• 25.07.2010 17:52

  • von Pete Fink

McLaren will Geschäfte mit der NASCAR machen

Ron Dennis ist am Wochenende zu Besuch in Indianapolis, weil McLaren die Elektronik für die Einspritzermotoren der NASCAR liefern möchte

(Motorsport-Total.com) - Vor vier Jahren war der Indianapolis Motor Speedway bekanntlich der Schauplatz der endgültigen Trennung von Juan Pablo Montoya und McLaren, als der lustlose Kolumbianer seinem damaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen in die Quere kam. Montoya fuhr damals sein letztes Formel-1-Rennen und verabschiedete sich in Richtung NASCAR.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis und Juan-Pablo Montoya

Ron Dennis und Juan Pablo Montoya haben eine gemeinsame Vergangenheit

An diesem Wochenende besucht Ron Dennis das Brickyard 400 - und beobachtete prompt eine Pole-Position seines ehemaligen Schützlings. "Ich weiß nicht, ob er das heute gemacht hat, weil er mich beeindrucken wollte, aber wenn, dann hat er das geschafft", witzelte Dennis in Richtung Montoya.#w1#

Wie vor wenigen Wochen im Fall von FIA-Präsident Jean Todt war es auch der erste NASCAR-Besuch Dennis', der in früheren Tagen keine positiven Formulierungen in Richtung USA fand. Doch wie immer in solchen Fällen gilt: Wer sich vor Ort vom Stand der Dinge überzeugen kann, der ändert seine Vorurteile schnell.

So auch ein sichtlich faszinierter Dennis: "Alles ist wesentlich anspruchsvoller als ich es erwartet habe. Die Autos sind hervorragend vorbereitet und die NASCAR hat eine gewaltige Tradition, die man respektieren sollte. Es hat schon seinen Grund, warum diese Serie existiert."

McLaren-System absolut wasserdicht

Marcos Ambrose

Die alten Vergasermotoren haben in der NASCAR bald ausgedient Zoom

Zudem gewann der Brite den Eindruck, dass die Offiziellen "ein starkes Gewicht darauf legen, die Chancengleichheit zu wahren. Sie wollen ein interessantes Racing sehen, alle Prozesse sind gut überlegt. Und es herrscht eine entspannte Atmosphäre, aber das habe ich nicht anders erwartet."

Dieses Lob hat auch einen kommerziellen Hintergrund: NASCAR überlegt, irgendwann auf Einspritzermotoren umzustellen. Der Grund der zeitlichen Verzögerung dieses lange überfälligen Schritts liegt weniger an der technischen Machbarkeit, sondern in der Frage der Kontrolle. McLaren will den dazu nötigen Baustein liefern.

"Was ich garantieren kann: Unser System ist wasserdicht und wir können auch ganz genau hinschauen, was im Umfeld dessen alles geschieht." Sowohl die Formel 1 und auch die IndyCar-Serie setzen das ECU von McLaren ein. Die NASCAR wäre als die mit Abstand größte US-Serie natürlich ein lukrativer Kunde.

"Seit drei Jahren gibt es in der Formel 1 keinen elektrischen Fehler mehr, das Gleiche gilt für die IndyCars", wirbt Dennis. "Unsere Technologie ist bezahlbar und kugelsicher." Zudem gäbe es auch für den Fall der Restrictor-Plate-Rennen von Daytona und Talladega keine Probleme: Das ECU kann auch auf den Superspeedways eingestellt werden, um die Speeds zu drücken.