Ducati: Kein Veto gegen mehr Seriennähe

Der Wechsel zum Evo-Reglement sorgt bei Ducati nicht für Kopfzerbrechen: Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli kann die Beweggründe verstehen

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2014 wird voraussichtlich die letzte der Superbike-Weltmeisterschaft sein, in der die Hersteller bei der Entwicklung aus dem Vollen schöpfen können. Ab der kommenden Saison schieben die Verantwortlichen einen Riegel vor und zwingen die Hersteller zu mehr Seriennähe. Bei einigen Fahrern und Teams kommt das nicht besonders gut an. Kein Veto legt Ducati ein, die mit verkappten Prototypen in der Serie jahrelang den Ton angaben.

Titel-Bild zur News: Davide Giugliano

Die Ducati 1199 Panigale gehört zu den neuesten Modellen im Feld Zoom

"Grundsätzlich stimmen wir der Entscheidung der Verantwortlichen zu, in der Zukunft Kosten zu senken", wird Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli von 'Crash.net' zitiert. Auch wenn die Geschäfte bei Ducati momentan gut laufen, kann Marinelli die Beweggründe nachvollziehen: "Jeder hat erkannte, dass die Motorrad-Verkäufe in Europa zurückgehen. Es wird mit jedem Jahr schwieriger, Sponsoren zu finden. Die Kosten steigen immer an. Das gefährdet den Rennsport."

"Wenn man nicht versucht, die Regeln anzupassen, um die Kosten zu senken, wird man irgendwann ohne Teams und Fahrer dastehen", prophezeit der Superbike-Projektleiter von Ducati, der die Bedenken einiger Konkurrenten nicht nachvollziehen kann: "Ich denke, dass man auf Grund dieses Problems nicht dagegen sein sollte. Wir sehen kein Problem darin, das Motorrad etwas näher an die Serienmaschine zu bringen."

Doch wie wirkt sich das neue Reglement aus? "Die Rennen wären sicher spannender", grübelt Marinelli. "Das ist es, was die Leute sehen wollen. Die Motorräder sind unterm Strich weniger getunt. Doch wenn die Rennen gut sind, dann kümmert das die Leute nicht", ist er überzeugt. "Unterm Strich sind die Farben der Motorräder gleich. Die Fahrer und die Show sind gleich. Wenn das Motorrad weniger getunt wird, sind die Rundenzeiten etwas langsamer. Doch was zählt ist die Stimmung auf der Strecke, nicht die Zahlen."