• 22.11.2011 17:38

Badovini: Aufstieg geglückt

BMW-Italia-Pilot Ayrton Badovini kam als Superstock-Meister zu den Superbikes und konnte seine Markenkollegen im Werksteam 2011 ab und an ärgern

(Motorsport-Total.com) - Bereits in seiner ersten Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft fuhr Ayrton Badovini in die Top 10 und konnte Werksfahrer Leon Haslam nicht nur einmal hinter sich lassen. Dabei waren die Vorzeichen gar nicht so gut. Durch die Verletzung von James Toseland war Badovini lange Zeit einzige Speespitze des BMW-Satellitenteams. Im Interview spricht der Italiener über seine Saison und die Erwartungen für kommendes Jahr.

Titel-Bild zur News: Ayrton Badovini

BMW-Pilot Ayrton Badovini beendete seine Saison 2011 als WM-Zehnter

Frage: "Ayrton, das war deine erste Saison nach dem Gewinn der Superstock-Mesiterschaft im Vorjahr. Wie hast du dich übers Jahr gesehen entwickelt?"
Ayrton Badovini: "Insgesamt bin ich mit dem Verlauf der Saison zufrieden - sowohl aus der persönlichen Sicht als auch aus Sicht des Teams. Es ist das erste Mal, dass ich mit einem professionellen Team und mit einer wettbewerbsfähigen Maschine angetreten bin."

"Diese Erfahrung habe ich sehr genossen. Ich habe sehr viel übers Team, das Motorrad und die Meisterschaft gelernt. Das hat mir dabei geholfen, mich als Fahrer in dieser Klasser zu verbessern. Wir haben mit einem relativ neuen Motorrad hart gearbeitet, um uns während der Saison zu entwickeln und nun befinden wir in einer sehr guten Situation. Wir haben ein besseres Verständnis fürs Bike und was es benötigt."

"Ich habe zudem zugestimmt, kommendes Jahr im Team zu bleiben, worüber ich sehr froh bin. Hoffentlich sind wir nächstes Jahr nach einem umfangreich gefüllten Testkalender in der Lage, mit den Führenden zu kämpfen. Ich hoffe, dass wir uns durch das Gelernte einen Vorteil verschaffen können und das 2012 umsetzen können."

Große Zufriedenheit

Frage: "Du hast diese Saison trotz deiner relativ geringen Erfahrung einen tollen Job geleistet. Lief es besser als erwartet?"
Badovini: "Um ehrlich zu sein bin ich ohne Erwartungen in die Saison gestartet. Mir war bewusst, dass es sowohl für mich als auch das Team ein Lernjahr wird. Deshalb wollte ich sicherstellen, dass ich jederzeit mein Bestes gebe."

Ayrton Badovini

Die Saison 2011 war für Ayrton Badovini vor allem ein Lernjahr Zoom

"Sicher bin ich froh über das Ergebnis, welches wir in dieser sehr anspruchsvollen Serie erreicht haben. Wenn ich auf die Strecke gehen kann und mich jedes Mal verbessern kann, bin ich natürlich glücklich. Mit jedem Rennen haben wie so viel gelernt. Das kann für die Zukunft nur von Vorteil sein."

Frage: "Dieses Jahr sind vier BMWs in der Superbike-WM angetreten. Welche Meinung hast du dazu?"
Badovini: "Hinsichtlich der Entwicklung war es vorteilhaft, vier BMWs auf der Strecke zu haben. Die beiden Teams haben bei der Entwicklung ihren eigenen Weg eingeschlagen. Zusammen haben wir aber ein paar gute Schritte gemacht und einige Elemente und Informationen konnten zwischen den Teams ausgetauscht werden, um die Bemühungen auf der Strecke zu verbessern."

"Persönlich gesehen ist es ebenfalls gut, wenn man sich auf der Strecke mit den anderen Jungs messen kann, die das gleiche Material fahren. Man kann ihre Resultate als Benchmark ansehen, weil sie alle reichlich Erfahrung haben und gestandene Herausforderer in der Meisterschaft sind. Ich habe den gesunden Wettkampf sehr genossen."

"Wenn man nur ein oder zwei Motorräder im Feld hat und die Ergebnisse nicht den Wünschen entsprechen, sieht man nach Problemen, die gar nicht da sind. Wenn man also vier Motorräder im Feld hat und eins sehr gut läuft, weiß man, dass das Potenzial dafür da ist und man härter arbeiten muss. Natürlich spielen auch der Fahrstil und das Setup eine entscheidende Rolle. Aber ich habe schon darauf geachtet, wo Leon und Troy in der Zeitentabelle stehen."

Alleinkämpfer

Frage: "Wie schwierig war es durch die Verletzung von James Toseland den Großteil der Saison alleine zu arbeiten. Du musstest die Entwicklungsarbeit im Prinzip alleine machen."
Badovini: "Es war sicher nicht einfach, aber wir konnten einen guten Job leisten. Schwierig zu sagen, wie wir uns mit einem Fahrer wie James entwickelt hätten. An den Fähigkeiten, der Erfahrung und dem Wissen von ihm gibt es keinen Zweifel, wenn es darum geht, ein Motorrad zu bewegen."

Ayrton Badovini

Die Überbrückung der Wintermonate wird für Badovini nicht einfach Zoom

"Wir werden es nie wissen. Wenn James fit gewesen wäre, wäre er sicher konkurrenzfähig gewesen. Aber es sollte dieses Jahr nicht sein. Dennoch war ich mit der Arbeit, die wir geleistet haben, zufrieden und nun kommen wir dorthin, wo wir sein wollen."

Frage: "Wie schaut dein Plan für den Winter aus und was sind deine Ziele für 2012?"
Badovini: "Ich möchte mit meinem Training fortfahren, weil es zu einer angenehmen Routine geworden ist und mir beim Rennen fahren hilft. Das wird meine erste Aufgabe sein. Ich möchte einfach sicherstellen, dass ich mich in der bestmöglichen Verfassung befinde, damit ich 2012 sofort einsatzfähig bin."

"Zudem haben wir jedes Jahr ein Trainingscamp in Deutschland. Ich hoffe also, dass ich einige gute Verbesserungen sehen werde, wenn ich dorthin komme. Weiterhin spiele ich mit dem Gedanken, dieses Jahr zum ersten Mal Motocross zu fahren, weil zwei Monate ohne Motorradfahren eine lange Zeit ist."

"Das könnte mein Tempo während der kalten Wintermonate aufrechterhalten. Ich bin mir sicher, dass wir einen guten Trainingsplan haben werden, damit wir in ein paar Bereichen weitermachen können, die wir dieses Jahr hervorgehoben haben."