• 30.05.2012 05:25

  • von Pete Fink

Vorschau "Monster-Mile": Jetzt geht's erst richtig los!

Die gefräßige "Monster-Mile" wartet auf die Sprint-Cup-Piloten: Nach Dover ist Halbzeit in der Chase-Qualifikation - 'Motorvision TV' überträgt am Sonntag live!

(Motorsport-Total.com) - Es ist Halbzeit im Sprint-Cup. Besser gesagt: Es ist Halbzeit in der Qualifikation für den Chase 2012. Das FedEx 400 auf dem Dover International Speedway am Sonntagabend ist bereits Saisonrennen Nummer 13. Danach sind 50 Prozent des Weges zurückgelegt, auf dem Ende September in Richmond nach 26 Sprint-Cup-Läufen nur noch zwölf Piloten die Chance haben werden, den NASCAR-Titel 2012 zu holen.

Titel-Bild zur News: Miles the Monster

"Miles the Monster" wartet am Wochenende auf die NASCAR-Piloten!

Ab sofort wird sich also (fast) alles um die Qualifikation zum NASCAR-Chase drehen. Und da spricht die Statistik eine deutliche Sprache: Wer es schafft, in der Gesamtwertung nach Dover unter den zwölf Topleuten zu stehen, der hat beste Chancen auf den Chase. 2006, 2007 und 2008 gelang es jeweils nur noch einem einzigen Fahrer, sich über den Sommer in die Playoffs zu fahren. 2009 waren es deren drei, 2010 und 2011 jeweils zwei.

Dabei spielen natürlich die beiden Wild-Cards eine Rolle, denn seit dem Vorjahr sind nur noch die zehn Punktbesten automatisch für die Playoffs qualifiziert. Dazu gesellen sich diejenigen beiden Piloten, die die meisten der 26 Qualifikationsrennen für sich entscheiden konnten, in der Gesamtwertung aber nur zwischen Platz elf und 20 stehen.

Da gibt es in dieser Saison einige prominente Kandidaten, die ab Dover massiven Aufholbedarf haben. Allen voran natürlich das Hendrick-Duo Kasey Kahne und Jeff Gordon, der in der Gesamtwertung nicht einmal unter den besten 20 liegt. Auch Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) muss als aktueller 19. einen Sommerlauf starten, wenn er - wie 2009 - noch einer derjenigen sein möchte, der in den kommenden Sommerwochen einen Chase-Platz ergattern kann.

Miles, the Monster

Dover wäre dazu ein idealer, weil traditionell ganz schwer voraussagbarer Ort für eine solche Attacke. In der Dover-Historie haben bereits 33 unterschiedliche Piloten die bislang 84 Rennen auf der superschnellen Betonmeile im kleinen US-Bundesstaat Delaware gewinnen können. Erfolgreichster aktiver Fahrer ist Jimmie Johnson (Hendrick-Chevy) mit sechs Dover-Siegen. Richard Petty und Bobby Allison gewannen jeweils sieben Mal.

Reed Sorenson, Robby Gordon, Joey Logano

Schnell und gefährlich: Auf der "Monster-Mile" kracht es nicht selten Zoom

Das direkte Einzugsgebiet der 1969 eröffneten Strecke ist groß: Mit New York, Philadelphia, Baltimore und Washington liegen gleich vier Ostküsten-Metropolen weniger als 100 Kilometer entfernt, weshalb das Gelände über die Jahre hinweg kontinuierlich mehr Kapazität bekam. Heute bietet der Speedway Platz für 140.000 Tribünengäste. 1995 geschah der große Umbau von Asphalt auf Betonbelag.

Damit ist Dover neben Bristol die einzig echte Betonstrecke im Sprint-Cup-Kalender. In Nashville gibt es noch ein drittes reines Betonoval, dort wird aber nicht mehr im Cup gefahren. Nashville ist sozusagen die Schwesterstrecke von Dover, beide Areale befinden sich im Besitz von Dover Motorsports. Nur Dover, Pocono und Indianapolis gehören unter den aktuellen Sprint-Cup-Strecken nicht entweder der NASCAR-Mutter International Speedway Corporation oder der Speedway Motorsports Inc. von Bruton Smith.

