"Ich mag den Norisring sehr", sagt der Tabellenführer. "Nicht nur, weil ich hier im vergangenen Jahr gewonnen habe, sondern auch, weil die Atmosphäre mit den vielen Zuschauern einzigartig ist. Ich hoffe vor allem auf ein gutes Qualifying, denn das ist hier sehr entscheidend. Im vergangenen Jahr lag der Großteil des Feldes innerhalb einer Sekunde. Auch im Rennen darf ich mir keinen Fehler erlauben. Aber der wellige Asphalt und die engen Spitzkehren machen es nicht gerade einfach. Doch ich komme mit den Bedingungen sehr gut zurecht. Mein Ziel ist klar: Ich will wieder den Sieg", so Nilsson.

Neben den erfahreneren Pro-Cup-Startern fahren die Nachwuchs-Piloten der Jahrgänge 1988 bis 1995 in einer eigenen Wertung, dem Junior-Cup. Hier führt aktuell der Pole Jakub Litwin die Tabelle mit 182 Zählern vor dem Dänen Kasper Jensen und Fabian Danz aus der Schweiz an. Einen Gaststart im Scirocco R-Cup absolviert der niederländische Rallye-Pilot Kevin Abbring. Der 23-Jährige bestreitet in dieser Saison für das Volkswagen-Werksteam mit einem Skoda Fabia S2000 mehrere Läufe der Rallye-Weltmeisterschaft. Bei der legendären Rallye Monte Carlo gewann er die S2000-Klasse.

"Rennen des Jahres" für Schreier

Für Lukas Schreier ist das Rennen auf dem Norisring ein Heimspiel. Der Scirocco R-Cup-Neuling stammt aus dem nur knapp 100 Kilometer von Nürnberg entfernten Donauwörth. Zum Rennen am Dutzendteich reist der 16-Jährige, der der jüngste Pilot im Starterfeld ist, mit einer frischen Portion Selbstbewusstsein: Beim vergangenen Rennwochenende auf dem Red-Bull-Ring fuhr er im zweiten Rennen mit Rang drei seinen ersten Podestplatz überhaupt im Markenpokal ein.

Lukas Schreier

Junior Lukas Schreier fuhr am Red-Bull-Ring erstmals aufs Podium Zoom

"Der Lauf auf dem Norisring ist für mich das Rennen des Jahres", freut sich Schreier. "Ich wohne ungefähr eine Auto-Stunde von Nürnberg entfernt, erwarte somit viele Verwandte und Freunde, was mir hoffentlich einen extra Motivations-Schub geben wird. Ich war schon mehrere Male als Zuschauer am Norisring und war beeindruckt von der Atmosphäre. Mein erster Podestplatz zuletzt am Red-Bull-Ring hat mich motiviert, noch härter an mir, meinem Fahrstil und meiner Fitness zu arbeiten. Es war für mich sehr wichtig, mit einem Erfolg in die kurze Pause zur Saisonmitte zu gehen."

Der Norisring ist der einzige Stadtkurs in Deutschland und wird immer wieder als "fränkisches Monaco" bezeichnet. Auf der heute 2,3 Kilometer langen Strecke werden seit 1947 Rennen ausgefahren, zunächst nur mit dem Motorrad, seit 1948 auch mit Automobilen. Der Umbau der rund acht Kilometer öffentlicher Straßen in Nürnberg zu Rennstrecke, Fahrerlager und Auslaufzonen dauert rund zwei Wochen. Dazu werden rund fünf Kilometer Dreifachleitplanken sowie ungefähr 100 Betonleitwände installiert. Beteiligt sind daran bis zu 50 Personen. Am Rennwochenende sollen über 1.000 Funktionäre und Einsatzkräfte für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Aufgrund seiner langen Geraden und zwei Haarnadelkurven ist der Norisring der Kurs im Kalender des Scirocco R-Cup, der die Bremsen am meisten beansprucht. Die innen belüfteten, großformatigen Stahlscheiben an der Vorderachse, die einen Durchmesser von 362 mm haben, ermöglichen vor den beiden Spitzkehren extrem späte Bremspunkte und werden dabei bis zu 500 Grad Celsius heiß.