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SS1-3: Loeb in Frankreich ausgeschieden!

Sebastien Loeb ist bereits in der dritten Sonderprüfung in Frankreich mit technischem Defekt ausgeschieden - Probleme auch bei den beiden Ford-Werkspiloten

(Motorsport-Total.com) - Der Vormittag der Frankreich-Rallye hatte gleich mehrere Dramen zu bieten. Weltmeister, Lokalmatador und Vorjahressieger Sebastien Loeb wurde ein Opfer der Technik auf der dritten Sonderprüfung, die mit 36 Kilometern auch die längste des Tages ist. Aber nicht nur den Citroen-Piloten erwischte es, sondern auch die beiden Ford-Piloten. Mikko Hirvonen unterlief ein Fehler, aber er konnte seinen Fiesta ins Ziel bringen. Dafür blieb sein Teamkollege Jari-Matti Latvala in der Prüfung stehen und kam mit großem Rückstand über die Linie. Von all dem profitierte Sebastien Ogier im zweiten Werks-Citroen, der sich die Führung sicherte.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Weltmeister Sebastien Loeb und Co-Pilot Daniel Elena sind ausgeschieden

Der Tag begann zunächst noch nach Plan für Loeb. Die erste Sonderprüfung über neun Kilometer absolvierte der neunfache Weltmeister ohne Probleme und ging mit der Bestzeit in Führung. "Es war okay. Ich ging keine großen Risiken ein, weil die Reifen in der Früh sehr kalt waren", sagt Loeb, der mit den harten Michelin-Pneus ausgerüstet war. "Die Straßen sind sehr eng und etwas knifflig. Ich habe zwei Ersatzreifen dabei. Für den Speed sollte man nur einen nehmen, aber nach Deutschland nehmen wir lieber zwei mit."

Latvala fuhr die zweitschnellste Zeit. Sein Ford war mit den weichen Reifen ausgerüstet. Außerdem war die Verkleidung des Boliden rechts hinten leicht eingedrückt. Ogier folgte als Dritter knapp vor Petter Solberg (Citroen). Hirvonen büßte als Sechster sechs Sekunden ein und ärgerte sich über die Metallpfosten, die das Kurvenschneiden verhindern sollten - manchmal standen sie am Straßenrand, manchmal nicht.

In der zweiten Sonderprüfung, die über 15 Kilometer führte, erhöhte sich die Spannung. Ogier markierte die Bestzeit und nahm Loeb 3,6 Sekunden ab. Damit kam der jüngere Franzose dem älteren in der Gesamtwertung bis auf eine Zehntelsekunde nahe. MINI-Pilot Dani Sordo meldete sich mit der zweitbesten Zeit erstmals in der Spitzengruppe und verbesserte sich auf den fünften Platz.


Fotos: WRC: Rallye Frankreich, Freitag


Schließlich musste die längste Prüfung des Tages absolviert werden und es überschlugen sich die Ereignisse. Loeb blieb bei Kilometer 27 stehen, während Gegner um Gegner vorbeifuhr. Ersten Informationen von der Strecke nach, soll es sich um ein technisches Gebrechen gehandelt haben. Citroen bestätigte schließlich, dass es Probleme mit dem Motor gab. Wenn der Schaden repariert werden kann, will man am Samstag unter der "SupeRallye"-Regel wieder starten.

Sebastien Loeb

Sebastien Loeb übernahm die Führung, doch auf SS3 spielte der Motor nicht mit Zoom

Hirvonen lag vor der Rallye 15 WM-Punkte hinter Loeb. Die goldene Gelegenheit konnte der Finne zunächst nicht ergreifen. Auch er hatte Probleme, konnte aber ins Ziel fahren. "Jetzt ist nicht die Zeit für Fehler, obwohl Sebastien draußen ist. Nach ungefähr zwei Kilometern bin ich von der Straße abgekommen", berichtet Hirvonen. "Dabei muss ich Schmutz aufgesammelt haben, weil das Auto anschließend vibriert hat. Das war wirklich dumm. Ich muss nun angreifen."

Diese Probleme spielten anderen Piloten in die Hände. Ogier markierte die Bestzeit und übernahm die Gesamtführung. "Ich habe ihn (Loeb; Anm. d. Red) nicht gesehen. Ich dachte, dass er vielleicht einen Reifenschaden hat. Das ist erst der Start der Rallye, also liegt noch viel Arbeit vor uns."

Erster Verfolger des Franzosen ist nach drei Prüfungen Petter Solberg mit einem Rückstand von 6,5 Sekunden. "Ich bin am Ende etwas vom Gas gegangen, weil es sehr wichtig ist, dass man keine Fehler macht", so der Norweger weise. "Wir waren am Vormittag beim Tempo dabei. Zwischen den Prüfungen haben wir kleine Veränderungen vorgenommen. Jetzt sind wir in einer Position, in der wir angreifen können. Ich genieße diese Rallye."

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen hat noch kein großes Kapital aus dem Loeb-Pech schlagen können Zoom

Sordo fuhr mit dem neuen MINI die drittschnellste Zeit und verbesserte sich auch in der Gesamtwertung auf den dritten Platz. "Ich bin in dieser Prüfung nicht sehr gut gefahren. Es war sehr schwierig, schmutzig und rutschig, weil die vorausfahrenden Fahrer die Kurven stark schneiden", sagt der Spanier. "Es war eine gute Zeit, aber ich bin nicht gut gefahren." Trotzdem liegt Sordo nur 11,5 Sekunden hinter der Spitze zurück. Teamkollege Kris Meeke wurde auf den vierten Rang nach vorne gespült.

Erst auf Platz fünf folgte der erste Ford. Stobart-Pilot Mads Östberg hatte allerdings Probleme mit den Bremsen. Hirvonen fiel durch seine Fehler auf den sechsten Rang zurück. Sein Rückstand auf Ogier ist bereits auf 56,6 Sekunden angewachsen. Noch schlechter lief es für seinen Teamkollegen Latvala. "Es war auf den weichen Reifen sehr schwierig. In einer Rechts-Links-Kombination habe ich das Heck auf der Bremse verloren. Dort haben wir die Zeit verloren." Insgesamt fehlen bereits eineinhalb Minuten auf Ogier.

Auch Kimi Räikkönen ist bereits ausgeschieden. Vor dem Start der dritten Prüfung wollte der Finne seine Reifen auf Temperatur bringen und rutschte dabei in einen Straßengraben. Der "Iceman" war mit Henning Solberg zusammengestoßen. Bei dem Unfall wurde die Radaufhängung des Citroen beschädigt. Vor der Mittagspause ist noch eine Prüfung zu fahren, bevor diese Schleife am Nachmittag wiederholt wird.

Gesamtwertung nach 3 von 23 Sonderprüfungen (Top 10):

01. Sebastien Ogier (Citroen) - 34:15.6 Minuten
02. Petter Solberg (Citroen) +6,5 Sekunden
03. Dani Sordo (MINI) +11,5
04. Kris Meeke (MINI) +26,3
05. Mads Östberg (Ford) +47,4
06. Mikko Hirvonen (Ford) +56,6
07. Armindo Araujo (MINI) + 1:09,2 Minuten
08. Dennis Kuipers (Ford) +1:17,0
09. Jari-Matti Latvala (Ford) +1:27,6
10. Ken Block (Ford) +1:37,6