• 17.02.2010 11:24

  • von Pete Fink

Fontana: Danica Patrick in Hollywood

Stiehlt Danica Patrick den Sprint-Cup-Assen in Kalifornien die Show? Fontana ist das Heimrennen von Jimmie Johnson, doch aufgepasst auf die Roush-Truppe

(Motorsport-Total.com) - "Go West" lautet das aktuelle NASCAR-Motto in dieser Woche. Insgesamt 46 Sprint-Cup-Piloten haben sich auf die etwa 4.000 Kilometer lange Reise von Daytona nach Kalifornien gemacht, und für das Auto Club 500, das zweite Saisonrennen der NASCAR, gemeldet. Schauplatz ist am kommenden Wochenende das etwa 70 Kilometer östlich von Los Angeles gelegene Zwei-Meilenoval von Fontana.

Titel-Bild zur News:

Kann Danica Patrick ihr zweites NASCAR-Rennen in Fontana beenden?

Der Grund für die lange Reise: Nach dem so prestigeträchtigen Daytona 500 hat NASCAR traditionell ein Riesenproblem. Viele Fans in den Südstaaten sind nach den fast zweiwöchigen Speedweeks von Daytona rennmüde. Deshalb gibt es seit der Saison 2005 nur eine Woche nach Barbecue und Dosenbier glitzernde Hollywood-Stars. Selbst Gouverneur und Terminator Arnold Schwarzenegger schwang in Fontana bereits einmal die Startflagge.#w1#

Doch der LA-Glamour hat das 92.000 Zuschauer fassende Oval noch nicht wirklich erreicht, fast immer sind die NASCAR-Tribünen in Fontana halbleer. Eine interessante Frage am Rande der motorsportlichen Darbietungen wird am kommenden Wochenende daher lauten, ob vielleicht US-Supergirl Danica Patrick daran etwas ändern kann.

Wieder viel Rummel um Patrick

Danica Patrick

Nicht weniger als sieben TV-Auftritte absolviert Danica Patrick in Hollywood Zoom

Insgesamt 13 Nationwide-Rennen wird die 27-Jährige in der Saison 2010 bestreiten. Eines davon ist das Stater Bros. 300, das in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Fontana über die Bühne gehen wird. Patrick ist dabei eine von 49 Teilnehmern, darunter immerhin elf aktuelle Sprint-Cup-Piloten. Angesichts des mächtigen Medienrummels von Daytona darf die NASCAR-Gemeinde gespannt darauf sein, wie weit dies auch die coolen Kalifornier interessieren wird.

Die Marketing-Maschine dreht jedenfalls wieder auf Hochtouren: In den Tagen vor dem Stater Bros. 300 tritt die 27-Jährige in nicht weniger als sieben (!) TV-Shows auf. "Ich weiß nicht genau, was ich in Fontana erwarten kann, aber je länger ich im Auto sitze, desto mehr lerne ich", erklärte Patrick. "Ich habe nun ein besseres Gefühl für die Restarts und ich weiß, wie ich auf Speed komme. Aber Fontana wird ein ganz anderes Rennen werden als Daytona."

Die NASCAR-Trucks und Nelson Piquet Jr. machen die Reise an die Westküste übrigens nicht mit. Sie fahren erst wieder am 6. März auf dem Atlanta Motor Speedway. Im Sprint-Cup waren 45 der 46 anwesenden Piloten bereits in Daytona. Neu dabei ist lediglich Johnny Sauter in einem zweiten TBR-Chevrolet mit der Startnummer 35.

Heimrennen für Jimmie Johnson

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson sinnt nach seinem Daytona-Missgeschick auf Revanche Zoom

Zu den Favoriten zählt natürlich in erster Linie Lokalmatador Jimmie Johnson, für den Fontana sein offizielles Heimrennen darstellt. Allerdings hat der aktuelle NASCAR-Champion in Diensten von Rick Hendrick die seltsame Angewohnheit, immer erst das zweite Fontana-Rennen im Herbst zu dominieren.

