WSBK Laguna Seca: Jonathan Rea stürmt zum Sieg

Mit einem Blitzstart legen Jonathan Rea und Tom Sykes beim zweiten Rennen der Superbike-WM in Laguna Seca die Grundlage für einen Kawasaki-Doppelsieg

(Motorsport-Total.com) - Das zweite Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft 2017 in Laguna Seca wurde am Sonntag zur sicheren Beute des Kawasaki-Werksteams. Weltmeister Jonathan Rea siegte nach einer überzeugenden Leistung und fuhr nach 25 Runden mit einem Vorsprung von 2,887 Sekunden auf seinen Teamkollegen Tom Sykes über die Ziellinie. Chaz Davies (Ducati), der das Samstagsrennen gewonnen hatte, musste sich am Sonntag mit Platz drei zufriedengeben. Die beiden deutschsprachigen Piloten Stefan Bradl (Honda) und Randy Krummenacher (Kawasaki) nahmen als Elfter beziehungsweise 14. WM-Punkte aus Kalifornien mit.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea feierte in Laguna Seca Saisonsieg Nummer neun Zoom

Rea und Sykes waren aus der dritten Reihe ins Rennen gestartet, doch die Hoffnung der Konkurrenz, das Kawasaki-Werksduo hinter sich zu halten, war schon rasch verflogen. Mit einem Blitzstart schoss Sykes nach vorne und übernahm schon in Kurve 3 die Führung, am Ende der ersten Runden war auch Rea schon bis auf Platz zwei nach vorne gefahren. Damit begnügte sich der amtierende Weltmeister aber nicht, schon in Runde zwei ging er an seinem Teamkollegen vorbei.

Damit war an der Spitze die Messe gelesen. Rea verschaffte sich schnell einen sicheren Vorsprung und fuhr letztlich ungefährdet zu Sieg. Damit hat der Brite nun neun von bisher 16 Saisonrennen gewonnen. "Nachdem ich einmal vorne lag wusste ich, dass ich es in der Hand habe", sagt Rea. "Im Vergleich zu gestern haben wir beim Set-up einen Schritt nach vorne gemacht. Ich habe die Änderungen meinem Crewchief Pere überlassen. Er hat sich etwas ausgedacht, und das hat schon im Warm-up gut funktioniert."

Chaz Davies am Sonntag gegen Kawasaki machtlos

Sykes musste eingestehen, dass seine Taktik nicht ganz aufgegangen war. "Ich wollte schnell nach vorne fahren und hatte gehofft, dass ich dann alleine bin. Doch als ich (in der ersten Runde; Anm. d. Red.) aus der letzten Kurve kam, sah ich auf dem Großbildschirm, dass mein Teamkollege hinter mir war. Ich hatte gehofft, dass die anderen Fahrer ihn ein wenig beschäftigen, aber das ist nicht passiert. Ich muss mit dem zweiten Platz zufrieden sein."

Davies konnte im Gegensatz zum Samstag das Tempo der Kawasakis nicht mitgehen und erlebte so ein "ziemlich einsames, aber trotzdem schwieriges Rennen", welches er mit 4,847 Sekunden Rückstand auf Platz drei beendete. "Beim Beschleunigen aus großen Schräglagen fehlte mir etwas Grip", berichtet Davies. "Außerdem war das Motorrad ziemlich laut. Ich weiß nicht, ob das unsere Performance beeinträchtigt hat, aber das müssen wir uns anschauen."

Davies Teamkollege Marco Melandri konnte seine Pole-Position nicht ausnutzen und wurde wie schon am Vortag Vierter, auch Xavi Fores (Ducati) wiederholte mit Rang fünf sein Resultat aus dem Samstagsrennen. Eugene Laverty, Leandro Mercado und Lorenzo Savadori (alle Aprilia) sowie die beiden Yamaha-Werksfahrer Michael van der Mark und Alex Lowes komplettierten die Top 10.

Stefan Bradl jagt die Yamahas

WM-Punkte gab es auch für Bradl, Roman Ramos, Alex de Angelis (beide Kawasaki), Krummenacher und Jake Gagne (Honda). "Das heutige Rennen war definitiv besser, als es auf dem Papier ausschaut", meint Bradl. "Ich bin zwar wieder nur als Elfter ins Ziel gekommen, doch ich war in der Lage mehr zu geben und mehr kämpfen zu können, ich konnte aus eigener Kraft überholen. Am meisten freut mich aber, dass ich lange an den zwei Yamahas dranbleiben und manchmal sogar mit ihnen richtig fighten konnte. So ein Erfolgserlebnis, wenn wir über fast die gesamte Distanz mit einer anderen Werksmaschine auf Augenhöhe waren, kam zum richtigen Zeitpunkt."

In WM-Wertung machte Rea mit seinem neunten Saisonsieg einen weiteren Schritt in Richtung Titelverteidigung. Er hat nun 341 Punkte auf seinem Konto und damit 59 Zähler Vorsprung auf Sykes. Selbst wenn Rea beim nächsten Rennwochenende ohne Punkte bliebe, würde er die WM weiter anführen. Davies ist mit 115 Punkten Rückstand Dritter, Bradl rutschte trotz zweimal Platz elf in den USA auf Gesamtrang 13 ab. In der Team- und Herstellerwertung liegt Kawasaki jeweils einsam an der Spitze.

Die Superbike-WM verabschiedet sich nun in die Sommerpause. Die Saisonrennen 17 und 18 finden in sechs Wochen (18. bis 20. August) auf dem Lausitzring in Deutschland statt.