Charlotte: Jimmie Johnson zieht in dritte Chase-Runde ein

Jimmie Johnson bricht seinen Eliminationsfluch und siegt in Charlotte - Massencrash mit 14 Fahrzeugen - Fünf Chaser auf Platz 30 oder schlechter!

(Motorsport-Total.com) - Ein zum Teil chaotisches Rennen auf dem Charlotte Motor Speedway ging mit dem achten Sieg für Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) in der NASCAR-Heimat zu Ende. Nachdem er es im Eliminationssystem bislang nie über die zweite Runde hinaus geschafft hat, fuhr sich der sechsmalige Meister somit direkt in die dritte Runde des Chase for the Sprint-Cup 2016. Das Rennen sah zahlreiche Dramen, darunter einen "Big One" mit 14 Fahrzeugen. Fünf Chaser haben einen schweren Rückschlag erlitten.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson hat sein Ticket fürs Chase-Halbfinale gezogen Zoom

155 Führungsrunden im 334-Runden-Rennen sprechen eine deutliche Sprache: Jimmie Johnson hatte das Rennen klar unter Kontrolle. Es ist sein erster Sprint-Cup-Sieg seit seinem Triumph im März in Fontana. Sein Crew Chief Chad Knaus feixte bei Johnsons Donuts in den Funk: "Hätte nicht gedacht, dass du das noch kannst!" Johnson hatte beim letzten Boxenstopp die Führung an Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) verloren, holte sie sich aber kurz nach dem Restart zurück und trug sie die letzten 18 Runden hindurch bis ins Ziel. (Zum Ergebnis)

Kenseth holte sich den zweiten Platz gefolgt von drei Nicht-Chasern: Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet), Ryan Newman (Childress-Chevrolet) und Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet), der ausgerechnet ein Rennen nach seinem Chase-Ausscheiden wieder zu seiner Pre-Chase-Form zurückfand. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) kämpfte sich noch bis auf den sechsten Platz nach vorn, nachdem er zwischenzeitlich weit zurückgefallen war. Dahinter sammelten Brad Keselowski (Penske-Ford) und Kurt Busch (Stewart-Haas-Chevrolet) wichtige Punkte, um der Elimination zu entgehen.


Fotos: NASCAR in Charlotte


Diese wurde schon beim Auftaktrennen der zweiten Chase-Runde zum großen Thema, denn es traf gleich mehrere Titelanwärter. Den Auftakt machte Joey Logano (Penske-Ford), der sich gleich zwei Reifenschäden mit anschließendem Mauereinschlag einfing. Er konnte das rennen beenden, kam aber nur als 36. in die Wertung, nachdem er zu viele Runden verloren hatte. "Wenn man die Mauer einmal mitnimmt, macht man sich die ganze vordere Geometrie kaputt, deshalb haben wir wahrscheinlich den zweiten Reifen hochgejagt", kommentiert er.

Truex löst Massencrash aus

Schlechter schnitt nur Kevin Harvick (Stewart-Haas-Chevrolet) ab, der nach einem Motorschaden nur auf Rang 38 gewertet wurde und die Zielflagge nicht sah. Die Ölpumpe hatte den Geist aufgegeben. "Das ist richtig mies für alle in unserem Team, denn sie hatten großartige Veränderungen (am Fahrzeug während des Rennens, Anm. d Red.) vorgenommen", flucht der Polesetter. "Wir kamen wieder an die Spitze und alles lief gut. Viele Dinge können schiefgehen und heute ist es passiert."

Gleich zwei Chaser wurden durch einen Massenunfall beim Restart nach 280 Runden eliminiert. Austin Dillon (Childress-Chevrolet) hatte beim Boxenstopp unter Gelb nur zwei Reifen gewechselt und so weit nach vorn gekommen. Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota) schob ihn beim Restart an, danach rauschten 13 Fahrer einschließlich Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) in den Schlamassel hinein. Nach 103 Führungsrunden war für den Rookie mit dem Unfall Schluss. Truex, der das Rennen auf Platz 13 beendete, gibt den Fehler zu: "Ich wollte ihm eigentlich nur einen kleinen Schubs geben, aber dann habe ich ihn wie ein Idiot weggedreht."

Dillon war natürlich wenig begeistert: "Das ist einfach Müll. Wir müssen jetzt in den nächsten beiden Rennen hart arbeiten, um die Punkte zurückzuholen. Ich hatte das Gefühl, den dritten Gang sauber eingelegt zu haben, danach habe ich einen Kontakt gespürt und schon drehte ich mich ins Gras. Das ist Teil des Spiels, wenn man nur zwei Reifen nimmt. Man kennt das Risiko und hofft einfach, dass es nicht passiert.

Ein weiterer Titelkandidat, der sich nun große Sorgen machen muss, ist Denny Hamlin (Gibbs-Toyota). Er jagte seinen V8 in Runde 307 hoch und muss sich mit Platz 30 begnügen. Seine 52 Führungsrunden halfen da auch nicht mehr weiter. Der letzte noch nicht erwähnte Chaser, Carl Edwards (Gibbs-Toyota), wurde hinter Tony Stewart (Stewart-Haas-Chevrolet), Jamie McMuray (Ganassi-Chevrolet) und Danica Patrick (Stewart-Haas-Chevrolet) Zwölfter. Der zweite Teil der zweiten Eliminationsrunde findet kommendes Wochenende auf dem Kansas Speedway statt.