• 25.08.2014 02:13

  • von Pete Fink

Dixon siegt zu spät - Power verpasst Vorentscheidung

Scott Dixons zweiter Saisonsieg in Sonoma kommt zu spät - Dominator Will Power begeht einen Fehler und verpasst die Vorentscheidung im Titelkampf

(Motorsport-Total.com) - Scott Dixon ist der Sieger eines sehr turbulenten (hier der Rennverlauf im Live-Ticker) IndyCar-Rennens von Sonoma. Wieder einmal behielt der Neuseeländer in Dauerdiensten von Chip Ganassi kühlen Kopf und schlug eiskalt zu, als es darauf ankam. Drei Runden vor dem Ende eines strategischen Benzinkrimis überholte er Mike Conways Carpenter-Chevy und fuhr auf und davon. Conway wiederum zählte zu den vielen Pechvögeln des Sonoma-Finales und wurde am Ende ohne Sprit nur 14.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Scott Dixon zeigte in Sonoma wieder einmal alle seine Stärken Zoom

"Da waren extrem viele unterschiedliche Strategien im Spiel", schilderte Dixon seine Eindrücke von Saisonsieg Nummer zwei. "Ich vermutete, dass Conway Benzin sparen musste und griff an. Unsere Strategie war einfach perfekt." Allerdings nicht in Sachen Titelverteidigung, denn aufgrund seiner 103 Punkten Rückstand wird es in einer Woche in Fontana wohl einen neuen IndyCar-Champion geben. Dixons Schlussspurt nach einem äußerst zähen Saisonverlauf 2014 kam zu spät.

Für den zweitplatzierten Hunter-Reay dürfte die Titeljagd 2014 ebenfalls vorüber sein. "Das war nicht das, was wir wollten", kommentierte der Andretti-Pilot seinen zweiten Platz im Windschatten Dixons. "Alles lief gut, das Auto war perfekt, nur beim letzten Satz Reifen hat irgendetwas mit dem Luftdruck nicht gestimmt." Es war jedoch nicht Sonoma, das dem IndyCar-Champion des Jahres 2012 den Titel verunmöglichte, sondern sein Ausfall vor einer Woche in Milwaukee. Sein Rückstand: 92 Punkte.

Der drittplatzierte Simon Pagenaud (Schmidt-Honda) hat mit 81 Punkten Rückstand als Gesamtdritter zumindest noch theoretische Chancen, in Fontana ein mittelgroßes IndyCar-Wunder zu schaffen. "Wir sind im letzten Saisonrennen noch im Spiel und genau das wollte ich", sagte der Franzose. "Unser Rennen haben wir heute an den Boxen gemacht, das lief perfekt. Nur für mich war es schwierig, weil ich so lange Zeit so viel Sprit sparen musste."

Team Penske vor dem Titel

So fährt Will Power mit einem Vorsprung von 51 Punkten nach Fontana. Sein Überholmanöver kurz vor der Ziellinie gegen Justin Wilson (Coyne-Honda) wurde annulliert und der Australier nachträglich auf Rang zehn gesetzt. Doch es hätte eine wesentlich größere Punktedistanz sein können, denn Power dominierte Sonoma zunächst klar und deutlich. Dann kam sein großer Fehler: "Ich war einfach überrascht, wie eng es plötzlich wurde", lautete seine Schilderung des Drehers.

Will Power

Will Power dreht sich, Helio Castroneves kann nicht davon profitieren Zoom

Dreimal hat Power einen IndyCar-Titel im letzten Saisonrennen verloren, das soll ihm anno 2014 nicht mehr passieren. "Wir werden cool bleiben", ist sein Versprechen für das kommende und entscheidende IndyCar-Wochenende. Immerhin: Der Penske-Pilot reist als Vorjahressieger ins riesige Zwei-Meilen-Oval. Sein einzig verbliebener ernsthafter Konkurrent ist Teamkollege Helio Castroneves, dem wieder einmal Gesamtrang zwei droht.

Aus gutem Grund, denn dem "Spiderman" gelang in Sonoma gar nichts. Nach der Startkollision war die Startnummer 3 in den ersten 20 Runden gleich dreimal beim Service. Am Ende rollte der Penske-Pilot als geschlagener 18. über die Ziellinie. Bester Penske-Pilot in Sonoma war also ein angriffslustiger Juan Pablo Montoya auf Rang fünf. Dem Kolumbianer wurde eine bessere Platzierung alleine deswegen verwehrt, weil er im Finale auf den härteren Blacks fahren musste.


IndyCars in Sonoma

So dürfte der IndyCar-Titel 2014 unter normalen Umständen an Team Penske gehen. Roger Penske wartet seit Sam Hornish Jr. (2006) auf eine weitere Meisterschaft. Allerdings: Was ist in dieser Saison schon normal? Immerhin überbieten sich die IndyCar-Rennverläufe 2014 geradezu in den Begriffen Chaos, Turbulenz und Überraschungen. Der riesige Superspeedway von Fontana wird darin wohl kaum eine Ausnahme bilden. Oder doch?