Oliveira: "Ich hatte keine Ahnung, was ein Aufschrieb ist"

Erst vor drei Jahren begann Daniel Oliveira seine Rallye-Karriere - In Portugal will der Stohl-Schützling auf Ankommen fahren

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2010 tauchte der Brasilianer Daniel Oliveira in der Intercontinental-Rally-Challenge (IRC) auf und erarbeitete sich schnell einen zweifelhaften Ruf. Der 26-Jährige aus reichem Elternhaus macht vor allem durch eine Reihe von Unfällen von sich Reden. Auch 2011, dann in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) trat Oliveira mit seinem Brazil-World-Rally-Team weniger durch sportliche Ergebnisse, sondern eher durch sieben Ausfälle in Erscheinung.

Titel-Bild zur News: Daniel Oliveira

Daniel Oliveira will in diesem Jahr weniger Risiko eingehen

Doch bei genauerer Betrachtung erscheinen die vermeintlichen Eskapaden des "Crash Kid" in einem anderen Licht. Am Wochenende erklärte der 26-Jährige im Rahmen der Rebenland-Rallye in Österreich, dass er erst vor drei Jahren mit dem Rallyesport angefangen habe. "Es war eigentlich nur ein Scherz. Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben, ich wollte irgendein Hobby betreiben und so kam ich dazu, ein Rallye-Auto auszuprobieren", sagt Oliveira im Gespräch mit 'motorline.cc'.

Der Brasilianer enthüllt, dass er bei seinem Einstieg ins Rallye-Auto ein blutiger Anfänger war: "Ich hatte zum Beispiel keine Ahnung, was ein Aufschrieb ist. Da gab es also sehr viel zu lernen und zu verbessern - und das ist eine große Herausforderung für mich." Die steile Lernkurve war für den 26-Jährigen scheinbar zu steil, die Folge waren zahlreiche Fehler und Abflüge.

In diesem Jahr will Oliveira seinen Lernprozess jedoch fortsetzen. Nach dem Wechsel von MINI zu Ford wird er am kommenden Wochenende bei der Rallye Portugal in die WRC einsteigen. Dabei setzt er auf die Unterstützung von Manfred Stohl, mit dem er bereits 2010 in der IRC zusammengearbeitet hatte. "2012 bin ich dann in das Team von Stohl zurückgekehrt. Ich denke, dass wir uns hier in sehr guten Händen befinden, denn er hilft mir sehr dabei, mich zu verbessern, mich als Fahrer zu entwickeln", so Oliveira.

Erste Früchte der Zusammenarbeit waren am Wochenende bei der Rebenland-Rallye zu sehen. Während viele erfahrene Piloten von der Strecke flogen, beendete Oliveira mit Co-Pilot Carlos Magalhaes die Rallye auf dem dritten Rang. Dies habe er nach eigener Aussage vor allem einer defensiven und kontrollierten Fahrweise zu verdanken. Davon will der Brasilianer auch in Portugal nicht abweichen.

"Wir müssen dort genau das Gleiche tun, was wir hier in Österreich gemacht haben. Denn das ist meine erste Rallye in diesem Auto", so Oliveira abschließend gegenüber 'motorline.cc'. Erst beim Lauf in Argentinien, denn der 26-Jährige besser kennt und ein Heimspiel für den Südamerikaner ist, sei wieder kontrollierte Offensive angesagt.