"Kalifornien ist die erste Strecke mit vollem Abtrieb und damit ein guter Indikator dafür, wo die Leute für die Mehrzahl der Saisonrennen gerade stehen", weiß Johnson. "Es ist also ein wenig wie der erste Tag in der Schule und ich bin schon etwas aufgeregt. Außerdem habe ich hier immer nur im Herbst gewonnen. Es wäre also schön, auch einmal im Frühjahr zu siegen."

Die Frühjahresausgabe war ansonsten regelmäßig eine Beute von Jack Roush und seinem Ford-Werksteam: Dreimal Matt Kenseth und je einmal Carl Edwards und Greg Biffle lauteten die Sieger, seitdem Fontana direkt nach dem Daytona 500 im Sprint-Cup-Kalender steht.

Härtetest für Earnhardt/Ganassi

Dale Earnhardt Jun., Jamie McMurray

Können Jamie McMurray und Dale Earnhardt Jr. in Fontana vorne mitfahren? Zoom

Kenseths Crewchief Drew Blickensdorfer erklärt die Erfolgsgeheimnisse des Zwei-Meilenovals: "In Fontana sind die PS entscheidend, insofern ist unser mächtiger Roush/Yates-Motor ein Plus. Zudem bauen die Reifen schnell ab, weshalb das Handling sehr wichtig ist. Du willst deine Reifen also schonen, und um eine gute Track-Position zu bekommen, brauchst du eine schnelle Boxencrew."

Interessant wird auch sein, wie gut sich Juan Pablo Montoya schlagen wird. Im Herbstrennen 2009 holte der Kolumbianer einen starken dritten Platz. Nachdem Jamie McMurray mit seinem Sieg beim Daytona 500 unterstrich, dass das Earnhardt/Ganassi-Team bei der Musik ist, könnte Fontana einen ersten Fingerzeig dafür geben, wann auch bei Montoya der NASCAR-Knoten in Form eines ersten Ovalsieges platzen wird.

Doch die Konkurrenz ist groß: NASCAR-USA wird sicherlich genau verfolgen, ob Superstar Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann. Mit dem wieder erstarkten Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) und Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) wollen zudem zwei Kalifornier zu Hause ganz weit vorne mitfahren.

Das Auto Club 500 in Fontana beginnt am Sonntagabend um kurz nach 21:00 Uhr MEZ. Danica Patrick fährt im Nationwide-Rennen in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Startflagge zum Stater Bros. 300 fällt dabei um kurz nach 23:30 Uhr MEZ.

Die Meldeliste zum Auto Club 500:

01. 00 David Reutimann (MWR-Toyota)
02. 1 Jamie McMurray (EGR-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
07. 9 Kasey Kahne (Petty/Yates-Ford)
08. 09 Aric Almirola (Phoenix-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
10. 12 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
11. 13 Max Papis (Germain-Toyota)
12. 14 Tony Stewart (SHR-Chevrolet)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 19 Elliott Sadler (Petty/Yates-Ford)
17. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
19. 26 Boris Said (Latitude-Ford)
20. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
23. 34 Travis Kvapil (Front-Row-Ford)
24. 35 Johnny Sauter (Baldwin-Chevrolet)
25. 36 Mike Bliss (Baldwin-Chevrolet)
26. 37 Kevin Conway (Front-Row-Ford)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (SHR-Chevrolet)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 A.J. Allmendinger (Petty/Yates-Ford)
31. 46 Terry Cook (Cook-Dodge)
32. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
34. 55 Michael McDowell (Prism-Toyota)
35. 56 Martin Truex Jr. (MWR-Toyota)
36. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
37. 71 Bobby Labonte (TRG-Chevrolet)
38. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
39. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
41. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
42. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 90 Casey Mears (KeyedUp-Chevrolet)
45. 98 Paul Menard (Petty-Ford)
46. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)