Sieglos-Serie beendet: Holt Jimmie Johnson jetzt den Titel?

Jimmie Johnson gewinnt in Charlotte erstmals seit März wieder ein Rennen - Ist der sechsmalige Champion nun auch ein Favorit auf den Titel in diesem Jahr?

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Lauf in Charlotte am vergangenen Wochenende war Jimmie Johnson im NASCAR-Sprint-Cup 23 Rennen ohne Sieg. Länger musste der 41-Jährige in seiner gesamten Sprint-Cup-Karriere - seit der Saison 2001 - noch nie auf einen Erfolg warten. Auf dem Charlotte Motor Speedway platzte nun der Knoten, und Johnson schaffte damit gleichzeitig auch noch den Einzug in die nächste Chase-Runde. Kann der Hendrick-Pilot nun nach seinem siebten Sprint-Cup-Titel greifen?

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson durfte sich nach Monaten endlich wieder über einen Sieg freuen Zoom

"Ich denke, dass uns die Bedingungen heute geholfen haben", erklärt Johnson nach dem bei Sonnenschein ausgetragenen Rennen. "Das Auto war großartig", verrät er und ergänzt mit einem Lachen: "Wir haben so viele Runden geführt, dass du dir zunächst denkst: 'Ja, wir haben das Ding in der Tasche.' Aber dann wird dir klar, dass eigentlich nie der Fahrer gewinnt, der die meisten Runden angeführt hat."

Letztendlich habe man unter anderem Glück mit Cautions gehabt und so "ohne Frage" einen wichtigen Grundstein im Titelkampf gelegt. Denn durch den Sieg ist Johnson bereits vorzeitig für die Runde der letzten Acht qualifiziert. "So kann ich nach Talladega kommen, und muss mir dort über nichts Gedanken machen. Das ist fantastisch", atmet der 41-Jährige durch. Bereits am nächsten Wochenende in Kansas City kann er komplett sorglos fahren.

"Wir müssen jetzt einfach von Rennen zu Rennen schauen. Ich habe noch immer das Gefühl, dass wir mit einem besseren Auto an die Strecke kommen können", grübelt Johnson, der sich daher darüber freut, in den kommenden beiden Rennen einen gewissen "Freiraum" zu haben, um einige Sachen auszuprobieren. Man habe bereits gewisse "Ideen" und wolle sich "nicht zurücklehnen und zu viel feiern."


Fotos: NASCAR in Charlotte


Insgesamt ist Johnson allerdings davon überzeugt, dass seine Formkurve aktuell wieder deutlich nach oben zeigt. "Wenn ich auf Chicago und Dover zurückblicke, dann denke ich, wir hätten auch diese beiden Rennen gewinnen können", erklärt er selbstbewusst. Der erste Sieg nach 23 Rennen scheint da nur eine logische Konsequenz zu sein. Nun blickt der sechsmalige Champion bereits auf die nächste Chase-Runde.

Johnson erinnert daran, dass er in Martinsville, Texas und Phoenix in der Vergangenheit "sehr konkurrenzfähig" gewesen sei. Dementsprechend "optimistisch" sei das Team nun. Der Leistungsanstieg nach der Schwächephase im Sommer ist übrigens kein Zufall. "Wir sind Realisten. Intern beschönigen wir nichts", erklärt Johnson die Herangehensweise im Hendrick-Team.

"Euch gegenüber flunkere ich vielleicht etwas und tue so, als wäre alles okay", zwinkert er in Richtung der Journalisten. "Aber hinter verschlossenen Türen sind wir Realisten, und wir waren nicht zufrieden damit, wo unser Auto während des Sommers war", stellt der 41-Jährige klar. Mittlerweile profitiere man in den Rennen vor allem davon, dass das Auto extrem "konstant" sei.