Mittelfinger nach Kollision: Axel Bassani ärgert sich über Michael Rinaldi

Bei der Superbike-WM in Jerez geraten Axel Bassani und Michael Rinaldi erneut aneinander: Die beiden Italiener bewerten die Kollision komplett unterschiedlich

(Motorsport-Total.com) - Bei der Superbike-WM in Jerez kam es in der 14. Runde des Samstags-Rennens (zum Rennbericht) zu einer Kollision zwischen Axel Bassani (Motocorsa-Ducati) und Michael Rinaldi (Ducati).

Titel-Bild zur News: Axel Bassani

Axel Bassani war alles andere als happy nach dem Samstags-Rennen Zoom

Die beiden Italiener waren bereits in der Vergangenheit einige Male aneinandergeraten. Im Gegensatz zur Kollision in Barcelona zog Bassani dieses Mal den Kürzeren und landete im Kies. Rinaldi konnte das Rennen fortsetzen und kam nach einer Long-Lap-Penalty auf Platz acht ins Ziel.

Axel Bassani zeigte seinem Landsmann nach dem Sturz den Mittelfinger und entlud seine Wut mit einem Tritt in die Streckenbegrenzung. Nach dem Rennen hatte sich der zukünftige Kawasaki-Werkspilot aber wieder beruhigt.

"Es war kein einfaches Rennen für mich", bemerkt Bassani. "Mein Start war gut, doch nach ein paar Runden bekam ich Probleme mit dem Vorderreifen. Ich wollte mir das Rennen gut einteilen, um in Danilos (Petrucci) Nähe ins Ziel zu kommen, damit ich die Independent-Wertung gewinne. Doch dann machte Michael ein nicht so gutes Überholmanöver."

"Wir berührten uns und ich landete im Kiesbett. Manchmal passiert so etwas. Doch es war kein gutes Manöver. Ich verlor viele Punkte. Ich bin nicht happy", kommentiert Bassani, der weiterhin die Independent-Wertung anführt, beim Kampf um Platz fünf aber einen Teil seines Vorsprungs auf Rinaldi eingebüßt hat.


Fotos: Superbike-WM 2023: Jerez (Spanien)


"Ich will die Independent-Wertung gewinnen - für mich, aber auch für das Team. Ich wünsche mir einen positiven Saisonausklang, damit ich gut gelaunt zum neuen Team stoße", erklärt Bassani, der seinem Motocorsa-Team viel verdankt: "Motocorsa ist für mich wie eine Familie. Drei gemeinsame Jahre sind eine lange Zeit. Ich habe mich in dieser Zeit stark entwickelt."

Komplett andere Sichtweise: Michael Rinaldi spürte keine Berührung

Rinaldi sprach am Samstagnachmittag ebenfalls über die kontroverse Szene in der 14. Rennrunde. "Ich fuhr beinahe das gesamte Rennen hinter Bassani. Ab einem gewissen Punkt war ich deutlich schneller als er", schildert der Ducati-Werkspilot.

Michael Ruben Rinaldi

Michael Rinaldi hat nur noch drei Punkte Rückstand auf Axel Bassani Zoom

"Ich wollte keinen Fehler machen beim Überholen. Ich machte ein normales Überholmanöver an einer Stelle, an der man gut überholen kann. Ich habe keine Berührung gespürt", berichtet Rinaldi. "Ich sah grüne Flaggen, was bedeutet, dass hinter mir gelbe Flaggen geschwenkt werden. Nach einer Runde sah ich, dass er an dieser Stelle gestürzt war."

"Ich wusste nicht, ob es meine Schuld war oder nicht. Bei den Aufnahmen erkennt man kaum, ob es eine Berührung gab. Vielleicht rechnete er nicht mit einem Überholmanöver. Vielleicht war der Kurs aber auch etwas feucht an dieser Stelle", grübelt Rinaldi und verteidigt seine Fahrweise: "Es war kein verrücktes Manöver."

Brisant: Michael Rinaldi kämpft gegen sein zukünftiges Team

Nach dem Rennen ging Rinaldi laut eigenen Aussagen in die Motocorsa-Box, um sich bei Bassani zu entschuldigen. Doch Bassani war nicht da. Besonders prekär: Im kommenden Jahr wird Rinaldi voraussichtlich für das Motocorsa-Team fahren. Eine offizielle Bestätigung soll am Montag folgen.

Axel Bassani

In der kommenden Saison sitzt Michael Rinaldi auf der Motocorsa-Ducati Zoom

Mit Platz acht war Rinaldi überhaupt nicht zufrieden. "Ich hätte hier in Jerez mehr erwartet. Doch ich habe an diesem Wochenende einige Probleme", erklärt er. "Im Rennen hatte ich große Probleme auf der Bremse, obwohl das eigentlich meine Stärke ist. Wenn ich an der Stelle bremse, an der die anderen Fahrer bremsen, dann kann ich die Linie nicht halten."

"Deshalb habe ich das Rennen als eine Art Training angesehen, um das Motorrad für Sonntag zu verbessern", berichtet Rinaldi, der am Sonntag zum vorerst letzten Mal für das Ducati-Werksteam antritt.

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