• 03.05.2015 23:46

  • von Pete Fink

"Dega-Nation": Earnhardt schmeisst die Talladega-Party

NASCAR-Party in Talladega: Dale Earnhardt Jr. gewinnt in "Earnhardt-Country" - Jimmie Johnson sorgt für Hendrick-Doppelerfolg - wieder Pech für Jeff Gordon

(Motorsport-Total.com) - Heute Abend wird in "Sweet Home Alabama" der Bär tanzen. Dale Earnhardt Jr. gewinnt das Geico 500 auf dem Talladega Superspeedway vor seinem Hendrick-Teamkollegen Jimmie Johnson, der "Junior" im Finale quasi Geleitschutz gab. Zum ersten Mal seit der Saison 2004 steht in "Earnhardt-Country" wieder ein Earnhardt in der Victory Lane - und bringt die Haupttribüne damit zum Beben. Damit hat sich der 40-Jährige auch sein Playoff-Ticket 2015 gesichert.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr. holt in Talladega seinen ersten Saisonsieg Zoom

Es war ein emotionaler Sieg für den Dauerpublikumsliebling, der beim Siegerinterview sichtlich Mühe hatte, die Tränen zu unterdrücken. "Ich habe hier so lange nicht mehr gewinnen können", sagte Earnhardt. "Und vor ein paar Tagen hätte mein Vater Geburtstag gehabt. Es ist gerade eine emotionale Achterbahnfahrt." In der Tat: Am Mittwoch hätte Dale Earnhardt Sr. seinen 64. Geburstag gehabt. "Senior" begründete mit zehn Talladega-Siegen den Earnhardt-Mythos. "Junior" stand nun sechsmal in der Victory Lane. Zum ersten Mal seit der Saison 2004.

Für Talladega-Verhältnisse war es ein relativ leichter Sieg, denn in der Schlussphase traute sich niemand, die schnelle obere Spur zu verlassen. Wie so oft in den vergangenen Jahren war auf einem Superspeedway-Rennen am Ende Single-File-Racing angesagt. Und als dann eingangs der letzten Runde eine zaghafte Attacke kam, wusste Eanhardt zudem noch Teamkollege Johnson als seinen Wing-Man an seiner Seite. An diesem bärenstarken Hendrick-Duo biss sich die Konkurrenz die Zähne aus.


NASCAR in Talladega

"Für mich läuft derzeit alles so richtig gut", gab der Sieger einen Einblick in sein Seelenleben. "Mein Privatleben, mein Racing, mein Team. Ich weiß nicht, warum das so ist und ich glaube auch nicht, dass ich das alles verdient habe. Ich bin einfach nur überwältigt." Genauso wie die zahllosen Earnhardt-Fans auf den proppevollen Tribünen. Satte 67 Führungsrunden, Johnson kam auf deren 50. "Ich weiß nicht, warum er am Ende keinen Angriff mehr setzte", sagte Earnhardt. "Vielleicht war hinter ihm zuviel los und er konnte nichts organisieren."

Jeff Gordon erneut im Pech

Talladega war eine absolute Hendrick-Show. Neben Earnhardt und Johnson hätte ganz sicher auch Polesitter Jeff Gordon (47 Lead-Laps) eine Rolle spielen können, doch auf seiner Abschiedstour versaute sich der Kalifornier erneut ein gutes Finish durch eigenes Versagen: Wieder eine späte Speeding-Penalty, wieder nur Rang 31. Ein Resultat, das das Leistungsvermögen der 24 nicht widerspiegeln kann. Seine Aufholjagd fand in der letzten Runde ein jähes Ende, als er in einen Unfall rund um Carl Edwards (Gibbs-Toyota; 32.) verwickelt wurde.

Jeff Gordon

Jeff Gordon führt die Meute zum Talladega-Start - wieder verpatzter Stopp Zoom

Kasey Kahne, der Vierte im so schnellen Hendrick-Bunde, wurde früh aus dem Rennen gerissen: In Runde 47 drehte sich Trevor Bayne (Roush-Ford; 41.) mitten im Pulk und riss 15 andere Fahrzeuge mit ins Verderben. Unter anderem erwischte es dabei Joey Logano (Penske-Ford; 33.), Kyle-Busch-Ersatzmann David Ragan (Gibbs-Toyota; 38.) und Ganassi-Youngster Kyle Larson (42.). Die Childress-Truppe wurde durch zwei Motorschäden von Austin Dillon (35.) und Brian Scott (43.) dezimiert.

So mussten andere die Childress-Kohlen aus dem Feuer holen. Am Besten gelang dies Paul Menard, der hinter dem Hendrick-Duo einen starken dritten Platz nach Hause fuhr. Ryan Newman gondelte fast das gesamte Rennen über im Hinterfeld herum und wurde für diese abgebrühte Defensivstrategie am Ende mit Platz sieben belohnt. Ähnliches gilt für Martin Truex Jr. im Childress-Kunden-Chevy von Furniture Row Racing. Platz fünf für den 2015 äußerst konstanten Truex und damit schon Rang zwei (!) in der Gesamtwertung.

Keine Chance gegen die Hendrick-Power

Am Ende hatte es fast den Anschein, als würde das Feld angesichts der Hendrick-Stärke resignieren. Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevy; 19.) versuchte als Einziger unten eine zweite Linie zu eröffnen - und verlor jede Menge Boden. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 9.) saß hinter Ryan Blaney (Wood-Ford) auf Rang vier fest und beschrieb seine Attacke wie folgt: "Eigentlich wollte ich Blaney pushen, aber er machte in diesem Moment einen Move. Damit standen die Dinge gegen uns. Die Hendrick-Motoren waren einfach unschlagbar. Ich wollte irgendwie mithalten, aber die Jungs fuhren heute in einer eigenen Liga."

Jimmie Johnson, Dale Earnhardt Jun.

Jimmie Johnson und Dale Earnhardt Jun. fahren in Talladega in einer eigenen Liga Zoom

Hamlin verlor an Boden, während Blaney am Ende hervorragender Vierter wurde. Auch Josh Wise bescherte dem kleinen Parsons-Team als Zehnter eine Top-10-Platzierung. Sam Hornish Jr. fuhr seinen Petty-Ford auf einen starken sechsten Platz. So blieb es wieder einmal Gesamtleader Kevin Harvick vorbehalten, mit Rang acht die einzige Top-Platzierung für Stewart/Haas Racing zu holen. Kurt Busch wurde als Zwölfter abgewunken, Danica Patrick (23.) hatte am Ende mit Getriebeproblemen keine Chance.

Damit gibt es im Sprint-Cup 2015 nach zehn Saisonrennen bereits acht Sieger. Harvick und Johnson haben durch ihre je zwei Saisonerfolge das Chase-Ticket bereits sicher, der umjubelte Earnhardt sorgte mit seiner so emotionalen Talladega-Party für allerbeste Playoff-Chancen. Nun beginnen in der NASCAR die 1,5-Meilen-Wochen. Erst Kansas, dann zweimal Charlotte. Das Kansas-Rennen ist wieder ein Flutlicht-Event: Es geht in der Nacht von Samstag auf Sonntag über die Bühne.

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