Waltrip lehrt den großen Teams das Fürchten

Michael Waltrip Racing (MWR) brachte in Bristol alle drei Autos in die Top 5 - Grandioses NASCAR-Comeback von Brian Vickers

(Motorsport-Total.com) - Michael Waltrip Racing, das Team des zweifachen Daytona-500-Siegers Michael Waltrip, entwickelt sich mehr und mehr zum Favoritenschreck in Reihen der Sprint-Cup-Teams. Nachdem die MWR-Piloten das Potenzial der Mannschaft bereits bei den ersten drei Saisonläufen in Daytona, Phoenix und Las Vegas andeuteten, wurden sie am Sonntag in Bristol erstmals geschlossen mit Top-Ergebnissen belohnt.

Titel-Bild zur News: Martin Truex Jun., Brian Vickers

Brian Vickers (vorn) fuhr bei seinem ersten Start für Waltrip auf Anhieb in die Top 5

Martin Truex Jr. kam nach 500 Runden auf dem Short-Track im "Thunder Valley" auf Platz drei ins Ziel und wiederholte damit seine Top-3-Performance vom vergangenen August. Damals belegte der Waltrip-Pilot am Steuer des Toyota Camry mit der Startnummer 56 Platz zwei in Bristol. Sieger war Brad Keselowski im Penske-Dodge, gegen den auch diesmal kein Kraut gewachsen war.

"Während der letzten Gelbphase nicht an die Box zu kommen, war der entscheidende Schachzug", lobte Truex die Strategie von Crewchief Chad Johnston, der damit auf dasselbe Pferd setzte wie Paul Wolfe am Kommandostand von Keselowski und Jimmy Fennig, der für den Roush-Ford des Zweitplatzierten Matt Kenseth verantwortlich zeichnet.

Grandioses Comeback von Brian Vickers

Truex' Waltrip-Teamkollege Clint Bowyer fasste in der letzten Gelbphase 22 Runden vor Schluss nur Sprit nach und kam auf Platz vier ins Ziel. Der eigentliche Held war aber NASCAR-Rückkehrer Brian Vickers, der in Bristol seinen ersten Start seit dem Saisonfinale 2011 in Homestead absolvierte und zum ersten Mal überhaupt für MWR ins Lenkrad griff.

Vickers saß in Bristol im Waltrip-Toyota mit der Startnummer 55, der bei den ersten drei Rennen von Mark Martin bewegt wurde. Da der 53-jährige NASCAR-Oldie in diesem Jahr nur ein Teilzeitprogramm von 24 Rennen absolviert, gab Teamchef Michael Waltrip an diesem Wochenende erstmals Brian Vickers die Chance. Der ehemalige Red-Bull-Pilot hatte sich im Winter strikt geweigert ein Start-and-Park-Cockpit anzunehmen und bedankte sich mit 125 Führungsrunden und Platz fünf eindrucksvoll für Waltrips Vertrauen.

"Wenn du nur eine Chance hast, musst du sie nutzen. Was für ein aufregender Tag, drei Autos von MWR in den Top 5, ich bin begeistert", jubelte Rückkehrer Vickers, der aufgrund einer Herzoperation den Großteil der Saison 2010 auslassen musste und im vergangenen Jahr regelmäßig vom Pech verfolgt wurde.


Fotos: NASCAR in Bristol


Mit seiner Leistung in Bristol hat sich der ehemalige Red-Bull-Pilot nachhaltig ins Gedächtnis diverser Teamchefs gefahren, nachdem er im Winter ohne Cockpit dastand. Vor Ablauf der Saison wird Vickers noch fünfmal (je zweimal in Martinsville und Loudon sowie im August in Bristol) im Waltrip-Toyota mit der 55 an den Start gehen.

In der Sprint-Cup-Gesamtwertung belegt Waltrip-Veteran Truex nach vier Saisonrennen einen grandiosen vierten Platz. Teamkollege und Neuzugang Bowyer liegt als Achter ebenfalls in den Top 10. Unterdessen finden sich die etablierten Teams der Szene - allen voran die Hendrick-Truppe mit drei Fahrern außerhalb der Top 15 - derzeit in ungewohnten Regionen der Gesamtwertung wieder.