Haslam: "Eines der schwierigsten Jahre"

Leon Haslam konnte in seinen beiden BMW-Jahren die Erwartungen nicht erfüllen - Nun startet der Brite bei Honda seine Karriere neu

(Motorsport-Total.com) - Für Leon Haslam hat ein neuer Karriere-Abschnitt begonnen. Im kommenden Jahr wird der Brite im Ten-Kate-Team eine Honda fahren und der Teamkollege von Jonathan Rea sein. Seine beiden Jahre im BMW-Team waren nicht von Erfolg gekrönt. Sechs Podestplätze eroberte Haslam, aber der Sieg blieb ihm verwehrt. Im Jahr 2011 stieß der 29-Jährige als amtierender Vizeweltmeister zu BMW und wurde unter dem Strich den Erwartungen nicht gerecht. "Für mich war es eines der schwierigsten Jahre. Das Motorrad war definitiv ein großer Fortschritt. Dass ich mir aber im ersten Rennen der Saison ein Bein breche und mehrmals abgeräumt wurde... Es war einfach eines der Jahre in denen man kein Glück hat", blickt Haslam gegenüber 'GPxtra.com' zurück.

Titel-Bild zur News: Leon Haslam

Leon Haslam gelang in zwei Jahren bei BMW kein einziger Sieg Zoom

"Trotzdem freue ich mich jetzt auf meine Zukunft mit Honda und hoffentlich kann ich wieder gewinnen." Haslam hat die Fireblade bereits getestet, aber das Wetter spielte zuletzt nicht mit. In der vergangenen Woche regnete es im Motorland Aragon und der dreifache Sieger eines Superbike-Laufes kam kaum zum Fahren. Ein Sturz, bei dem das Motorrad stark in Mitleidenschaft genommen wurde, half auch nicht weiter. Dennoch ist Haslam bei seinem neuen Team glücklich. "Für mich und meine Crew ist es fantastisch, dass wir das Motorrad in den nächsten Jahren weiterentwickeln können."

Die Fireblade ist für Haslam keine Unbekannte, denn bereits 2009 absolvierte er eine volle Saison auf einer Honda. Die Situation war aber anders als jetzt. "Bei Stiggy war es ein Privatteam. Seither wurde das Motorrad weiterentwickelt. Prinzipiell ist es das gleiche Motorrad, aber Ten Kate hat es stark verbessert", vergleicht Haslam. "Außerdem macht Honda Druck, denn sie wollen es für die kommende Saison noch weiterentwickeln."


Fotos: Superbike-WM in Magny-Cours


Haslam steht vor einer großen Aufgabe, denn in den vergangenen Jahren war nur Rea mit der Fireblade schnell. Seine Teamkollegen hatten Probleme. Darunter waren Carlos Checa, Max Neukirchner, Ruben Xaus und Hiroshi Aoyama. Seit 2007 (James Toseland) wartet Honda auf den nächsten WM-Titel. Trotz einiger Siege hatte Rea nie eine realistische Chance. In Zukunft soll sich das ändern. "Ich will Honda wieder auf die Siegerstraße führen", nimmt sich Haslam vor. "Johnny gewinnt jedes Jahr einige Rennen und er wurde WM-Fünfter. Ich möchte darauf aufbauen und so viele Siege wie möglich holen."

Haslam und Rea werden in den kommenden Jahren der Superbike-WM treu bleiben. Rea hatte nach seinen MotoGP-Gaststarts in diesem Jahr eine kleine Chance auf den Wechsel in die Königsklasse, doch diese zerschlug sich und Honda platzierte den Briten wieder in der Superbike-WM. Haslam hat ebenfalls eine Vergangenheit in der Königsklasse, doch das war schon vor der Viertaktära. Als 15-Jähriger debütierte er im Jahr 1998 in der 125er-Klasse. Schon im Jahr 2001 fuhr Haslam in der 500er-Klasse eine Honda. Platz elf war damals sein bestes Resultat.

Leon Haslam

Die Zukunft heißt Honda: Leon Haslam hat die Fireblade bereits getestet Zoom

Seit damals hat sich die Motorradszene stark verändert und auch in den nächsten Jahren sind einige Veränderungen geplant. Die Superbike-WM wird technisch abgerüstet und es geht wieder mehr in Richtung Seriennähe. "Für mich würde das keinen Unterschied machen", streicht Haslam gegenüber 'GPxtra.com' heraus. "Die Superstock-Bikes fahren eine bis eineinhalb Sekunden langsamer als wir. Bei der Höchstgeschwindigkeit gibt es auch kaum Unterschiede."

"Wenn man meiner Meinung nach die Motorspezifikation reduziert, dann würde es keinen Unterschied machen. Superbikes basieren ohnehin auf Straßenmodellen. Persönlich liebe ich die Entwicklung, und wie es dabei hilft den Sport nach vorne zu bringen. Ich liebe die Tatsache, dass wenn wir etwas entwickeln, man es ein Jahr später beim Straßenmodell kaufen kann. Ich glaube auch nicht, dass sich das je ändern wird."