• 08.07.2014 11:11

  • von Pete Fink

Neu: Die NASCAR-Teams schließen sich zusammen

Die neun großen Sprint-Cup-Teams haben sich in einer formellen Gruppe organisiert - NASCAR will die Race Team Alliance noch nicht kommentieren

(Motorsport-Total.com) - Race Team Alliance (RTA) ist ein neuer Name im NASCAR-Zirkus, an den man sich vermutlich gewöhnen muss. Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluss der neun großen Sprint-Cup-Mannschaften, die unter dem RTA-Banner nun auf der Suche nach "gemeinsamen Interessensbereichen ist, und in Initiativen zusammenarbeiten möchte, um dabei mitzuhelfen, das Wachstum des Stock-Car-Sportes zu unterstützen und zu promoten." Involviert sind die Teams von Ganassi, Hendrick, Gibbs, Waltrip, Childress, Petty, Roush, Stewart/Haas und Penske.

Titel-Bild zur News: NASCAR-Chef Brian France

Die Teams machen mobil - ob das NASCAR-Chef Brian France gefallen wird?

Interessant ist dies vor allem unter dem historischen Gesichtspunkt, dass NASCAR bislang alle Versuche einer Vereinigung der Beteiligten (gleich welcher Art) brutal abgeschmettert hat. 1961 wurde etwa Curtis Turner von NASCAR-Gründer Bill France auf Lebenszeit gesperrt, als dieser eine Fahrergewerkschaft gründen wollten. Die lebenslange Sperre hielt vier Jahre. 1969 boykottierte die Professional Driver Association (PDA) unter der Führung von "King" Richard Petty das Premierenrennen von Talladega.

Auch die PDA hielt sich nicht lange. Ist die neue RTA nun also ein weiterer Versuch, die Machtverhältnisse in der NASCAR zu verändern? Nein, sagt Rob Kauffman, der Mitbesitzer von Michael Waltrip Racing, der zum ersten Vorsitzenden der RTA gewählt wurde. "Die Teams haben sich schon früher mit der Unterstützung seitens NASCAR und der Hersteller getroffen, um Bereiche des gemeinsamen Interesses zu erörtern. Dies formalisiert nun das, was bereits eine informelle Gruppe war."

Das entscheidende Wort in diesem Zusammenhang sei das Wort "Zusammenarbeit. Wir alle haben in den Erfolg und in die Popularität des NASCAR-Sports investiert. Nun arbeiten wir zusammen und sprechen mit einer Stimme. Das sollte die Zusammenarbeit mit aktuellen und potenziellen Gruppen vereinfachen, die sich im Sport involvieren. Egal ob es dabei um Industriekontakte oder technische Themen dreht. Die Idee ist es, zusammen zu arbeiten, um mehr Einnahmen zu generieren, effizienter Geld auszugeben und unseren Partnern mehr Gegenwert anzubieten."

NASCAR selbst hält sich noch zurück: "Wir haben Kenntnis von dem neuen Konzept der Teambesitzer", hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. "Aber wir haben noch sehr wenig Einzelheiten über Struktur und Zweck. Die Sache befindet sich in der Entwicklung und wir lernen gerade die Details kennen, weshalb ein Kommentar derzeit noch unpassend wäre. NASCAR will seit jeher ein faires Umfeld schaffen, in dem jeder kommen und mitfahren kann. Und wir werden auch weiterhin unsere Teams stärken. Wir sind eine Gemeinschaft von mehreren hundert Teilnehmern, die alle eine Stimme haben und immer haben werden."