Crescent-Suzuki feuert Guintoli

Sylvain Guintoli hat einen Vertrag bei Crescent-Suzuki unterschrieben - Diesen befolgt der Franzose nicht, weil er ein Angebot von einem anderen Hersteller in Betracht zieht

(Motorsport-Total.com) - Crescent-Suzuki hat sich nach der Debüt-Saison mit Sylvain Guintoli verstärkt. Der Franzose gewann 2012 drei Rennen und hat sein Können damit untermauert. Beim Saisonfinale in Magny-Cours wurde ein Einjahresvertrag mit dem Franzosen geschlossen. Gemeinsam mit Leon Camier sollte der Routinier dem Team beim Weg an die Spitze helfen. Daraus wird aber nichts. Am heutigen Montag starteten dreitägige Testfahrten im spanischen Aragon. Guintoli fährt nicht für Crescent und wurde aus seinem Vertrag entlassen.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli hat den neuen Vertrag mit Crescent nicht eingehalten

In Magny-Cours wurde nicht nur der Vertrag unterschrieben, sondern Guintoli unterhielt sich mit den Ingenieuren über die Abstimmung und welches Programm man beim Test in Aragon verfolgen wird. In einer Presseaussendung erklärt nun das Crescent-Team, dass man von Guintoli darüber informiert wurde, dass er ein Angebot von einem anderen Team erhalten hat. Er teilte mit, dass er sich dieses Angebot näher ansehen will und er deshalb nicht in Aragon testen kann. Deshalb hat sich das Crecent-Team dazu entschlossen, den Vertrag aufzulösen. In Aragon wird nun Josh Waters neben Camier testen.

Mit welchem Team Guintoli verhandelt, entzieht sich derzeit unserer Kenntnis. Das Crescent-Team wird sich in den nächsten Tagen eine Alternative überlegen und auch Waters als möglichen Kandidaten in Betracht ziehen. "Ich bin extrem enttäuscht und überrascht von Sylvains fehlendem Anstand und kompletter Respektlosigkeit gegenüber unserer Abmachung", sagt Teamchef Paul Denning. "Er ist der letzte Fahrer, von dem ich so ein Verhalten erwartet habe, vor allem weil wir schon in der Vergangenheit ein professionelles und gutes persönliches Verhältnis hatten."


Fotos: Superbike-WM in Magny-Cours


"Unser Team hat immer versucht den fundamentalen Prinzipien zu folgen und zu Abmachungen zu stehen. Das hat langfristig immer funktioniert. Sylvain denkt sicherlich nicht so und er ist darauf vorbereitet, einen Handschlag, ein Gentlemans-Agreement und sogar einen unterschriebenen Vertrag zu ignorieren", findet Denning nur negative Worte. "Es ist eine große Schande." Trotz dieses Rückschlags ist das Crescent-Team auf einem aufsteigenden Ast.

Camier konnte im letzten Saisondrittel gute Leistungen zeigen und oft im Spitzenfeld mitmischen. Auf diesem Aufwärtstrend will man über den Winter aufbauen und im kommenden Jahr anschließen. "Unsere Ingenieure konzentrieren sich auf die positiven Möglichkeiten, die wir als Team für 2013 haben. Wir freuen uns, dass uns Josh so kurzfristig verstärkt und er sollte uns bei unseren Plänen für die kommende Saison helfen. Er hatte eine starke Saison mit dem australischen Suzuki-Superbike-Team. Er ist auch für unseren Partner Yoshimura ein brillantes Rennen bei den acht Stunden von Suzuka gefahren", lobt Denning den Australier. "Ich bin mir sicher, dass er sich bei uns rasch zurechtfindet."