• 30.11.2010 21:23

BMW beschließt Testfahrten im Regen von Portimão

Regen behinderte die Testfahrten von BMW, doch das Superbike-Team ist dennoch zufrieden mit den gesammelten Daten und absolvierten Proberunden

(Motorsport-Total.com) - BMW Motorrad Motorsport hat seine letzten Wintertestfahrten des Jahres 2010 abgeschlossen. Zur Vorbereitung auf die Superbike-WM 2011 verbrachten die beiden Werksfahrer Troy Corser und Leon Haslam zunächst drei Testtage im spanischen Jerez, gefolgt von zwei weiteren Tagen im portugiesischen Portimão. Mit dabei waren auch BMW Testfahrer Steve Martin und Leons Vater Ron Haslam, der ebenfalls einige Runden auf der BMW S 1000 RR absolvierte.

Titel-Bild zur News: Leon Haslam, Troy Corser

Troy Corser und Leon Haslam bilden ab 2011 ein Gespann bei BMW Motorrad

Leider regnete es sowohl in Jerez als auch in Portimão, sodass das Team nur an einem Tag, dem Donnerstag in Jerez, bei trockenen Bedingungen arbeiten konnte. Insgesamt spulte das Team an den fünf Tagen 1.540 Testkilometer ab. BMW Motorrad Motorsport nutzte die fünf Tage, um an der Dämpfung und dem Motor der BMW S 1000 RR zu arbeiten.

Das Team testete auch verschiedene neue Fahrwerkskomponenten und -einstellungen, unter anderem eine neue Vordergabel von Öhlins, die ursprünglich für die MotoGP entwickelt wurde, neue Bremsen und Geometrien. Das Team ist recht zufrieden mit den Fortschritten, die bei diesen letzten Tests des Jahres gemacht wurden. Vor allem am trockenen Donnerstag in Jerez konnte die Mannschaft im Fahrwerksbereich einen großen Schritt nach vorn machen.

Auch beim Motor gelangen Fortschritte, aufgrund des schlechten Wetters waren diese aber nicht so groß wie erhofft. Das Team konzentrierte sich auf die Fahrbarkeit des Bikes im Nassen. In Portimão fuhr erstmals BMW Motorrad Italia SBK Fahrer James Toseland die BMW S 1000 RR. Die Arbeit geht nun in München und Stephanskirchen weiter.

"Leider hatten wir schlechtes Wetter, aber an dem trockenen Tag in Jerez konnten wir viele wichtige Informationen sammeln. Leons und meine Rückmeldungen waren recht übereinstimmend, was die Bereiche angeht, in denen wir uns noch verbessern wollen, und die Bereiche, in denen wir uns auf dem richtigen Weg sehen", sagt Corser nach dem Abschluss der Testfahrten. Der Australier blickt zufrieden zurück auf die jüngsten Ausfahrten.

Corser nimmt den WM-Titel ins Visier

"Gemeinsam mit Öhlins haben wir viele verschiedene Dinge an der Dämpfung ausprobiert, was auch sehr gut war. Leider ist uns der Regen von Jerez nach Portimão gefolgt. Aber es ist auch ganz nützlich, im Nassen zu testen, denn während der Saison kann es an jeder Rennstrecke regnen. Das Fahren im Regen hat uns auch geholfen, Probleme anzugehen, die wir im Trockenen haben. Denn im Nassen bekommt man leichter ein Gespür dafür, was das Problem ist."

"Man sieht es einfacher in der Telemetrie, weil alles ein bisschen langsamer abläuft. Von daher bekommt man ein klareres Bild des Problems. Leider konnten wir nicht viel im Trockenen testen, aber ich denke, dass wir viele Informationen für die Weiterentwicklung des Bikes gesammelt haben", meint der Ex-Champion und fügt hinzu: "Während der Tests habe ich meinen 39. Geburtstag gefeiert, aber ich muss sagen, dass ich mich nicht älter fühle als mit 30."

"Ich freue mich auf das nächste Jahr, darauf, Erfolg zu haben und vielleicht der älteste Weltmeister zu werden. Ich werde nun viel Zeit zu Hause in Australien verbringen, wo ich mit meinem Trainer Ko an meiner Fitness arbeiten werde. Wir planen ein intensives Trainingsprogramm, denn ich möchte noch fitter werden", erläutert Corser. Sein BMW Teamkollege Haslam zeigt sich ebenfalls recht angetan von seinem Einsatz: "Wir haben große Fortschritte gemacht."

Haslam sieht sich auf einem guten Weg

"In Portimão hatten wir leider nie ganz trockene Bedingungen, aber am Montagvormittag war ich der Schnellste im Nassen, und am Montagnachmittag war ich der Schnellste auf der abtrocknenden Strecke. Am letzten Tag sind wir bei den Rundenzeiten angekommen, bei denen wir sein sollten. Und das, obwohl wir gar nicht gezielt schnelle Runden gefahren sind, sondern einfach nur versucht haben, das Bike in verschiedenen Bereichen zu verbessern."

"Es wäre schön gewesen, wenn es trocken gewesen wäre", meint der Brite. "Denn dann hätten wir noch größere Fortschritte gemacht. Ich bin aber zufrieden. In den kommenden Wochen habe ich viel vor. Zunächst besuche ich die Motorradshow in Birmingham, dann erhalte ich mehrere Auszeichnungen. Und am 12. Dezember fliege ich nach Schweden - denn dort heirate ich am 15. meine Verlobte Olivia!"

"Unsere Flitterwochen werden wir nach Weihnachten auf Borneo verbringen, und dann geht es auch schon zum nächsten Test nach Australien", berichtet der neue BMW Fahrer. "Ich freue mich auf ein paar freie Wochen, in denen ich neue Kraft tanken kann für das nächste Jahr." Die nächsten Wintertests finden Ende Januar in Eastern Creek und dann auf Phillip Island statt.