• 09.02.2008 02:27

  • von Pete Fink

Crash: Elf von 23 Autos im freien Training Schrott

Da soll noch einer behaupten, ein NASCAR-Training sei eine fade Angelegenheit - elf von 23 Autos waren nach der zweiten Daytona-Session Schrott

(Motorsport-Total.com) - Wenn das zweite Freie Training zum "Budweiser-Shootout at Daytona" ein Vorgeschmack für die Ereignisse der gesamten Daytona-Speedweek war, dann steht den NASCAR-Fans eine äußerst ereignisreiche Woche bevor. Fast die Hälfte der 23 Sprint-Cup-Boliden eliminierten sich in den 60 Minuten der Session gegenseitig, und zwei der Herrschaften wurden gar zur Rennleitung zitiert.

Titel-Bild zur News: Daytona Training Unfall Crash

Am Freitag begannen die Daytona-Trainings mit einem Knalleffekt

Eigentlich war geplant, das zweite Training zu einem letzten Handlingscheck der Autos zu benutzen, denn die Streckentemperaturen werden für das Shootout morgen Nacht ganz ähnlich erwartet, wie das, was die Fahrer am Abend vorfanden. Nach der ersten Session berichteten viele, dass das Car of Tomorrow gegenüber den Preseason-Tests wesentlich instabiler sei, weswegen viele einen ausführlichen 25-Runden-Stint fahren wollten.#w1#

Dieser Stint wäre etwa die Hälfte des längeren Segments aus dem Budweiser-Shootout, doch alles kam anders: Nach nur wenigen Minuten fuhr Clint Bowyer ins Heck von Ryan Newman, der drehte sich in Richtung Fahrbahnmitte und sammelte Jimmie Johnson, Jeff Gordon, Bill Elliott und David Gilliland auf. Carl Edwards und Mark Martin kamen mit Streifschüssen davon, aber fünf schwer havarierte Autos waren damit aus dem Rennen.

Bowyer sprach danach von einer "unglücklichen Aktion", während in der Hendrick-Zentrale von Charlotte die Trucks bereitgestellt wurden. Johnson und Gordon haben zwar ein Back-up-Auto für das Shootout vor Ort, das ursprünglich geplante Einsatzfahrzeug ist jedoch Schrott. Im eigentlichen Daytona 500 wird üblicherweise mit einem anderen Fahrzeug gestartet.

Busch vs. Stewart, die Zweite

Und die Kaltverformungen im Training gingen weiter, denn nur kurze Zeit später gerieten dann Tony Stewart und Kurt Busch aneinander. Man fühlte sich in die Saison 2007 versetzt, als just in Daytona die zwei Streithähne eine Privatfehde begannen, die später in Dover darin gipfelte, dass der Penske-Pilot in der Boxengasse beinahe Stewarts Crew über den Haufen gefahren hätte.

Jeff Gordon

Dieser Hendrick-Chevrolet von Jeff Gordon ist nun reif für die Schrottpresse Zoom

Ähnliches ereignete sich auch im Daytona-Training: Der sichtlich erboste Busch gab Stewart auf dem Weg in die Box noch einen kräftigen Seitenhieb und blockierte im Anschluss die Einfahrt in den hinteren Garagenbereich - wohlgemerkt, wir sprechen hier über ein Abschlusstraining, beide Piloten wurden zur Rennleitung zitiert.

Ach ja: Einen Tagesschnellsten gab es auch noch. Reed Sorensen fuhr in seinem Ganassi-Dodge eine Zeit von 46,906 Sekunden, was aber relativ belanglos ist, da diese Zeit bereits in den Anfangsminuten hingelegt wurde, als der Pulk der Fahrzeuge noch zusammen auf der Strecke draftete. Als das Feld später weitestgehend dezimiert war, konnten keine guten Zeiten mehr erzielt werden.

Insgesamt elf von 23 Autos nahmen also größere Schäden im zweiten freien Training von Daytona. Das Budweiser-Shootout sorgt gerne für ein echtes NASCAR-Spektakel, von den beiden wichtigen Gatorade-Duels am Donnerstag ganz zu schweigen. Es sieht so aus, als würde eine richtig heiße Speedweek ins Haus stehen.

Das Ergebnis vom zweiten Daytona-Training:

01. 41 Reed Sorenson (Ganassi-Dodge) - 46.906 Sekunden
02. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 47.098
03. 5 Casey Mears (Hendrick-Chevrolet) - 47.108
04. 9 Kasey Kahne (Evernham-Dodge) - 47.109
05. 21 Bill Elliott (Wood-Ford) - 47.119
06. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - 47.120
07. 96 J.J. Yeley (HoF-Toyota) - 47.302
08. 22 Dave Blaney (Bill-Davis-Toyota) - 47.397
09. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge) - 47.510
10. 38 David Gilliland (Yates-Ford) - 47.572
11. 55 Michael Waltrip (MWR-Toyota) - 47.583
12. 49 Ken Schrader (BAM-Dodge) - 47.589
13. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford) - 47.656
14. 11 Denny Hamlin (Joe-Gibbs-Toyota) - 47.673
15. 16 Greg Biffle (Roush-Ford) - 47.737
16. 44 Dale Jarrett (MWR-Toyota) - 47.776
17. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - 47.781
18. 20 Tony Stewart (Joe-Gibbs-Toyota) - 47.795
19. 1 Martin Truex Jr. (DEI-Chevrolet) - 47.799
20. 12 Ryan Newman (Penske-Dodge) - 47.809
21. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - 47.842
22. 8 Mark Martin (DEI-Chevrolet) - 47.874
23. 07 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) - 48.053