• 11.04.2011 12:06

  • von Britta Weddige

Kanaren-Rallye: Ab auf die Insel

Nach knapp drei Monaten Pause geht die IRC-Saison mit den schwierigen Prüfungen auf den Kanaren weiter: Raue Beläge, hohe G-Kräfte und sehr kurze Nächte

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Start der IRC-Saison 2011 bei der Rallye Monte Carlo sind fast drei Monate vergangen. Nun steht mit der Kanaren-Rallye (14. bis 16. April) der zweite Lauf des Jahres an. Die IRC gastiert zum zweiten Mal auf Gran Canaria. Bei der ersten Auflage 2010 fanden Fahrer und Fans gefallen an den schwierigen Asphaltprüfungen der Atlantikinsel.

Titel-Bild zur News: Jan Kopecky

Jan Kopecky geht als Vorjahressieger in die Kanaren-Rallye

Für dieses Jahr haben die Veranstalter die Route noch etwas modifiziert: Unter anderem sind zwei Nachtprüfungen dazu gekommen, und im Süden der Insel wird auch auf dem "Gran Karting Track" gefahren. Die kanarischen Prüfungen sind ohnehin schon als sehr anspruchsvoll für Mann und Maschine bekannt. Zwar sind einige der neuen Prüfungen enger und kurviger, doch der überwiegende Teil der Route bleibt schnell, die Crews sind enormen G-Kräften ausgesetzt. Die Beläge sind rau, der Reifenverschleiß hoch. Und da am Freitag bis in den späten Abend hinein gefahren wird, bleibt den Piloten und Teams nicht viel Zeit zum Schlafen.

Der Showstart findet am Donnerstagabend im Servicepark in Las Palmas statt. Am Freitag stehen acht Prüfungen an, inklusive zweier Nachtfahrten, die bis nach 23:00 Uhr dauern. Am Samstagmorgen stehen ab 08:35 vier weitere Prüfungen an. Die Rallye endet am frühen Samstagnachmittag in Las Palmas.

Juho Hänninen

Champion Juho Hänninen ist auf den Kanaren ebenfalls wieder dabei Zoom

Für den zweiten IRC-Lauf der Saison haben sich 35 Crews angemeldet. Dazu kommen 41 weitere Fahrzeuge, die in der nationalen Klasse starten - die Kanaren-Rallye ist gleichzeitig ein Lauf zur Spanischen Meisterschaft. Als Favoriten gelten Vorjahressieger Jan Kopecky, Champion Juho Hänninen und Freddy Loix, die alle im Skoda Fabia S2000 antreten. Die tschechische Mannschaft konnte mit Kopecky, Hänninen und Guy Wilks im vergangenen Jahr einen Dreifachtriumph einfahren.

Doch Vorjahressieger Kopecky weiß um die Tücken des Kanaren-Laufs: "Das ist eine sehr schwierige Rallye. Und mit den neuen Prüfungen - und den Nachtprüfungen - wird es in diesem Jahr noch härter. Die Erfahrung, die wir im vergangenen Jahr gesammelt haben, wird sehr wichtig sein, aber es sind eine Menge guter Fahrer dabei. Es wird also nicht einfach, die Rallye wieder zu gewinnen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Abstimmung für das Auto haben."

Auch Toni Gardemeister ist mit einem Skoda Fabia S2000 mit dabei. Der Finne übt in seinem neuen Team TGS erstmals die Doppelfunktion von Fahrer und Teamchef aus. Im Team Koda UK gibt Andreas Mikkelsen sein Kanaren-Debüt. Nach seinem Crash bei der Rallye Monte Carlo möchte der junge Norweger nun seine ersten Saisonpunkte holen.

Starker Aufmasrch von Peugeot

Wilks, der im vergangenen Jahr im Skoda Dritter wurde, fährt inzwischen für Peugeot UK. "Um bei dieser Rallye erfolgreich zu sein, müssen Fahrer und Beifahrer viel Vertrauen in sich und in die Abstimmung haben", erklärt Wilks. "Man muss mutig, sehr konzentriert und vorsichtig sein, um nicht bei den hohen Geschwindigkeiten abzufliegen."

Bruno Magalhaes

Bruno Magalhaes zählt auf den Kanaren auch zum Favoritenkreis Zoom

Wie Wilks starten auch Monte-Carlo-Sieger Bryan Bouffier, Thierry Neuville, Massimiliano Settembrini, Jonathan Perez und Bruno Magalhaes im Peugeot 207 S2000. Magalhaes zählt auf den Kanaren ebenfalls zum Favoritenkreis. "Ich bin sehr optimistisch", sagt der Portugiese, der sich mit einem Start in der Nationalen Meisterschaft vorbereitet hat. "Wir haben unseren Speed unter Beweis gestellt, und das Auto war wirklich gut. Es war auch sehr wichtig, wieder gemeinsam mit meinem Co-Piloten zu fahren. Denn es ist eine Weile her, dass wir so zusammengearbeitet haben."

Proton schickt zwei Satria Neo S2000 für Per-Gunnar Andersson und Giandomenico Basso ins Rennen. Die Autos wurden in den Bereichen Motor und Aufhängung noch optimiert, Proton arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung. "Wir rechnen damit, dass das Auto besser ist. Und natürlich ist mein Plan, wie immer zu attackieren", sagt Andersson. "Ich bin bei dieser Rallye bisher noch nicht gefahren. Aber mein Beifahrer hat sich die Prüfungen bei Google Earth angeschaut, das wird uns helfen."