• 04.03.2008 14:15

  • von Pete Fink

Montoya rätselt immer noch über Las Vegas

Für Juan Pablo Montoya stellte sich auch in Phoenix noch die Frage, warum sein Ganassi-Team nach den guten Las-Vegas-Tests im Rennen solche Probleme hatte

(Motorsport-Total.com) - Keine 24 Stunden nach dem enttäuschenden UAW-Dodge 400 von Las Vegas saß Juan Pablo Montoya bereits in Phoenix wieder in seinem Ganassi-Dodge, und testete im Hinblick auf das dortige April-Rennen. In der Mittagspause gab der Kolumbianer zwischen zwei Sessions eine Pressekonferenz, in der er die Ereignisse aus Las Vegas noch einmal in aller Ausführlichkeit Revue passieren ließ.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya versteht immer noch nicht, warum Las Vegas nicht gut lief

Frage: "Wie gefällt dir die Strecke in Phoenix?"
Montoya: "Gut, es ist eine der ganz wenigen Strecken, wo die Kurven etwas unterschiedlich sind. Damit das Auto hier gut funktioniert, ist es eine der schwierigsten Strecken. In den Ovalen sind beide Kurven im Normalfall sehr ähnlich, aber hier haben die Kurven überhaupt nichts gemeinsam."#w1#

"Turn 1 und 2 haben eine recht hohe Überhöhung und sind auch recht eng, während Turn 3 und 4 recht flach und wesentlich weiter sind. Das macht uns die Aufgabe schwer, in beiden Ecken ein vernünftiges Auto hinzubasteln."

Frage: "Ihr hattet nur 24 Stunden, um euch von Las Vegas auf Phoenix vorzubereiten. Wie hast du Las Vegas verdaut?"
Montoya: "Ja, das war schon verrückt. Wir haben dort getestet und waren richtig stark. Ich bin schon sehr enttäuscht. Wir haben das Einsatzauto am Freitag gecrasht, obwohl wir in Sachen Speed noch nicht einmal richtig mit dabei waren. Am Samstag waren wir so halbwegs gut unterwegs, und am Sonntag sind wir dann richtig schlecht ins Rennen gestartet."

Wesentliche Veränderungen im Rennen

Juan Pablo Montoya

Montoyas Ganassi-Dodge fand in Las Vegas einfach keinen Grip Zoom

"Wir fuhren hinterher und sind schnell eine Runde zurückgefallen, dann sind wir in die Box gekommen und haben den Sturz verändert. Das waren schon große Veränderungen, die wir im Rennen normalerweise nicht vornehmen, aber man sagte mir: 'Wenn wir besser aussehen wollen, dann müssen wir das riskieren.' Wir machten das, aber es war im Prinzip schon zu spät."

"Wir sind dann zwar noch zurück in die Führungsrunde gekommen und haben noch ein paar Kollegen überholt. Eigentlich sahen wir die ganze Zeit so aus, als hätten wir ein Auto für die Top 30, wir sind dann noch in die Top 20 gefahren, das war schon ganz okay."

"Für mich ist es nicht so schwer, nach 24 Stunden wieder im Auto zu sitzen, aber für die Jungs aus dem Team schon, denn sie arbeiten das ganze Wochenende sehr hart. Klar, wir sind gestern ein Rennen gefahren, das ist schon ein wenig mühsam. Aber jetzt sind wir hier und ich fahre ein Rennauto, so schlecht ist das nicht."

Frage: "In Las Vegas warst du einer derjenigen, die Mauerkontakt hatten. War das eine Frage des Setups, der Reifen, oder einer Kombination aus beidem? Gibt es in Phoenix dieselben Probleme?"
Montoya: "Im Prinzip gab es zu Beginn keinen Grip. Am Renntag war es dann ein wenig besser, aber speziell am ersten Tag gab es einfach keinen Grip. Und wenn es keinen Grip gibt, dann bekommst du gleich mehrere Probleme auf einmal. Unser Auto hat gut funktioniert, als wir Grip hatten, aber ohne Grip hatten wir richtig Probleme."

"Ich denke, es war eine Kombination aus allem. Klar waren die Reifen schon ein wenig am Limit, aber es gab eigentlich keine wirklichen Reifenthemen. Unserem Auto hat einfach der Grip gefehlt, und zwar eine ganze Menge."

Ähnliche Wetterbedingungen bei den Tests

Juan Pablo Montoya Donnie Wingo

Für Phoenix hoffen Juan Pablo Montoya und Donnie Wingo auf ähnliches Wetter Zoom

"Hier ist es ziemlich gut, so wie es normalerweise sein sollte. Heute Morgen waren wir gut unterwegs. Wenn es heiß wird, dann wird es immer etwas rutschiger, aber das ist - denke ich - normal. Gut ist, dass das Wetter hier etwas ähnlicher zu dem ist, was wir im Normalfall auch für das Rennen erwarten können. Das wird uns hoffentlich helfen."

Frage: "Im Phoenix-Rennen wird der Start bei Tageslicht erfolgen und das Finale wird bei Dunkelheit gefahren werden. Gibt es dabei große Unterschiede?"
Montoya: "Es wird um 17:00 Uhr gestartet werden, insofern wird es wohl nicht so schlimm werden. Es wird sich sicher ein wenig verändern, deswegen probieren wir heute ein paar Basissachen aus, und simulieren kein Rennen. Wir werden bis zur Abendsession warten, um ein paar spezifische Dinge für das Rennen zu checken."

Frage: "Wie siehst du die Altersproblematik? Wann ist ein Fahrer ausreichend für ein Sprint-Cup-Rennen vorbereitet? Ist man mit 18 Jahren zu jung, um in der Serie zu fahren?"
Montoya: "Schwer zu sagen. Die Frage des Alters ist im Rennsport nicht so entscheidend, wie der Erfahrung, die der Betreffende hat. Wenn ein Junge 18 Jahre alt ist, und schon zwei Jahre in der Nationwide-Serie und ein Jahr bei den Trucks gefahren ist, dann könnte man schon denken, dass er erfahren genug ist. Aber diese Entscheidung ist letzen Endes eine Sache der NASCAR."

"In anderen Serien sieht man eigentlich nirgends so junge Piloten. Als ich 1999 den CART-Titel gewann, war ich mit meinen 24 Jahren damals der jüngste Fahrer im Feld. Das ist schon ein großer Unterschied. Mit der Zeit und mit der Erfahrung wird man ein weiserer Fahrer. Man versteht einzuschätzen, welche Risiken es wert sind, eingegangen zu werden, und welche nicht. Wenn du jung bist, dann gehst du sie alle ein."