• 25.02.2008 21:22

  • von Pete Fink

Fontana: Edwards besiegt die Hendrick-Zwillinge

Roush-Pilot Carl Edwards hielt die gute Fontana-Statistik von Roush-Ford aufrecht, und rang Jimmie Johnson und Jeff Gordon im Finale nieder

(Motorsport-Total.com) - Ein am Ende unwiderstehlicher Carl Edwards feierte in Fontana seinen achten Cup-Sieg, und bestätigte damit die guten Leistungen seines Roush-Teams, die beim Auto Club 500 nun vier Siege in Folge holen konnten. Weder Jimmie Johnson, noch Jeff Gordon konnten im Finale mit Edwards konkurrieren - Brian Vickers im Red-Bull-Toyota wurde starker Elfter, Juan Pablo Montoya landete auf Position 20.

Titel-Bild zur News: Carl Edwards

Carl Edwards feriert seinen ersten Saisonsieg 2008 standesgemäß

Der positive Wetterbericht für die kommenden Tage sollte sich nicht täuschen: Die Sonne lachte über dem California Speedway, als Jimmie Johnson das Feld zum Restart des Auto Club 500 führte. Über Nacht blieben die Autos in der NASCAR-Garage, von daher war es nicht allzu überraschend, dass auch die restlichen Kandidaten, die die Szenerie gestern bestimmten, erneut ganz vorne mit spielten.#w1#

Kyle Busch (Gibbs-Toyota), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und ein wieder erstarkter Kasey Kahne platzierten sich ebenfalls an der Spitze. Die Evernham-Mannschaft machte den jüngsten Aufschwung am roten Budweiser-Dodge vor allem an den etwas weicheren Goodyear-Reifen fest, die dem 28-Jährigen ein besseres Gefühl hauptsächlich auf der linken Fahrzeugseite vermitteln.

Kein Gelb zu Beginn

Start Fontana

Im zweiten Anlauf klappte es: Fontana konnte zu Ende gefahren werden Zoom

Im Gegensatz zu gestern ging es sehr geruhsam zu, so ruhig, dass es zur Rennhalbzeit nach 125 Runden zu einem Stopp unter Grüner Flagge kam, bei dem Penske-Pilot Kurt Busch mit dem letzten Tropfen Benzin in die Boxengasse rollte. Unangenehm für den Daytona-Zweiten, denn in der langen Grünphase waren bereits einige andere Autos überrundet, und Busch musste nun um den Lucky Dog, die Rückkehr in die Führungsrunde kämpfen.

In der ersten Gelbphase - insgesamt natürlich bereits die achte - brachte das Red-Bull-Team seinen Piloten Brian Vickers mit einem schnellen Zwei-Reifen-Stopp von Position 20 bis auf Platz vier nach vorne. Da es kurz danach eine weitere Caution gab, konnte sich der Toyota Camry - nun auf frischen Reifen - in den Top 10 halten. So bringt man in der NASCAR sein Auto in die Spitzengruppe.

Selbiges erreichte auch Matt Kenseth, der gestern schon früh im Rennen eine Runde verlor. Der NASCAR-Champion von 2003 positionierte sich an der Seite von Carl Edwards, und die beiden Roush-Asse untermauerten 90 Runden vor dem Ende, dass Ford in Fontana auch in 2008 richtig gut aussehen würde.

Zwei suboptimale Boxenstopps in Folge warfen Jimmie Johnson kurzzeitig auf Rang sieben zurück, während sein Teamkollege Jeff Gordon 75 Runden vor dem Ende wieder seine absolute Lieblingsposition in Fontana übernahm: Er führte nun wieder, und hatte Edwards, Kenseth, Kyle Busch und Kasey Kahne im Schlepptau.

Edwards im Finale ganz stark

Carl Edwards

Der Roush-Ford von Carl Edwards trumpfte im Finale mächtig auf Zoom

Bei normalem Rennverlauf war deutlich, dass der Rennsieger von Fontana aus dieser Sechsergruppe stammen würde, denn diese sechs Cup-CoTs erwiesen sich als die klar Überlegenen. Brian Vickers im Red-Bull-Toyota kämpfte parallel mit Juan Pablo Montoya um den Einzug in die Top 10, NASCAR-Rookie Dario Franchitti fuhr defensiv um Platz 30 herum.

Zwischen 40 und 45 Runden betrug das Benzinfenster auf dem Zwei-Meilenoval, und in Fontana kam es in der Vergangenheit bereits zu einigen Spritdramen. Mangels sonstiger Vorkommnissen bereiteten sich die Teams auf einen Serviceaufenthalt unter Grüner Flagge vor, der zumindest theoretisch der Letzte sein könnte.

Carl Edwards kristallisierte sich nun als derjenige heraus, den es heute zu schlagen galt. Der Roush-Pilot stellte mit seiner Perfomance klar, dass sich Jeff Gordon und Jimmie Johnson nicht getäuscht hatten, als sie den Ford Fusion mit der Nummer 99 nach den Preseason-Tests von Fontana zum Mitfavoriten erklärt hatten. Würde es der Roush-Truppe wirklich gelingen, den vierten Sieg beim Auto Club 500 in Folge zu holen?

30 Runden vor dem Ende machte Jeremy Mayfield diesem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. Der Haas-Pilot setzte seinen Chevy an die Mauer und es gab Gelb - Edwards komfortabler Vorsprung war dahin, und die Strategiespiele würfelten die Reihenfolge durcheinander.

Hendrick-Boys geschlagen

Jimmie Johnson Jeff Gordon

Jimmie Johnson und Jeff Gordon hatten am Ende keine Chance mehr Zoom

Jimmie Johnsons Crew arbeitete genau dann am Schnellsten, als es darauf ankam, und brachte ihren Piloten ganz nach vorne. Hendrick belegte somit Platz eins und zwei, denn Jeff Gordon behielt seinen zweiten Platz. Jamie McMurray nahm nur zwei Reifen und setzte sich noch vor seinen Teamkollegen Edwards, der nun lediglich Vierter war.

Die Hendrick-Zwillinge donnerten beim Restart vorne weg, und Edwards befand sich plötzlich in der Verfolgerposition. Kyle Busch lag auf Platz vier vor Matt Kenseth. 18 Runden vor dem Ende hatte Edwards Jeff Gordon überholt, der Roush-Ford war pro Umlauf zwei Zehntel schneller, als die beiden Hendrick-Chevrolets.

Vier Runden später war auch Johnson geknackt - es war der 32. und letzte Führungswechsel, denn Edwards ließ sich nun nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Johnson und Gordon belegten die Plätze zwei und drei, vor Gibbs-Pilot Kyle Busch im besten Toyota und Edwards Teamkollege Matt Kenseth.

Sechster wurde Martin Truex Jr. (DEI-Chevrolet), vor Tony Stewart (Gibbs-Toyota), Kevin Harvick (Childress-Chevrolet), Kasey Kahne (Evernham-Dodge) und Daytona-Sieger Ryan Newman im besten Penske-Dodge. Brian Vickers machte in seinem Red-Bull-Toyota als starker Elfter einen Riesensprung in Richtung Top 35. Juan Pablo Montoya fuhr ein unauffälliges Rennen wurde im besten Ganassi-Dodge am Ende 20.