Hamlin demütigt die Konkurrenz in Loudon

Denny Hamlin drückt dem Sylvania 300 in Loudon klar seinen Stempel auf und holt den 100. Sprint-Cup-Sieg für Joe Gibbs Racing - Jimmie Johnson (2.) neuer Tabellenführer

(Motorsport-Total.com) - Das zweite Chase-Rennen im Kampf um den NASCAR-Titel 2012 wurde am Sonntag in Loudon zur One-Man-Show von Denny Hamlin. Der Gibbs-Pilot drückte dem Sylvania 300 eindrucksvoll seinen Stempel auf, lag während 192 der 300 Runden auf Platz eins und fuhr souverän zu seinem fünften Saisonsieg und dem 100. Sprint-Cup-Sieg für Joe Gibbs Racing.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Denny Hamlin sorgte für den 100. Sprint-Cup-Sieg für Joe Gibbs Racing Zoom

Nach 300 Runden verwies Hamlin, der nur aus Startreihe 16 ins Rennen ging, den fünffachen NASCAR-Champion Jimmie Johnson auf Platz zwei und verspürte in der Victory Lane große Erleichterung: "Wir wissen, dass wir in den vergangenen Wochen ein paar Fehler gemacht haben", sprach der Gibbs-Pilot sein Ausrollen ohne Sprit in der Schlussrunde des Chase-Auftakts vor einer Woche auf dem Chicagoland Speedway sowie einen Fauxpas seiner Crew im Loudon-Qualifying an.

Das Team hatte ihren Fahrer am Freitag irrtümlich mit dem Reifendruck fürs Rennen ins Qualifying geschickt, woraufhin dieser nur Startplatz 32 an Land ziehen konnte. "Uns war aber klar, dass wir dennoch schnell genug sein würden, um den Rückstand aufzuholen. So kam es dann auch", freute sich Hamlin, der bereits in Runde 93 erstmals die Führung übernommen hatte. "Ich wollte vorher nicht zu großspurig klingen, wusste aber, dass wir es drauf hatten. Mein Auto war heute einfach höllisch schnell."

Jimmie Johnson nach Platz zwei neuer Tabellenführer

Hendrick-Pilot Jimmie Johnson hatte Hamlin auch bei den nur vier Restarts im Sylvania 300 nichts entgegenzusetzen und konstatierte: "Ich hatte heute das zweitbeste Auto im Feld und kam auf Platz zwei ins Ziel. Jetzt kommen ein paar richtig starke Strecken für uns." Nach seinem zweiten zweiten Platz in Folge reist Johnson nun auf seine persönliche Spezialstrecke nach Dover, wo er sich bereits sieben Mal in die Siegerliste eintrug, zuletzt im Mai dieses Jahres. Dank der Punkte für Platz zwei übernahm Johnson die Tabellenführung von Penske-Pilot Brad Keselowski, der beim letzten Boxenstopp unter Grün als einziger Fahrer in der Spitzengruppe nur zwei neue Reifen aufziehen ließ und eine Woche nach seinem Chicago-Sieg diesmal auf Platz sechs ins Ziel kam.

Jeff Gordon, der von der Pole-Position ins Rennen gegangen war, lief hinter seinem Hendrick-Teamkollegen Johnson auf Platz drei ein, machte in der Gesamtwertung aber kaum Boden gut. Aus 47 Punkten Rückstand auf die den vormaligen Tabellenführer Keselowski wurden nach dem zweiten von zehn Chase-Rennen deren 45 Punkte Rückstand auf den neuen Tabellenführer Johnson. "Es ist alles andere als einfach, Boden auf die 48 und die 2 gutzumachen. An die 11 kam heute sowieso niemand heran", so Gordon.

Jeff Gordon

Polesetter Jeff Gordon führte nur am Start und kam auf Platz drei ins Ziel Zoom

Hinter Brad Keselowski, der nach Platz sechs nun einen Punkt Rückstand auf den neuen Tabellenführer Jimmie Johnson hat, lief der amtierende NASCAR-Champion Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) auf Platz sieben ein. Im Rahmen der letzten Gelbphase 28 Runden vor Schluss führte Stewart eine Reihe von acht Fahrern an, die noch einmal zwei frische Reifen holten. Vom Extra-Grip konnte "Smoke" in der Schlussphase aber nicht entscheidend profitieren.

Gleiches galt für die ebenfalls um den diesjährigen Titel fahrenden Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 11.), Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 13.), Matt Kenseth (Roush-Ford; 14.), Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota; 17.) und Greg Biffle (Roush-Ford; 18.), die es in der vierten und letzten Caution ebenfalls mit zwei neuen Reifen versuchten. So fanden sich in Person von Joey Logano (Gibbs-Toyota; 8.) und Brian Vickers (Waltrip-Toyota; 9.) unterm Strich zwei Piloten in den Top 10 wieder, die sich in Gelbphase drei in Runde 178 nur zwei statt vier frischer Reifen geholt und dadurch an Track-Position gewonnen hatten. Ryan Newman komplettierte im zweiten Chevy von Stewart/Haas Racing die Top 10.

Kyle Busch erneut im Pech

Während Denny Hamlin an der Spitze überlegen zum Jubiläumssieg für Joe Gibbs Racing fuhr, hatte Teamkollege Kyle Busch einmal mehr Pech. Aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangen, lag Busch anfangs in Führung und hatte im weiteren Verlauf der Distanz neben Hamlin und Johnson das schnellste Auto. Ein Doppelsieg für Joe Gibbs Racing schien absolut möglich. Kurz nach Halbzeit der Distanz meldete Kyle Busch dann aber Motorprobleme über Funk und fiel zurück. Mit nur sieben intakten Zylindern lief Busch mit drei Runden Rückstand nur auf Platz 28 ein.

Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet; 22.) zeigte erneut ein dezentes Rennen und fiel nur durch eine kurze Privatfehde mit Aric Almirola (Petty-Ford; 23.) auf. Im Verlauf der 138. Runde gerieten die beiden im dichten Verkehr aneinander und tauschten nur eine halbe Runde später erneut gegenseitige Lackproben aus. Der aus New Hampshire stammende Mike Olsen (FAS-Ford; 33.) sah bei seinem Sprint-Cup-Debüt die Zielflagge, hatte nach 300 Umläufen allerdings nicht weniger als zwölf Runden Rückstand auf die Spitze. Am kommenden Wochenende steigt auf der "Monster Mile" in Dover das dritte von zehn Chase-Rennen des Jahres.


Fotos: NASCAR in Loudon