• 24.10.2011 16:25

  • von Pete Fink

Ford hat zwei heiße Eisen im Titelfeuer

Ford-Power 2011: Carl Edwards und Matt Kenseth gehen als leichte Favoriten in den Endspurt - wer interessiert sich da schon für Jeff Gordon?

(Motorsport-Total.com) - Talladega 2011 ist Geschichte und damit auch die ganz große Unbekannte im laufenden Chase. Auch wenn Phoenix, die vorletzte Station im Sprint-Cup-Kalender, einen komplett neuen Belag bekommen hat, hat die Gesamttabelle nach Talladega eine erste Aussagekraft bekommen. Und diese lautet: Gleich zwei Ford-Piloten gehen als leichte Favoriten in den Endspurt.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth, Carl Edwards

Carl Edwards und Matt Kenseth: Fahren die 99 und die 17 den Titel aus?

"Ich weiß nicht, ob ich mich jemals schon über einen elften Platz so gefreut habe", sagte Carl Edwards nach dem Rennen. "Das war eine Nervenschlacht und für uns ein großartiger Tag." Kein Wunder, denn nun hat sich der so konstante Roush-Pilot ein minimales Punktepolster von 14 Zählern geschaffen. Die große Frage lautet jedoch: Kann ein einziger Saisonsieg zum Titel reichen?

Einer, der die Antwort weiß, heißt Matt Kenseth. Der zweite starke Roush-Pilot gewann 2003 mit eben genau dieser Siegerstatistik seinen bislang einzigen NASCAR-Titel. Allerdings damals noch ohne die Playoff-Regelung. Kenseth wäre in Talladega sicherlich sogar einer der Siegeskandidaten gewesen, wenn dessen Drafting-Partner David Ragan am Ende nicht Motorenprobleme bekommen hätte.


Fotos: NASCAR in Talladega


Dadurch wurde dieses Tandem in den letzten beiden entscheidenden Runden gesprengt. Kenseth musste sich blitzschnell einen anderen Partner suchen, und fand diesen - sehr zum Unwillen von Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; 27.) - in Trevor Bayne (15.). Der Wood-Ford mit der Startnummer 21, dessen Pilot in Wirklichkeit auf der Gehaltsliste von Jack Roush steht, musste einspringen.

Alles für den Titel

"Trevor wollte mir am Ende wirklich helfen", lobte Kenseth. "Aber weil wir das zum ersten Mal gemacht haben, hat unser Timing nicht gestimmt." Das Ende ist bekannt: Kenseth wurde bis auf Platz 18 durchgereicht, während Edwards, der das gesamte Rennen über extrem defensiv ganz hinten im Feld herumgondelte, von Greg Biffle im vierten Roush-Ford nach vorne geschoben wurde.

Trevor Bayne

Trevor Bayne: Ford musste wichtiger sein als Jeff Gordon... Zoom

"Es ist ohne Zweifel enttäuschend, aber wir haben es überstanden und der Schaden hätte noch wesentlich größer sein können", sagte Kenseth zu Recht, denn Langzeitpartner Ragan rollte am Ende als 28. ins Ziel. Doch richtig zufrieden war - mit Ausnahme Edwards - am Ende niemand. Bayne war der kurzfristige Verrat an Jeff Gordon sichtlich unangenehm ("Ich wäre lieber Letzter geworden, als Jeff so hängen zu lassen").

Gordon kritisierte Bayne insofern, als dass er sich gewünscht hätte, dass ihn der Ford-Youngster via Bordfunk wenigstens vorgewarnt hätte. "Ich hätte ja auch mit Casey Mears zusammenspannen können", meckerte Gordon. "Trevor war schnell, wir haben in Daytona gut harmoniert und für mich war die Sache klar. Aber manchmal spielt einem die Politik einen Streich."

Genau so ist es. Ford hat seit 2004 (Kurt Busch) keinen NASCAR-Titel mehr gewonnen. Nun haben sie in Carl Edwards und Matt Kenseth zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Und Talladega hat deutlich unterstrichen, was in den letzten vier Wochenenden ganz oben im Aufgabenheft der Roush-Truppe steht: Der Titel und nichts als der Titel. Wen interessiert da schon Jeff Gordon?

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