Sieg für Galatasaray, Titel für Liverpool

Trotz einer sensationellen Aufholjagd von Craig Dolby fuhr Adrian Valles in Jarama den Titel in der Superleague Formula sicher nach Hause

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich schien die Titelentscheidung schon vor dem letzten Wertungslauf der Superleague Formula im spanischen Jarama gegessen, denn Craig Dolby musste am Nachmittag vom 15. Startplatz aus mindestens Zweiter werden, um zumindest noch theoretische Chancen zu haben. Gleichzeitig hätte Adrian Valles vom FC Liverpool patzen müssen.

Titel-Bild zur News: Adrian Valles

Adrian Valles gewann für den FC Liverpool die Superleague Formula 2009

Dolby machte in einem spannenden Rennen tatsächlich das Unmögliche möglich und wurde Zweiter. Der Brite war schon nach der turbulenten ersten Runde Neunter, schnappte sich dann Valles und ging mit ein paar sensationellen Kurven in der fünften Runde an Nelson Panciatici (Olympique Lyon) und Sébastien Bourdais (FC Sevilla) vorbei. Die nächsten Opfer vor dem Boxenstopp waren Enrique Bernoldi (Flamengo Rio de Janeiro) und Maria de Villota (Atlético Madrid).#w1#

An der Spitze schien Ho-Pin Tung von Galatasaray Istanbul alles unter Kontrolle zu haben, doch Dolby setzte mit einem extrem langen Stint alles auf eine Karte, blieb um zehn Runden länger draußen als seine direkten Gegner und ging dadurch auch noch an Kasper Andersen (FC Midtylland) vorbei. Auf Tung fehlten zunächst sechs Sekunden, die er bis zur Zieldurchfahrt nach 31 Runden noch auf 3,895 Sekunden Rückstand reduzieren konnte.

Für den Titel reichten die 45 Punkte allerdings nicht, denn Valles, mit 39 Zählern Vorsprung ins Rennen gestartet, ließ sich zu keinen Dummheiten hinreißen und fuhr ganz sicher als Vierter ins Ziel. "Diesen Titel für den FC Liverpool zu gewinnen, ist fantastisch", jubelte er. "Liverpool ist ein großartiges Team. Es war toll, den Club zu besuchen und von den Spielern und vom Manager unterstützt zu werden. Sie alle haben mir für dieses Wochenende viel Glück gewünscht."

"Als ich über die Linie fuhr und wusste, dass ich Meister bin, war das ein großartiger Moment", so Valles. "Ich hoffe jetzt, dass ich noch viele Jahre lang für Liverpool in dieser Serie fahren werde. Sie haben in Europa schon viele Titel gewonnen. Ich hoffe, dass ich das nun auch im Motorsport schaffen kann. Ich möchte aber auch sagen, dass Craig einen hervorragenden Job gemacht hat. Er muss eine Rakete in seinem Auto gehabt haben, um noch Zweiter zu werden!"

"Das Ziel für dieses Wochenende war", sagte der unterlegene Dolby, "mehr Punkte als alle anderen zu holen. Das ist uns gelungen. Das zweite Rennen war echt klasse: Ich überholte Adrian und Yelmer nach dem Restart in einem Rutsch. Dann ging ich außen an Sébastien vorbei. Nicht viele Fahrer können von sich behaupten, das schon mal geschafft zu haben. Ich habe alles versucht, um noch Meister zu werden, aber es hat nicht sollen sein. Dennoch war es ein großartiges Jahr."

Bereits in der Anfangsphase war es zwischen Panciatici, Esteban Guerrieri (Olympiakos Piräus) und Carlo van Dam (PSV Eindhoven) zu einer Kollision gekommen, die eine Safety-Car-Phase verursachte. Tung sicherte sich beim Restart die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Bourdais fuhr einem sicheren vierten Platz entgegen, fiel aber wegen eines Ausritts zurück und wurde schlussendlich Sechster.

Yelmer Buurman

Yelmer Buurman gewann heute in Jarama zwei von drei Superleague-Rennen Zoom

Für eine kuriose Szene sorgte Vormittagssieger Yelmer Buurman (RSC Anderlecht), der in der Boxengasse mit Panciatici kollidierte und in die Reifenstapel krachte. Dennoch war Buurman der Star des Tages, denn im abschließenden Superfinale der fleißigsten sechs Punktesammler der beiden Hauptrennen sicherte er sich nach fünf Runden den Siegerscheck über 100.000 Euro. Punkte gab es dafür jedoch nicht mehr.

Zunächst würgte Polesetter Dolby seinen Motor ab, sodass sich Bourdais und Tristan Gommendy (FC Porto) ein Beschleunigungsduell bis zur ersten Kurve lieferten. Gommendy flog aber ab und Bourdais verbremste sich, sodass Buurman durchschlüpfen und davonziehen konnte. Bourdais verteidigte immerhin den zweiten Platz vor Valles, der sein erstes Rennen als Champion mit 4,353 Sekunden Rückstand auf dem Podium beendete.

Rennergebnis nach 31 Runden:

01. Ho-Pin Tung (Galatasaray Istanbul) - 45:42.682 Minuten
02. Craig Dolby (Tottenham Hotspur) + 3.895 Sekunden
03. Kasper Andersen (FC Midtylland) + 8.897
04. Adrian Valles (FC Liverpool) + 9.769
05. Tristan Gommendy (FC Porto) + 10.029
06. Sébastien Bourdais (FC Sevilla) + 19.731
07. Maria de Villota (Atlético Madrid) + 22.433
08. Max Wissel (FC Basel) + 23.472
09. John Martin (Glasgow Rangers) + 24.687
10. Esteban Guerrieri (Olympiakos Piräus) + 28.994
11. Nelson Panciatici (Olympique Lyon) + 1:06.568 Minuten
12. Enrique Bernoldi (Flamengo Rio de Janeiro) + 6 Runden
13. Pedro Petiz (Sporting Lissabon) + 7
14. Giorgio Pantano (AC Milan) + 8
15. Yelmer Buurman (RSC Anderlecht) + 22
16. Julien Jousse (AS Rom) + 26
17. Carlo van Dam (PSV Eindhoven) + 31
18. Antonio Pizzonia (Corinthians São Paulo) + 31

Superfinale nach 5 Runden:

01. Yelmer Buurman (RSC Anderlecht) - 6:50.779 Minuten
02. Sébastien Bourdais (FC Sevilla) + 1.393 Sekunden
03. Adrian Valles (FC Liverpool) + 4.353
04. Ho-Pin Tung (Galatasaray Istanbul) + 8.770
05. Tristan Gommendy (FC Porto) + 10.288
06. Craig Dolby (Tottenham Hotspur) + 28.487

Meisterschafts-Endstand nach 6 Events:

01. FC Liverpool - 412 Punkte
02. Tottenham Hotspur - 382
03. FC Basel - 308
04. RSC Anderlecht - 305
05. FC Porto - 302
06. Olympiakos Piräus - 300
07. AC Mailand - 286
08. Corinthians São Paulo - 264
09. FC Sevilla - 253
10. Glasgow Rangers - 241
11. Galatasaray Istanbul - 239
12. Sporting Lissabon - 215
13. AS Rom - 211
14. FC Midtjylland - 203
15. Atlético Madrid - 202
16. Flamengo Rio de Janeiro - 191
17. Olympique Lyon - 160
18. PSV Eindhoven - 145
19. Al-Ain - 135