• 27.09.2008 13:52

  • von Pete Fink

Montoya-Schock: Statt Pole nur Startplatz 42

Für wenige Minuten durfte sich Juan Pablo Montoya als Sprint-Cup-Polesetter fühlen - uralter Trick mit dem Gasdruck der Stoßdämpfer als Hintergrund

(Motorsport-Total.com) - Eine Stunde lang durfte sich Juan Pablo Montoya in seinem 66. Sprint-Cup-Rennen zum ersten Mal als Polesetter fühlen. Doch als der Ganasssi-Pilot die Strecke am Kansas Speedway bereits verlassen hatte, kam die Ernüchterung: In der technischen Inspektion nach der Qualifikation entdeckten die NASCAR-Offiziellen eine Unregelmäßigkeit an den hinteren Stoßdämpfern - die Montoya-Zeit wurde gestrichen, sein neuer Startplatz lautet 42.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoyas Ganassi-Dodge war am Freitag hinten etwas zu hoch

Die hinteren Stoßdämpfer dürfen mit einem maximalen Gasdruck von 75 Pfund pro Square-Inch (entspricht 6,45 Quadratzentimetern) bestückt sein. NASCAR gab nicht bekannt, um wie viel die Ganassi-Dämpfer diese Marke überschritten, Montoyas Crewchief Brian Pattie merkte jedoch an, dass man 85 Pfund gemessen habe.#w1#

Ein höherer Gasdruck hebt das hintere Ende des Fahrzeugs an, generiert daher mehr Abtrieb und mehr Geschwindigkeit. Die ganze Sache ist etwas verwunderlich, denn eigentlich ist dies ein uralter und weitläufig bekannter NASCAR-Trick, dem man vor Jahren dadurch einen Riegel vorschob, indem man die Prüfung der Dämpfer separat vor der Qualifikation erledigen lies.

Aber wie immer droht dem Team nun eine Bestrafung seitens NASCAR. Bei Ganassi hüllte man sich aufgrund der Messergebnisse in Schweigen, man müsse die Situation zunächst analysieren. Fakt ist, dass Montoya in Kansas mit dem Auto antrat, das er zuvor bereits in Pocono, Chicagoland und Fontana fuhr.

Bitter für den gerade 33 Jahre alt gewordenen Kolumbianer, der in seiner Cup-Karriere bisher dreimal aus Reihe eins ins Rennen ging, eine Pole Position jedoch noch nicht holen konnte. "Das ist gewaltig", lautete die Montoya-Aussage vor seiner Disqualifikation. "Wir arbeiten so hart, es ist schön zu sehen, wohin sich das Team entwickelt und wie viele Fortschritte wir in den vergangenen Wochen machen konnten."

In Charlotte testete man unter der Woche ein brandneues Auto, das "von der ersten Minute an schnell war. Die ganze Organisation wird besser. In Dover hatten wir ein Top-10-Auto, bevor uns der rechte Vorderreifen platzte. Wir haben an den Autos viel verändert, wir brauchen nur etwas Zeit."