Herausforderung Logistik: Ein Kraftakt in der WM-Saison

Eine Weltmeisterschaft ist logistisch sehr aufwendig - Neben dem Material müssen auch die Teammitglieder um den Globus transportiert werden

(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-Weltmeisterschaft gastierte in der abgelaufenen Saison in 13 verschiedenen Ländern. Stressig war der Monat Mai, als es an drei aufeinander folgenden Wochenenden von Italien, über Südafrika in die USA ging. Das komplette Material muss von einem Ort zum nächsten gebracht werden. Auch das Personal befindet sich ständig auf Reisen. Die Logistiker haben viel zu tun, um alles zu planen und unter Kontrolle zu halten. Hotelzimmer in der Umgebung einer Rennveranstaltung sind begehrte Objekte. Die Teams müssen sich bereits früh darum kümmern, weshalb die Planungen sofort beginnen, wenn der Kalender für das nächste Jahr steht.

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Die Teams sind für den Transport des Materials zu den Rennen verantwortlich

"Die erste Herausforderung betrifft die Hotels", sagt Kawasaki-Teammanager Paul Risbridger. "Man muss sie sehr schnell buchen. Aber um das zu tun, muss man wissen wann man ankommt und wieder abreist. Man hat also da bereits einen Plan. Die Teams sind verantwortlich, dass ihr Material und die Leute von einem Rennen zum nächsten kommen."

Der Aufwand und die Kosten sind groß. "Wir schicken 14 Kisten mit Material um die Welt. Das Gesamtgewicht liegt zwischen 3.500 und 4.000 Kilo", nennt Risbridger die Daten. "Die Transportkosten werden per Kilo berechnet. Die Gebühr für die Reise von Europa über Südafrika nach Amerika betrug 18 Euro pro Kilo. Das Problem ist, dass die Frachtkisten selbst schon sehr schwer sind. Die größeren Kisten können bis zu 100 Kilo wiegen, also zahlt man schon viel für die Transportboxen selbst."

Kompliziert sind die Planungen bei den Teammitgliedern, die in verschiedenen Ländern wohnen. Bei Kawasaki sind beispielsweise 17 Leute nach Utah geflogen, mit den Fahrern und deren Familie waren es 22. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es kostengünstiger ist, wenn man die Mitarbeiter zwischen den Rennen nach Hause schickt, selbst nur für einen einzigen Tag.

"Flüge sind in der Regel teurer, wenn man nicht direkt heim fliegt. Wenn man fort bleibt, dann muss man drei, oder vier weitere Nächte in Hotels zahlen. Dazu kommen die Kosten, die die Leute so benötigen. Deshalb ist man auch einmal ein, zwei Nächte daheim. Für die Leute mit Familie ist es besser, wenn sie nach Hause kommen, denn es bricht den Trip etwas auf. Auch psychologisch ist das sehr wichtig. Einige der Singles wollen lieber in der Ferne bleiben, aber es wäre besser, wenn sie heimgehen", lacht Risbridger.