Regenchance genutzt: Rea feiert seinen vierten Saisonsieg

Jonathan Rea gewinnt das Regenrennen in Portimao und feiert seinen vierten Saisonsieg - Dagegen ärgert sich sein Honda-Teamkollege Leon Haslam

(Motorsport-Total.com) - Honda-Pilot Jonathan Rea fand zurück auf die Siegerstraße und gewann das verregnete zweite Rennen in Portugal. Der Brite führte souverän, bis ihn die beiden Aprilia-Werksfahrer einholten. Allerdings kam es in Runde 13 zur Kollision zwischen Sylvain Guintoli und Marco Melandri. Rea war seine Verfolger los und brachte den Sieg im auf 18 Runden verkürzten Rennen ins Trockene. Es war bereits sein achter Podestplatz in Portimao, aber sein erster Sieg. Insgesamt war es Reas vierter Saisontriumph. Im ersten Rennen kam der 27-Jährige als Fünfter ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea nutzte den Regen als Chance und gewann Lauf zwei Zoom

"Nach dem ersten Rennen war ich sehr enttäuscht, denn ich hatte im Warmup eine gute Pace. Ich bin mir aber nicht sicher, ob es am Reifen gelegen hat, denn wir haben nichts am Motorrad verändert", rätselt Rea. Im ersten Lauf vermisste er den Grip am Hinterrad und rutschte stark. "Als ich dann hörte, wie der Regen auf das Dach meines Motorhomes prasselte, während ich die Tour de France im Fernsehen schaute, alberte ich herum und begann zu singen. Ich wusste, dass das eine Chance für mich war!"

Das setzte Rea auch um, übernahm die Führung und kontrollierte das Rennen. "Ich versuchte, an der Spitze mein eigenes Rennen zu fahren. Dann sah ich aber auf meiner Boxentafel, dass die Aprilias bei Rennmitte eine höhere Pace fahren konnten. Die Strecke trocknete etwas und ich hatte am Kurvenausgang Mühe. Obwohl die Bedingungen es für alle Fahrer ausgleicht, war der Sieg sehr schön. Ich bevorzuge Siege im Trockenen. Wir dürfen es auch nicht übertreiben, denn es war ein Regentriumph."


Fotos: Superbike-WM in Portimao


"Trotzdem nehmen wir ihn und die 25 Punkte sehr gerne mit. Das Team arbeitet sehr hart, damit unser Paket an der Spitze ist. Ich hatte eine sehr nutzerfreundliche CBR. Ich freue mich sehr für sie." Mit dem Sieg wahrte Rea auch seine WM-Chancen. Der Honda-Fahrer ist weiterhin WM-Dritter. Sein Rückstand auf Landsmann Tom Sykes (Kawasaki) beträgt 45 Punkte. Während Rea die Chance im Regen nutzen konnte, verpasste sein Teamkollege Leon Haslam den Sprung auf das Podest.

Leon Haslam

Leon Haslam verpasste seinen ersten Podestplatz seit 2012 um drei Sekunden Zoom

Im ersten Rennen wurde Haslam von Chaz Davies (Ducati) von der Strecke bugsiert. Er konnte aber weiterfahren und wurde noch Elfter. Anschließend kämpfte Haslam in Lauf zwei um den letzten Podestplatz, musste sich aber mit Rang fünf zufriedengeben. "Es war ein frustrierendes Wochenende, denn wir haben Fortschritte geschafft, konnten das aber nicht in Resultate umsetzen", ärgert sich der Brite. Er hatte eine neue Motorausbaustufe zur Verfügung.

"In der Superpole hatte ich ein Problem mit dem Qualifikationsreifen. Deswegen musste ich als Neunter starten, was nicht ideal war. Das erste Rennen war okay, aber dann schnitt Chaz in Kurve fünf in die Linie, nachdem er vorhin einen weiten Bogen gefahren war. Damit war mein Rennen vorbei. Im nassen zweiten Rennen dachte ich, dass ich auf das Podest fahren könnte, aber das hat auch nicht geklappt. Ich glaube, dass der fünfte Platz keine gute Belohnung für unsere Arbeit ist." Haslam wartet seit 2012 auf einen Podestplatz.