• 03.03.2014 00:55

  • von Pete Fink

Phoenix: Harvick spielt mit der Konkurrenz

Kevin Harvick ist in Phoenix nicht zu bezwingen und dominiert das Feld - Dale Earnhardt Jr. vor Penske-Duo - Jimmie Johnson (6.) gibt Anlaufprobleme zu

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich lautet sein Spitzname: "Mr.-Where-Did-He-Come-From?" - aber nicht am Sonntagabend auf dem Phoenix International Raceway. Kevin Harvick drückte dem The Profit on CNBC 500 deutlich seinen Stempel auf und gewann in absolut souveräner Manier. Am Ende lag sein Stewart/Haas-Chevrolet nicht weniger als 224 (!) von 312 Runden in Front. Für den 38-jährigen Kalifornier war es der 24. Sprint-Cup-Sieg, aber der erste für sein neues Stewart/Haas-Team.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick

NASCAR-Dominanz: Kevin Harvick war in Phoenix unschlagbar Zoom

Die Geschichte (zum Liveticker geht es hier entlang) des Harvick-Erfolgs ist schnell erzählt: Nachdem der 38-jährige Kalifornier von Startplatz 13 aus in Runde 74 die Führung übernommen hatte, fuhr er auf und davon, und war er auch in einigen späten Restarts nicht mehr zu bezwingen. "Was für ein Auto", lobte "The Closer" sein dominantes Fahrzeug. Lediglich die vielen Gelbphasen im Finale taugten ihm nicht ganz: "Ein bisschen nervös hat mich das schon gemacht, aber es war auch spaßig, gegen 'Junior' zu kämpfen."

Damit ist natürlich Dale Earnhardt Jr. gemeint, der nur eine Woche nach seinem Daytona-Erfolg in Phoenix sehr guter Zweiter wurde, mit seinem Hendrick-Chevy letztlich aber keine Chance gegen die Harvick-Rakete hatte. "Wir haben heute alles gegeben, aber Kevin fuhr heute wie von einem anderen Stern." Earnhardt war in Phoenix damit bester Hendrick-Pilot und gab sich mit der Silbermedaille zufrieden: "Platz zwei ist für uns ein absolut verdientes Ergebnis."

Bestätigung für den Teamwechsel

Travis Kvapil, Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr.: Platz zwei als absolutes und verdientes Phoenix-Optimum Zoom

Für Dominator Harvick bedeutet dieser Sieg nicht nur das Chase-Ticket 2014 - auch etwas ganz anderes lag im auf dem Herzen: "Das untermauert einige Entscheidungen", atmete er in der Victory Lane auf. Nach über zehn Jahren im Childress-Team hatte er im Winter einen Tapetenwechsel unternommen. In seiner neuen Hendrick-Kundenmannschaft an der Seite seines Spezis Tony Stewart fühlte er sich von Beginn an pudelwohl. Die ersten messbaren Lorbeeren gab es nun in Phoenix.

Die großen Verlierer des zweiten NASCAR-Sonntags waren - wenn man so will - die Penske-Piloten. Brad Keselowski (3.) und Joey Logano (4.) gingen aus Startreihe eins ins Rennen und hielten sich über die gesamte Renndistanz in unmittelbarer Schlagdistanz zur Spitze auf. Am Ende hatte das Penske-Doppel aber keine Chance gegen Earnhardt - und vor allem natürlich gegen Harvick. Auch nicht bei den späten Restarts, bei denen der stets angriffige Logano viel riskierte.


NASCAR in Phoenix

"Unter dem neuen Punktesystem bringt dir ein zweiter Platz gar nichts", gab Logano Einblick in seine Gedankenwelt. "Ich habe wirklich alles versucht, ich hatte ja nichts zu verlieren, nur hat es leider nicht funktioniert." Der junge Penske-Pilot war in Phoenix zudem nicht der einzige, dem ein großer Sponsorenaufkleber auf dem Harvick-Chevy noch lange in Erinnerung bleiben wird: "Kevin war heute einfach Freaky Fast."

Johnson braucht noch Zeit

Kevin Harvick

Erster Sieg für Stewart/Haas-Racing: Kevin Harvick feiert in der Voctory Lane Zoom

Direkt hinter diesen Top 4 klassierten sich die Hendrick-Zwillinge Jeff Gordon (5.) und Jimmie Johnson (6.). Gordon befand sich dabei in einer Reihe von Spätstoppern und stürmte im Finale auf neuen Reifen noch von Rang 12 auf P5 nach vorne. Sehenswert war vor allem sein Überholmanöver auf der Gegengeraden, als er die raufenden Johnson und Ryan Newman (Childress-Chevrolet; 7.) mit einem Schlag und unter voller Einbindung des "Dog-Legs" überholte.

Titelverteidiger Johnson nahm es nicht allzu krumm: "Wir wussten von Anfang an, dass wir zu Saisonbeginn vielleicht noch etwas hinterher hinken werden, denn wir haben uns Ende 2013 voll auf den Titelkampf konzentriert, während anderen schon beim Testen waren. Deswegen haben wir noch ein paar kleinere Anpassungsprobleme an das neue Reglement, was aber in ein paar Wochen beseitigt sein sollte."

Vielleicht schon in wenigen Tagen, denn eines machte der Kalifornier auch klar: "In Las Vegas wird es erst so richtig wichtig." In der Tat, denn am kommenden Sonntag steht auf dem Las Vegas Motor Speedway das erste Rennen auf den im Saisonverlauf und im Chase so wichtigen 1,5 Meilen-Ovalen an. Es gilt die alte Faustregel der NASCAR: Wer auf diesen Intermediate-Ovalen ein gutes Programm hat, der darf sich hervorragende Titelchancen ausrechnen.