• 01.06.2008 13:49

  • von Britta Weddige

SS20: Loeb triumphiert beim Extremtest

Sébastien Loeb hat in Griechenland gewonnen, Subaru jubelt über Petter Solbergs zweiten Platz, Mikko Hirvonen gelingt mit Rang drei Schadensbegrenzung

(Motorsport-Total.com) - Die vergangenen drei Tage in Griechenland waren nichts für schwache Nerven. Die Rallye Akropolis wurde ihrem Ruf, die härteste Rallye des Jahres zu sein, wieder einmal mehr als gerecht. Die felsigen Pisten und die enorme Hitze forderten ihren Tribut und fast alle Piloten mussten auf den 340 Wertungskilometern kleinere oder große Rückschläge hinnehmen.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Sébastien Loeb ist clever gefahren und hat beim Härtetest triumphiert

Triumphator des Extremtests war einmal mehr Sébastien Loeb. Der Citroën-Pilot holte in Griechenland seinen 41. WRC-Sieg und setzte sich wieder an die Spitze der Fahrer-Weltmeisterschaft. Dahinter jubelt Subaru: Petter Solberg bescherte seinem Team zum Debüt des nagelneuem Impreza gleich einen zweiten Platz. Ford-Pilot Mikko Hirvonen gelang Schadensbegrenzung. Mit Rang drei holte er mehr Punkte als er sich erhofft hatte. In der WM-Wertung hat er damit nur einen Punkt Rückstand auf Loeb.#w1#

Loeb: Im Schongang zum Sieg

Loebs Schlüssel zum Erfolg war die umsichtige Fahrweise. Am Freitag Nachmittag übernahm er die Führung, fiel dann aber am Samstagvormittag wegen eines Reifenschadens zurück auf Rang zwei hinter seinen Teamkollegen Daniel Sordo. Fortan fuhr Loeb im Schongang, seine Pneus dankten es ihm und hielten durch. So konnte sich Loeb am Samstagnachmittag wieder an die Spitze setzen, während Sordo mit lädierten Reifen nach hinten durchgereicht wurde. Am heutigen Sonntag versuchte Loeb nur noch, ohne Dramen ins Ziel zu kommen. Am Ende hatte er 1:09.5 Minuten Vorsprung auf Solberg.

"Es war für alle eine sehr schwere Rallye", sagte Loeb im Ziel. "Auch ich hatte einen Reifenschaden und musste stellenweise langsam fahren, um nicht noch einen Schaden zu riskieren. Das ist nicht so interessant, wenn man eigentlich Vollgas fahren will. Aber wir haben gewonnen, das ist das Wichtigste."

"Es war für alle eine sehr schwere Rallye." Sébastien Loeb

Subaru im Glück

Solberg begann die Rallye in den Top 5, zeigte mit dem neuen Auto eine konstante Leistung und blieb endlich einmal weitgehend von Ärger verschont. Während die anderen strauchelten, schob er sich nach vorn und holte am Ende mit Rang zwei seinen ersten Podestplatz seit der Rallye Griechenland vor einem Jahr. Beinahe wäre Solbergs Glück perfekt gewesen, denn sein Bruder Henning Solberg lag bis zum Mittag auf Rang drei. Wegen technischer Probleme fiel der Stobart-Pilot dann aber zurück auf Rang acht - nichts wurde es aus dem Solberg-Doppel auf dem Podium.

Petter Solberg

Petter Solberg bescherte Subaru gleich einen Podiumsplatz für das neue Auto Zoom

Im Ziel war Petter Solberg so glücklich wie seit einem Jahr nicht mehr. "Ich bin ehrlich überwältigt", gab er strahlend zu Protokoll. "Das neue Auto war einfach perfekt, wir hatten das ganze Wochenende keinerlei Probleme. Jetzt sieht die Zukunft wieder großartig aus! Ich bin glücklich, so glücklich. Danke an alle, die mich unterstützt haben und danke an das Team, das so hart gearbeitet hat!"

"Jetzt sieht die Zukunft wieder großartig aus! Ich bin glücklich, so glücklich." Petter Solberg

Sein Teamkollege Chris Atkinson hatte weniger Glück: Der Australier schied am gestrigen Samstag mit Elektrikproblemen aus, ging heute wieder an den Start, rammte aber einen Felsen und musste vorzeitig aufgeben.

