Supercars-Downsizing: McLaren-Chef spricht von Fehler

McLaren-Geschäftsführer Zak Brown kritisiert die Einführung der V6-Twinturbo-Motoren in der australischen Supercars-Serie scharf

(Motorsport-Total.com) - Laut McLaren-Geschäftsführer Zak Brown ist die Einführung der V6-Motoren mit Twinturbos in der australischen Supercars-Serie ein großer Fehler. Holden-Werksteam Triple Eight wird in der aktuellen Saison ein Fahrzeug einsetzen, das mit einem V6-Motor angetrieben wird. Im Jahr 2019 will die Marke gleich mehrere Autos mit dem kleineren V6-Mtor ausstatten - anstellen von V8-Aggregaten.

Titel-Bild zur News: Supercars

Zak Brown hat es lieber simpel und kostengünstig Zoom

Die Veränderung im Reglement wurde im vergangenen Jahr beschlossen. Im Zuge der Gen2-Regeländerungen wurde Herstellern erlaubt, Silhouetten von zweitürigen Fahrzeugen und Motoren mit vier oder sechs Zylindern einzusetzen. Holden ist die erste Marke, die von den neuen Regeln Gebrauch macht.

Brown, Co-Besitzer von Andretti United Supercars, ist hingegen ein großer Gegner der kleineren Motoren und wünscht sich weiterhin V8-Antriebe. Er meint, in der Supercars-Serie sollten V8-Motoren mit der Hybridtechnologie gekoppelt werden. "Es ist ein Fehler, über V6-Motoren zu sprechen", sagt er. "Das Rennen war perfekt, also warum sollte man die Technologie verändern und sogar die Kosten steigern?" Gerade die höheren Kosten für die V6-Antriebe sind Brown ein Dorn im Auge, da sich so die Schere zwischen den ärmeren und reicheren Teams öffnen würde.

"Es wäre sicher technisch relevanter, eine Hybridtechnologie einzuführen", analysiert Brown. "Es geht gar nicht so sehr um die Autos auf der Straße oder das Training der Ingenieure. Es geht um den Rennsport, darum wettbewerbsfähig zu sein und die Technologie zu verstehen." Danach erst könne die Technik auch bei Straßenfahrzeugen zum Einsatz kommen.

Die Serie müsse sehr vorsichtig agieren, fügt der McLaren-Chef hinzu. Die Supercars-Serie sei ein "Sport" und müsse daher "unterhaltsam" sein. Brown ist der Meinung, dass in der Formel 1 ein falscher Weg eingeschlagen worden ist. Dass mit dem Reg2-Reglement neue Modelle in der Supercars-Serie eingesetzt werden dürfen, findet Brown hingegen faszinierend. "Es wäre cool, hier einen Camaro fahren zu sehen", so Brown.

Werksteam von Holden ein Problem

In der Art der Entwicklung sieht Brown Probleme für den Wettbewerb, da Tripe Eight exklusiv mit Holden zusammenarbeitet. Erst wenn alle Teile, darunter auch der V6-Motor, durch das Werksteam erprobt wurden, dürfen auch andere Holden-Teams die Komponenten kaufen. "Wir müssten mehr Hersteller anlocken", so Brown. "Wenn wir es wie Holden machen, wird das aber nichts. Es ist nicht das Beste für eine Serie, die Verteilung über ein Werksteam zu steuern."

Laut Brown ist das nicht "fair", da Triple Eight aufgrund der Integration in der Entwicklung der Komponenten einen großen Vorteil hat. "Wenn Hersteller durch ein Team in die Serie einsteigen, ist das gut. Ein Werksteam sollte aber nicht das Angebot in der Serie für andere Rennställe schaffen." Die negativen Auswirkungen eines solchen Systems würde man in anderen Rennserien sehen, so Brown. Daher hofft der McLaren-Boss, dass die Verantwortlichen der Supercars-Serie reagieren und dem entgegenwirken.

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