• 18.08.2008 17:46

  • von Fink/Ziegler

Bourdais hat keine Lust auf die gefährlichen Ovale

Seine USA-Zeit ordnet Sébastien Bourdais zwar als "unglaublich erfolgreichen" Abschnitt ein, eine Oval-Rückkehr kommt jedoch nicht in Frage

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Bourdais gewann in seiner ChampCar-Zeit zwischen 2004 und 2007 vier Titel in Serie, aber mit dem Rennfahren auf den superschnellen US-Ovalen konnte sich der Franzose nie wirklich anfreunden, obwohl er durchaus auch einige Rennen auf den Ovalen gewinnen konnte - unter anderem 2003 auf dem Lausitzring.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais war in den USA viele Jahre lang der Dominator

Ein einschneidendes Erlebnis war dabei das Indy 500 des Jahres 2005, welches die einzige Indianapolis-Teilnahme des Franzosen bleiben sollte. Bourdais beendete das Rennen nach einem Abflug in den Schlussrunden auf Platz zwölf, aber schlimmer traf ihn das Schicksal seines damaligen Newman-Haas-Teamkollegen Bruno Junqueira.#w1#

"Sobald du mit 300 Stundenkilometern zwischen zwei Wänden herumfährst und vor einem Einschlag stehst, der dir ganz gewiss den Rücken brechen wird - das ist eine sehr abschreckende Sache", erklärte der Franzose nun gegenüber 'formula1.net'.

"Das ist mir in Indy passiert und ich fühlte mich nach dem Rennen wie ein Überlebender, vor allem weil mein Teamkollege einen schweren Unfall hatte. Darüber denkt man sicherlich etwas mehr nach." Junqueira kollidierte damals mit dem mehrfach überrundeten A.J. Foyt IV und brach sich mehrere Rückenwirbel - sogar eine Lähmung drohte zeitweise.

Für die Familie Bourdais Grund zur internen Diskussion: "Ich habe mit Claire darüber gesprochen und wir hielten das nicht für eine besonders gute Sache, zumal wir ein Baby erwarteten. Im Rollstuhl zu enden ist bei so etwas das mindeste und darauf habe ich nun wirklich keine Lust."

Doch Bourdais relativierte: "Natürlich ist auch die Formel 1 sehr gefährlich, aber man muss das Schicksal nicht herausfordern und unnötige Risiken eingehen. Aber man kann nicht immer nur kummervoll zurückblicken. Ich habe meine Zeit in den Vereinigten Staaten genossen und es war eine fantastische Zeit. Wir haben so viele Rennen und Meisterschaften gewonnen - das war unglaublich."