Durch den Beton-Umbau bekam der Speedway auch den Spitznamen "Monster-Mile", denn der raue Betonbelag stellt Autos und Reifen vor extreme Herausforderungen. Dazu gesellt sich eine Kurvenüberhöhung von 24 Grad, was sehr hohe Speeds ermöglicht. Natürlich griffen die Besitzer den Spitznamen gerne auf: Heute ziert eine knapp 15 Meter hohe Statue mit "Miles the Monster" den Haupteingang des Speedways.

Heimrennen für Truex

Streng regeltechnisch gesehen, ist Dover aufgrund der Länge von exakt einer Meile (1,609 Kilometer) weder ein Short-Track noch ein Superspeedway - aber jederzeit gut für ein klassisches NASCAR-Spektakel. Dover ist schnell, eng und gefährlich. Daher spielt die Qualifikation eine wichtige Rolle: Sage und schreibe 51 Mal gewann in Dover ein Pilot von einer Top-5-Startposition, nur 18 Mal siegten Fahrer, die aus dem Mittelfeld ins Rennen gingen.

Martin Truex Jr.

Juni 2007: Martin Truex Jr. feiert seinen ersten Sprint-Cup-Sieg Zoom

Für Martin Truex Jr. ist es das Heimrennen. Der 31-jährige Waltrip-Pilot stammt aus Mayetta im US-Bundesstaat New Jersey, das östlich von Philadelphia direkt an der Ostküste liegt. Truex gewann ausgerechnet in Dover im Juni 2007 sein bislang einziges Sprint-Cup-Rennen, damals noch in Diensten von Dale Earnhardt Inc. Heute sitzt er im Waltrip-Toyota mit der Startnummer 56 und befindet sich nach einem bärenstarken Saisonstart als Gesamtsechster direkt auf Playoff-Kurs.

Der letzte Dover-Sieger im Chase-Rennen 2011 war Kurt Busch, damals noch im Penske-Dodge, der Vorjahressieger vom Juni 2011 heißt Matt Kenseth. Auch seine beiden Roush-Teamkollegen Greg Biffle und "Concrete Carl" Edwards standen in Dover bereits in der Victory Lane. Kyle Busch holte 2008 und 2010 die beiden einzigen Toyota-Erfolge. Oder kann Hendrick Motorsports seinen Lauf mit drei Siegen am Stück (Darlington und beide Charlotte-Events) fortsetzen?

Das Dover-Wochenende ist zudem ein "Triple-Header", denn neben dem Sprint-Cup fahren am Freitagabend auch die NASCAR-Trucks, sowie am Samstagabend die Nationwide-Serie. Die wichtige Qualifikation zum FedEx 400 geht am frühen Samstagabend über die Bühne, der Rennstart erfolgt am Sonntagabend um kurz nach 19:00 Uhr MESZ. 'Motorvision TV' überträgt das Rennen auf der "Monster-Mile" live ab 18:50 Uhr!

Die Meldeliste für Dover:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
05. 10 David Reutimann (Baldwin-Chevrolet)
06. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
07. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
08. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
10. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
11. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
12. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
13. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota) - Q
14. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
15. 22 A.J. Allmendinger (Penske-Dodge)
16. 23 Scott Riggs (R3-Chevrolet) - Q
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
18. 26 Josh Wise (Front-Row-Ford) - Q
19. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
20. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
21. 30 David Stremme (Inception-Toyota) - Q
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 32 Reed Sorenson (FAS-Ford)
24. 33 Stephen Leicht (Childress-Chevrolet) - Q
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 36 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet) - Q
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
31. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota)
32. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
33. 49 J.J. Yeley (Robinson-Toyota) - Q
34. 51 Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet)
35. 52 Mike Skinner (Owen-Toyota)
36. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
37. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
38. 74 Cole Whitt (Turn-One-Chevrolet) - Q
39. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 79 Scott Speed (Go-Green-Ford) - Q
41. 83 Landon Cassill (BK-Toyota)
42. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota) - Q
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
45. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford) - Q
46. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Der Zeitplan von Dover:

Freitag:
17:00 - 18:25 Uhr: Erstes Freies Training
20:45 - 22:15 Uhr: Abschlusstraining
ab 22:50 Uhr: Truck-Rennen (Lucas Oil 200)

Samstag:
ab 18:10 Uhr: Qualifying
ab 20:00 Uhr: Nationwide-Rennen (5-Hour Energy 200)

Sonntag:
ab 19:00 Uhr: FedEx 400