Über 20 Sekunden Rückstand: BMW bei der WSBK in Aragon das Schlusslicht

Die BMW-Werkspiloten Scott Redding und Michael van der Mark schaffen es bei der Superbike-WM in Aragon in keinem der drei Rennen in die Top 10

(Motorsport-Total.com) - BMW kam nach dem starken Wochenende in Magny-Cours mit viel Schwung nach Aragon. Doch die guten Ergebnisse des zurückliegenden Rennwochenendes in Frankreich waren in Spanien außer Reichweite. Der 5,1 Kilometer lange Kurs im Motorland Aragon deckte die Schwächen der BMW M1000RR auf. Die beiden Werkspiloten verpassten in allen drei Rennen den Einzug in die Top 10.

Titel-Bild zur News: Garrett Gerloff

Die BMW M1000RR war in Aragon nicht so konkurrenzfähig wie in Magny-Cours Zoom

Scott Redding beendete das erste Rennen und das Superpole-Rennen auf P11 und kam im zweiten Rennen nur auf P14 ins Ziel. Der ehemalige Vize-Weltmeister bemühte sich, das Positive zu sehen.

"Insgesamt war das Wochenende für mich mit dem Motorrad ein wenig besser als im vergangenen Jahr, als wir hier waren. Das war schon etwas", bemerkt Redding. "Das Superpole-Rennen hat mir Spaß gemacht. Ich konnte um die Top 10 kämpfen, was mein Ziel für dieses Wochenende war."

"Für das zweite Rennen war ich ziemlich zuversichtlich, dass ich es in die Top 10 schaffen kann. Aber schon nach zwei Runden hatte ich einfach keinen Grip und wirklich große Schwierigkeiten", bedauert der Brite.

Scott Redding

Scott Redding erkennt eine Steigerung zum Vorjahr Zoom

Die Traktion seiner BMW erschwerte das Rennen. "In den langen Kurven hat der Grip nicht gereicht, um gut aus den Kurven herauszukommen. Es war wirklich schwierig", berichtet Redding, der nach 18 Runden einen Rückstand von 32 Sekunden hatte.

Erkennbare Fortschritte bei Michael van der Mark

Teamkollege Michael van der Mark lag im finalen Rennen 23 Sekunden zurück und wurde auf P11 gewertet. Kein Grund für große Euphorie, aber immerhin ein positives Signal nach den schwierigen Rennen in den zurückliegenden Wochen und Monaten.

Michael van der Mark

Michael van der Mark kommt nach der langen Zwangspause besser in Schwung Zoom

"Im zweiten Rennen hatte ich einen super Start und von Anfang an eine gute Pace. Ich konnte mit einigen Jungs mithalten und war zufrieden mit dem Bike. Nach ein paar Runden bekam ich am Kurveneingang Schwierigkeiten, aber die Pace war immer noch okay", berichtet der Niederländer.

"Leider hatte ich am Ende mehr zu kämpfen und wurde überholt. Aber wir haben im zweiten Rennen einige Fortschritte gemacht, und ich fühle mich über die Renndistanz immer besser, worüber ich happy bin", so Van der Mark.

Garrett Gerloff erneut bester BMW-Pilot

Für die einzigen Top-10-Ergebnisse aus BMW-Sicht sorgte erneut Bonovo-Pilot Garrett Gerloff. Der US-Amerikaner fuhr in Lauf eins auf P8 ins Ziel, beendete den Sprint auf P9 und kam im zweiten Rennen direkt vor Markenkollege Michael van der Mark auf P10 ins Ziel.

Garrett Gerloff

Garrett Gerloff schaffte es als einziger BMW-Pilot in die Top 10 Zoom

"Ich denke definitiv, dass wir an diesem Wochenende ein wenig mehr hätten erreichen können", trauert Gerloff besseren Ergebnissen hinterher. "Ich habe mein Bestes gegeben. Leider war das alles, was wir tun konnten."

Mit dem zweiten Rennen war Gerloff nicht zufrieden. "In diesem Rennen hatte ich von Anfang an mit vielen Dingen am Motorrad zu kämpfen. Im ersten Teil des Rennens ging es für mich nur nach hinten. Dann, als alle Grip verloren, konnte ich ähnliche Zeiten fahren und mich wieder nach vorn arbeiten. Aber ich hatte kein so gutes Gefühl, wie ich mir erhofft hatte."


Fotos: Superbike-WM 2023: Aragon (Spanien)


"Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich möchte definitiv mehr als die Top 10", betont der Bonovo-Pilot. "Jetzt freue ich mich darauf, nach Portimao zu gehen. Ich mag diese Strecke sehr, und es ist gut, dass es ein Back-to-Back-Wochenende ist, damit wir etwas Momentum mit in die nächste Runde nehmen können."

Loris Baz

Loris Baz verpasste das Sprintrennen wegen einem Defekt Zoom

Bonovo-Teamkollege Loris Baz erlebte in Aragon ebenfalls ein durchwachsenes Wochenende. Lauf eins beendete der Franzose auf P14. Im Superpole-Rennen konnte er auf Grund eines technischen Problems nicht starten. Das zweite Hauptrennen ging mit P13 zu Ende.

BMW in Aragon hinter Ducati, Yamaha, Kawasaki und Honda

Beim Kampf um Platz vier bei den Herstellern verlor BMW in Aragon einige Punkte an Honda, denn die Fireblade funktionierte am zurückliegenden Wochenende besser als zuletzt. BMW geht mit neun Punkten Vorsprung auf Honda in das vorletzte WSBK-Event der Saison 2023.

BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers zieht ein durchwachsenes Fazit: "Nach den positiven Ergebnissen, vor allem von Garrett in Magny-Cours, kamen wir mit viel Rückenwind hier an. Wir konnten hier auch einige Änderungen am Motorrad bestätigen. Aber es war nicht unser glücklichstes Wochenende."

Marc Bongers

BMW-Motorradsport-Direktor Marc Bongers hofft, dass Portimao besser wird Zoom

Es war keine Hilfe, dass Werkspilot Scott Redding in Aragon nicht bei vollen Kräften war. "Scott reiste am Donnerstag mit einer Verletzung an, die er sich zwischen den Rennwochenenden zugezogen hatte. Respekt vor ihm, dass er es trotz der Schmerzen durchgezogen hat. Nach dem ersten Freien Training sah es noch so aus, als ob er nicht weiterfahren kann. Wir hoffen, dass er sich nun schnell erholt", kommentiert Marc Bongers.

"Michael versucht nach wie vor, fit zu werden", bemerkt der BMW-Manager und erkennt einen positiven Trend bei Van der Mark: "Er hatte im zweiten Rennen einen herausragenden Start, der ihn bis auf Platz sieben führte, und hatte dann einen guten Kampf mit den beiden Hondas. Es war sehr erfreulich zu sehen, dass er im Rennen wieder Spaß hatte."

Am kommenden Wochenende wird die Saison in Portugal fortgesetzt. Der GP-Kurs in Portimao ist laut Bongers eine Strecke, die der BMW "insgesamt besser liegen sollte als Aragon".

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