Hirvonen ging durch Höhen und Tiefen

Ford-Pilot Hirvonen lernte die Tücken und Chancen der Rallye Griechenland in allen Facetten kennen. Am ersten Tag kämpfte er sich als Straßenkehrer über die Pisten und hielt sich auf Rang vier. In der vorletzten Prüfung des Freitags rammte er jedoch einen Felsen und fiel zurück auf Rang sieben. Am Samstag verbesserte er sich zunächst auf Rang sechs, verlor dann aber zwei Minuten, als er sich Bremsen und Aufhängung beschädigte. Von Platz acht aus startete er wieder eine Aufholjagd und lag am gestrigen Abend wieder auf Rang vier. Als Henning Solberg heute zurückfiel, gelang Hirvonen der eigentlich unerwartete Sprung aufs Podium.

"Das war die härteste Rallye, die ich je gefahren bin", gab Hirvonen zu Protokoll. "Ich hatte an diesem Wochenende so viele Probleme, dass ich wirklich froh bin, noch Rang drei geholt zu haben. Gut ist auch, dass Sébastien in der Türkei jetzt den Straßenfeger spielen muss. Ich habe zwar die WM-Führung verloren, aber es sieht noch gut aus. Wir haben erst Saisonhalbzeit, da ist alles drin."

"Das war die härteste Rallye, die ich je gefahren bin." Mikko Hirvonen

Starker Citroën-Privatier Aava

Auf Platz vier beendete Citroën-Privatier Urmo Aava den Härtetest in Griechenland. Er fuhr eine ganze Reihe von Bestzeiten, hatte aber am Ende mehr als zwei Minuten Rückstand auf die Top 3. Citroën-Werkspilot Sordo gelang mit Platz fünf auch noch ein einigermaßen versöhnliches Resultat, nachdem er am gestrigen Samstag abgestürzt war bis auf Rang sieben. Auf Platz sechs beendete Stobart-Youngster Matthew Wilson die Rallye Griechenland.

Siebter wurde Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, der wie Kollege Hirvonen durch alle Höhen und Tiefen ging. Der junge Finne hatte die Rallye als Führender begonnen, zog sich dann aber am Freitagnachmittag einen Reifenschaden zu, den er sich bis jetzt nicht erklären kann. Damit rutschte er ab auf Rang drei. Am Freitagabend rammte er denselben Felsen wie Hirvonen und fand sich auf Rang sechs wieder. Am gestrigen Samstag startete er eine Aufholjagd bis auf Rang vier, dann schlug die Defekthexe zu. Wegen eines technischen Problems im Turbo verlor Latvala am Nachmittag acht Minuten und rutschte wieder ab auf Rang acht. Wegen Henning Solbergs Problemen machte er heute noch einen Rang gut.

Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat in Griechenland am Ende noch Platz sieben geholt Zoom

"Bei dieser Rallye ist mir wirklich alles passiert, was passieren kann", seufzte Latvala. "Aber wir sind wenigstens ins Ziel gekommen und haben Punkte geholt, deshalb bin ich zufrieden. Ford führt weiter in der Herstellerwertung, das ist sehr wichtig. Jetzt hoffe ich einfach, dass ich in der Türkei einen Lauf ohne Probleme habe."

Henning Solberg beendete die Rallye, bei der er fast auf dem Podium gestanden wäre, schließlich als Achter. Er konzentriert sich jetzt ganz auf die Rallye Türkei in zwei Wochen. An die Türkei hat der Norweger gute Erinnerungen: Dort konnte er vor zwei Jahren seinen ersten Podiumsplatz holen. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber so ist das nun mal im Rallyeport. Ich schaue, dass ich es in der Türkei besser mache, ich verspreche es", sagte der Stobart-Pilot.

"Natürlich bin ich enttäuscht, aber so ist das nun mal im Rallyeport." Henning Solberg

Drei Punkte für Suzuki

Das Suzuki-Team hat in Griechenland das Minimalziel erreicht: Beide Piloten haben die Rallye beendet und für die Herstellerwertung gepunktet. Toni Gardemeister wurde am Ende Neunter und kassierte zwei Hersteller-Zähler, durch Per-Gunnar Andersson (Elfter) gab es noch einen Punkt.

Grund zum Jubeln gibt es auch im Red-Bull-Lager: In der P-WRC holte Andreas Aigner seinen zweiten Saisonsieg. Der Österreicher war am Freitag nach einem Fehler zurückgefallen auf Rang 17, startete aber eine sensationelle Aufholjagd und übernahm gestern die Führung, die er heute nicht mehr abgab - obwohl er den Vormittag mit einem gebrochenen hinteren Differenzial bestreiten musste. Sein Teamkollege Bernardo Sousa machte als Dritter den Erfolg perfekt.

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