"Kein schönes Rennen für mich" - Rea muss gegen Aegerter alle Register ziehen

Dominique Aegerter duelliert sich bei der Superbike-WM in Misano mit Rekord-Weltmeister Jonathan Rea und freut sich über ein Top-6-Ergebnis

(Motorsport-Total.com) - WSBK-Rookie Dominique Aegerter hat sich beim ersten Rennen der Superbike-WM in Misano (zum Rennbericht) ein weiteres Mal für den Aufstieg ins Yamaha-Werksteam empfohlen. Im Samstags-Rennen duellierte sich der Schweizer rundenlang mit Rekord-Champion Jonathan Rea, zog nur knapp den Kürzeren und wurde als Sechster gewertet. Seine Markenkollegen Andrea Locatelli (P12) und Remy Gardner (P9) ließ Aegerter klar hinter sich.

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea;Dominique Aegerter

Jonathan Rea und Dominique Aegerter duellierten sich rundenlang Zoom

"Vielleicht fehlte mir noch ein kleines bisschen Vertrauen, denn mit der Front war ich in einigen Kurven am Limit", kommentiert Aegerter nach dem Rennen und sprich über den Zweikampf mit Rea: "Er war an einigen Stellen ein bisschen schneller. Deshalb gab es eine Art Jo-Jo-Effekt."

"Im fünften Gang fehlte mir etwas Beschleunigung, um neben ihn zu ziehen. Ich hätte ihn vielleicht etwas eher überholen sollen, denn ich war nach zehn Runden schon dran. Doch ich wusste nicht, wie meine Reifen reagieren", berichtet der WSBK-Rookie.

Früher musste Jonathan Rea für Siege weniger hart kämpfen

Kawasaki-Pilot Jonathan Rea musste alle Register ziehen, um sich gegen Aegerter durchzusetzen. "Ich habe für einen Sieg nie so hart arbeiten müssen wie für diesen fünften Platz. In der letzten Runde wechselten die Positionen einige Male", kommentiert der sechsmalige Champion.

"Ab der Rennhälfte sah auf meiner Boxentafel immer '+0,1'. Ich wollte mein Rennen fahren", berichtet Rea, der die zweite Rennhälfte im Defensivmodus fuhr: "Es ist nicht schön, ständig nur zu verteidigen. Deshalb war es kein schönes Rennen für mich. Doch ich musste tun, was zu tun war."

Jonathan Rea

Jonathan Rea musste hart kämpfen für Platz fünf Zoom

Die Kawasaki änderte erneut ihren Charakter, als der Grip nachließ. "Zu Beginn fühlte sich das Tempo okay an. Doch als die Reifen abbauten, musste ich das Motorrad ganz anders fahren und das funktionierte nicht. Wenn wir Grip haben, ist es ein anderes Motorrad", ärgert sich Rea und fügt hinzu: "Ich habe das Gefühl, das Maximum aus dem Motorrad herauszuholen."

Dominique Aegerter: Top-6-Ergebnis macht den Rookie stolz

Während Rea nach dem Rennen ernüchtert war, freute sich Aegerter über das Top-6-Finish. "Ein sechster Platz in diesem Rennen ist etwas, worauf ich ein bisschen stolz sein kann. Ich bin gut gestartet, aber es war ein langes und auch heißes Rennen. Ich wusste nicht wirklich, was ich bei diesen Bedingungen in Bezug auf den Reifenverschleiß zu erwarten hatte, denn gestern bin ich in meinem Longrun gestürzt", erklärt Aegerter.

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter übertrifft regelmäßig die Erwartungen Zoom

"Ich war die meiste Zeit direkt hinter Rea und habe viel gelernt, denn er hat seine Position großartig verteidigt", bemerkt Aegerter. "Ich habe auch gesehen, wie er seine Reifen geschont hat. Trotzdem habe ich einige Male versucht, ihn zu überholen, weil ich in einigen Abschnitten schneller war als er."


Fotos: Superbike-WM 2023: Misano (Italien)


"Ich glaube, ich habe ihn ungefähr vier Mal überholt. Aber ich habe es nie geschafft, die Kurve sauber zu nehmen, sodass er sofort kontern konnte", bedauert der Schweizer. "Trotzdem war es ein schöner Kampf mit ihm, auch wenn es mir nicht gefällt, dass er vor mir ins Ziel kam."

"Im morgigen Sprintrennen werde ich versuchen, unter die Top 6 zu kommen. Dann würde ich am Nachmittag eine Reihe weiter vorne starten. Hoffentlich bleibt das Wetter schön, denn es sind viele Fans aus der Schweiz gekommen, und natürlich sind auch viele Italiener hier. Schon deshalb wäre es toll, wenn wir ein besseres Ergebnis als heute erzielen könnten", schaut Aegerter auf den finalen Tag in Misano.

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