• 24.02.2015 16:25

  • von Pete Fink

Joey Logano und die Achterbahnfahrt

Joey Logano darf sich nun als Daytona-500-Sieger bezeichnen und blickt auf turbulente Jahre zurück - großes Lob aus dem Munde von Roger Penske

(Motorsport-Total.com) - Der Jubel war natürlich riesig. Bei Team Penske herrschte auch am Montag auf dem traditionellen Champions Breakfast Feiertagsstimmung. Joey Logano kann sich seit Sonntag als Daytona-500-Sieger bezeichnen. Es ist ein elitärer Kreis, in den zum Beispiel NASCAR-Stars wie Rusty Wallace oder Tony Stewart (bisher) nicht gehören. Und ein Sieg im "Great American Race", so lautet eine uralte NASCAR-Faustregel, bedeutet nichts anderes, als dass die Saison damit schon gar nicht mehr schlecht werden kann - egal was noch alles passiert.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Die Daytona-Sieger: Roger Penske, Joey Logano und Crewchief Todd Gordon Zoom

Im Fall Logano könnte es auch bedeuten, dass er sich damit endgültig als Spitzenpilot der aktuellen NASCAR-Szene etabliert hat. 2014 gelang ihm mit fünf Einzelerfolgen eine klassische Breakout-Saison. Nur zwei kleine Fehler in den Schlussphase von Homestead verhinderten einen echten Angriff auf den NASCAR-Titel. Nun also der Daytona-Sieg gleich zum Saisonauftakt 2015. Kein Zweifel: Mit erst 24 Jahren ist der US-Boy aus dem US-Bundesstaat Connecticut endgültig in der Top-Liga der aktuellen NASCAR-Piloten angekommen.

Das war nicht immer so. Einst als das neue Supertalent angekündigt, schien Logano bei seinem ersten Arbeitgeber Joe Gibbs Racing beinahe gescheitert zu sein. Dort musste er als Nachfolger von Tony Stewart eine immens große Lücke füllen, was ihn beinahe die Karriere kostete: Nur zwei magere Siege in den vier Jahren bei Joe Gibbs - und Mitte 2012 die Kündigung. Logano stand vor einem Scherbenhaufen


NASCAR: Daytona 500

"Damals fragte ich mich, ob ich überhaupt noch einen Job bekommen würde", sinnierte er auf dem Champions Breakfast. "So etwas ist für jeden Rennfahrer schwierig, aber speziell für mich, denn ich hatte alles auf eine Karte gesetzt." Sprich: Auf die Karte NASCAR. "Damals war es schon beängstigend, denn du wusstest ja nicht, was passieren würde." Brad Keselowski war es, der sich für Logano stark machte, weil der ihm in der zweiten NASCAR-Liga gehörig um die Ohren fuhr.

Joey Logano, Brad Keselowski

Brad Keselowski und Joey Logano: Das bärenstarke Penske-Duo Zoom

Roger Penske hörte auf den Keselowski-Tipp und weiß heute: "Brad war damals extrem wichtig. Er hat seinen Arm um Joey gelegt und ihm gesagt, dass er zu uns ins Team kommen soll, um dabei mitzumachen, dies alles aufzubauen. Ich wusste, dass er ein Teamplayer sein würde und das hat sich ausgezahlt. Alle wissen, was vergangene Saison geschehen ist und das ist meiner Meinung nach erst der Beginn einer Karriere. Er wird lange Zeit ganz vorne mitfahren."

Da wollte, und wer will ihm das verdenken, der so Hochgelobte nicht widersprechen: "Es ist ja kein Geheimnis, dass ich sehr jung und ohne Erfahrung in diese Serie kam. Ich wusste gar nicht, was ich zu tun hatte. Aber eines weiß ich: Der Wechsel zu Team Penske war die beste Entscheidung meiner Karriere. Denn wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass wir heute hier sitzen und uns als Daytona-500-Sieger bezeichnen können? Das ist schon verrückt. Manchmal ist das Leben eine Achterbahnfahrt."