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  • 29.05.2011 17:23

  • von Pete Fink

Räikkönen und sein "Überlebenskampf"

Vier Runden Rückstand zeugen nicht davon, dass sich Kimi Räikkönen bei seinem Nationwide-Debüt in Charlotte 139 Runden lang gut verkauft hat

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen beendete sein erstes Nationwide-Rennen auf Platz 27, mit vier Runden Rückstand auf den siegreichen Roush-Ford von Matt Kenseth. Doch dieses auf den ersten Blick recht suboptimale Resultat war nicht die ganze Wahrheit. In Wirklichkeit konnte sich Räikkönen lange Zeit in der Führungsrunde halten, was im Vorfeld das erklärte Ziel des 31-jährigen Finnen war.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Kyle Busch

Kimi Räikkönen im Gespräch mit seinem NASCAR-Boss Kyle Busch

Im Gegenteil: Nachdem er in der Qualifikation aufgrund eines leichten Mauerkusses nur auf Startplatz 22 gelandet war, konnte er sich im Top Gear 300 nach jedem Restart nach vorne arbeiten und hatte sich bereits in die Top 15 gekämpft. In Runde 139 bekam er dann eine Drive-Through-Penalty, die ihn zwei Runden kostete. Später sammelte sich sein Toyota Camry mit der Startnummer 87 noch Teile auf der Strecke auf, was ihn einem Zusatzstopp endete.

Überhaupt erlebte Räikkönen im Rennverlauf zunehmend Probleme mit dem Einlenkverhalten seines Nemco/KBM-Toyota. "Zu Beginn war es richtig gut und ich konnte bei den Restarts überholen", lautet sein Bericht. "Das Einlenkverhalten des Autos war völlig in Ordnung. Danach verschlechterte sich das Handling und das Auto hat in jeder Kurve geschoben. So war es auch in den Freien Trainings. Wir konnten das im Verlauf der zweiten Session korrigieren, aber im Rennen kam es zurück."

"Irgendetwas hat da nicht gestimmt. Schade, denn bisweilen hat sich das richtig gut angefühlt. Als es ganz schlimm war, habe ich einige Male die Mauer getroffen, mehr oder weniger an allen Stellen. Fast habe ich mich gedreht. Wenn es schwierig wird, dann wird es richtig schwer, denn an Rennen fahren ist dann nicht mehr zu denken. Das ist dann in jeder Runde ein Überlebenskampf. Dann macht es keinen Spaß, aber bis dahin war es gut."


Fotos: NASCAR in Charlotte


"Direkt nach den Restarts war es völlig in Ordnung. Ich konnte die hohe und die tiefe Linie nutzen und war richtig schnell unterwegs. Wenn das Auto so geblieben wäre, dann wäre auch ein sehr gutes Ergebnis drin gewesen, aber das gehört zum Lernprozess." Was genau so für das Thema heiße Füße gilt: "Der Unterboden wurde richtig warm. So warm, dass es an den Fußsohlen wehgetan hat. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Füße vom Boden hochzuheben." Daher tragen viele NASCAR-Piloten auch wärmeisolierende Fußsohlenprotektoren.

Wie es nun mit seinem NASCAR-Abenteuer weitergeht, ist völlig offen. Nach seinem Sprint-Cup-Test am vergangenen Dienstag gab es viele Gerüchte um einen Rundkursstart in Sonoma Ende Juni. Doch bis dahin sind es nur noch vier Wochen. Will Räikkönen in Somona wieder mit Unterstützung von Kyle Busch Motorsports fahren, müsste eine Entscheidung in den kommenden Tagen fallen. Denn dies würde nur dann funktionieren, wenn KBM eine Kooperation nach dem Nationwide-Vorbild von Charlotte - etwa mit Joe Nemechek und dessem Nemco-Team - eingeht.