Daytona bittet zum "größten Rennen Amerikas"
250.000 Zuschauer werden am Sonntagabend zum Daytona 500 erwartet und viele Millionen NASCAR-Fans werden an ihren Bildschirmen sitzen
(Motorsport-Total.com/sid) - 18,6 Millionen Dollar Preisgeld, 250.000 Zuschauer, 36.000 PS, 43 Piloten: Mit dem "Daytona 500" beginnt am Sonntagabend, 21:30 Uhr MEZ - live bei Premiere - traditionell die NASCAR-Saison 2008. Die 50. Auflage des "größten Rennen Amerikas" zieht Fahrer, Millionen Fans und viele Prominente in ihren Bann.

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"Gentlemen, start your engines!" heißt es am Sonntagabend in Daytona
"Wenn man ein Rennen gewinnen will, dann dieses", sagt der dreimalige Daytona-Sieger und vierfache NASCAR-Champion Jeff Gordon. Der US-Senat hat den 17. Februar 2008 offiziell zum "Race Day in America" erklärt, in einer Rangliste des US-Magazins Forbes sind die "Daytona 500" hinter dem Super Bowl, den Olympischen Sommerspielen und der Fußball-WM das viertgrößte Sportereignis weltweit.#w1#
"Die 500 Meilen von Daytona stehen ganz oben auf einer Liste mit Rennen wie dem Grand Prix in Monaco, den 24 Stunden von Le Mans und den 500 Meilen von Indianapolis", meint der frühere Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya, der wie ein kleines Kind dem Rennen entgegenfiebert: "Ich freue mich sehr, dabei zu sein und will natürlich um den Sieg kämpfen." Der Kolumbianer, der in Monte Carlo und Indianapolis schon ganz oben auf dem Siegerpodest stand, geht in seinem Dodge von Startplatz 15 ins Rennen.
Sein ehemaliger Formel-1-Konkurrent Jacques Villeneuve dagegen muss nach einem schweren Unfall in seinem Qualifikationsrennen am Donnerstag seine Daytona-Premiere verschieben und in der populärsten Tourenwagenserie der Welt weiterhin Lehrgeld zahlen.
Villeneuve nicht dabei

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Jacques Villeneuve hat den Sprung ins Startfeld von Daytona nicht geschafft Zoom
Bei fast 300 Stundenkilometern hatte der Formel-1-Weltmeister von 1997 nach einem Fahrfehler die Kontrolle über seinen 850 PS starken Toyota verloren, und war heftig gegen eine Begrenzungsmauer geprallt. Villeneuve wurde allerdings unverletzt aus seinem völlig zerstörten Auto geborgen.
"Das ist ein großer Rückschlag, nicht nur für mich, sondern für das ganze Team. Das Auto hat stark und oft übersteuert, leider einmal zu viel. Es ist frustrierend und hart, nicht in die Show zu kommen, aber so ist das Geschäft", sagte Villeneuve.
Mehr Glück als der Kanadier hatte ein anderer Neuling: Der Schotte Dario Franchitti, früherer DTM-Pilot und amtierender Indy-500-Champion, war zwar auch in die von Villeneuve ausgelöste Massenkollision verwickelt, stand schon vorher sicher im Rennen. Franchitti absolviert als erster Europäer eine komplette NASCAR-Saison.
Top-Favoriten stehen vorne

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Dale Earnhardt Jr. gewann das Budweiser-Shootout und sein Duel Zoom
Ganz vorne stehen in Daytona die Top-Favoriten, allen voran Titelverteidiger Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), der von der Pole Position ins Rennen geht. Johnson hatte bereits Anfang Februar einen großen Auftritt, als er bei US-Präsident George Bush im Weißen Haus zu Gast war.
Auch Johnsons neuer Teamkollege Dale Earnhardt Jr. gehört zu den Sieganwärtern, nachdem er in Daytona am vorigen Sonntag das Budweiser-Shootout, sowie am Donnerstagabend eines der Gatorade-Duels gewonnen hatte und auf Startplatz drei steht. Der 33 Jahre alte Sohn des am 18. Februar 2001 in Daytona tödlich verunglückten Dale Earnhardt Sr. könnte mit einem Sieg sein Gesamt-Preisgeld auf über 50 Millionen Dollar schrauben. "Natürlich habe ich eine Siegchance, aber jeder weiß, was beim '500' alles passieren kann", sagt der Publikumsliebling, der zuletzt in 62 Rennen sieglos geblieben war.
Mit der Saison 2008 beginnt in der NASCAR auch ein neues Zeitalter. Das am 12. Januar 2006 nach fast fünfjähriger Entwicklungszeit vorgestellte Car of Tomorrow (CoT) löst endgültig die älteren Autos ab. Ausgelöst hatte die Neuentwicklung nicht zuletzt der tödliche Unfall von Earnhardt Sr. Das neue Auto soll vor allem mehr Sicherheit bieten und zudem das ohnehin schon enge Feld - 50 Autos innerhalb einer Sekunde - noch mehr zusammenrücken.

