• 19.11.2009 12:19

  • von Britta Weddige

In trockenen Tüchern: Power bleibt bei Penske

Vom Ersatzmann zum Stammpilot: Will Power hat bei Penske endlich seinen Vertrag bekommen und fährt gemeinsam mit Helio Castroneves und Ryan Briscoe

(Motorsport-Total.com) - Es hat sich bereits seit Mitte August angedeutet, doch Will Power musste lange warten, bis seine Zukunft in trockenen Tüchern war. Jetzt ist es endlich offiziell: Penske wird in der kommenden Saison in der IndyCar-Serie drei Autos einsetzen und Power als Stammpilot neben Helio Castroneves und Ryan Briscoe an Bord behalten. Das berichtet der 'Indianapolis Star'. Power konnte schon in der vergangenen Saison bei Penske beeindrucken, doch auf einen festen Vertrag wartete er bisher vergeblich.

Titel-Bild zur News: Will Power

Endlich am Ziel: Will Power wird 2010 Stammpilot bei Penske

Power hatte zu Saisonbeginn 2009 als Ersatzmann für Helio Castroneves bei Penske angeheuert. Zu diesem Zeitpunkt lief noch das Steuerverfahren gegen den Brasilianer. Da unklar war, wie dieser Prozess ausgeht, ging man bei Penske auf Nummer sicher und holte Power an Bord, der fahren sollte, bis es eine Entscheidung im Fall Castroneves gab. Da das Team aber vollstes Vertrauen darin hatte, dass Castroneves unschuldig ist, behielt man ihn trotz des Prozesses als Stammpilot unter Vertrag und Power musste sich mit der Rolle des Ersatzmannes auf Zeit begnügen.#w1#

Der 28-Jährige Australier nutzte diese Zeit jedoch und beeindruckte das Team mit sensationellen Leistungen. So holte er in Long Beach Platz zwei. Als Castroneves im April vom Gericht freigesprochen wurde und ins Renngeschehen zurückkehrte, entschied sich Penske, Power weiter die Chance zu geben, sich zu profilieren. Das Team setzte bei verschiedenen Rennen drei Autos ein, damit Power neben den Stammpiloten Castroneves und Briscoe an den Start gehen konnte.

Der Australier dankte für dieses Vertrauen auf seine Weise: In Toronto stieg er als Dritter wieder auf das Podium und in Edmonton raste er sensationell zum Sieg. Seine Teamkollegen stärkten ihm den Rücken und forderten lautstark, Power endlich einen Vollzeitvertrag zu geben - denn sein Beitrag zum Teamerfolg sei immens.

Im August deutete Penske-Präsident Tim Cindric erstmals öffentlich an, dass man überlege, 2010 für Power ein drittes Auto einzusetzen. Doch bis es so weit kam, musste noch ein langer Weg gegangen werden. Nur wenige Tage nach Cindrics öffentlichen Überlegungen erlebte Power einen schweren Rückschlag.

Will Power

Den größten Erfolg feierte Will Power mit dem Sieg in Edmonton Zoom

Bei einem Trainingsunfall Ende August in Sonoma wurde der Australier so schwer verletzt, dass die Saison für ihn vorzeitig beendet war. Power war mit vollem Tempo in den Conquest-Boliden von Richard Philippe gekracht, der nach einem Dreher quer zur Ideallinie stehengeblieben war. Philippe zog sich damals eine komplizierte Fraktur am linken Bein zu, Power brach sich drei Lenden- und einen Brustwirbel und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.

Statt weiter Autorennen zu fahren, musste der Australier eine lange Genesungsphase in Angriff nehmen. Er wurde nicht operiert, sondern die Ärzte setzten darauf, dass die Brüche durch das Tragen eines Korsetts mit der Zeit von allein ausheilen. Die Genesung verlief besser als erwartet, schon im Oktober konnte er mit Walking, Schwimmen und einem leichten Hanteltraining beginnen, um sich für die Saison 2010 fit zu machen.

Gleichzeitig blieb er dem Penske-Team eng verbunden. Er besuchte die Mannschaft beim Rennen in Homestead und unterstützte Castroneves und Briscoe nach Kräften. Es deutete sich an, dass seine Chancen auf einen Vollzeitvertrag durch seine schwere Verletzung nicht verloren waren. Nach dem Saisonende arbeitete Penske-Präsident Cindric weiter daran, für 2010 ein Drei-Auto-Team auf die Beine zu stellen. Nun ist es ihm gelungen.